Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 IX 2
1648 IX 2
Mittwoch [...]
– W bei Nassau. Trägt auf Befehl
Kurkölns vor: Kurköln hätte gern gesehen, daß dero intention zu Ihrer
Kayserlichen Mayestet dienst und besten andere sich conformirt und die
französischen Punkte in Münster verhandelt worden wären, doch zeigt
sich, daß die meiste stend das werck mit dem conte Servient zu Oßnabruck
de facto vornehmen, von welchen sich Ihre Churfürstliche Durchlaucht
nicht separiren konden, damit es nicht den nahmen hab, alß thetten sie den
frieden hinderen; vermainten sonst, wan pro bono publico was gutes
geschloßen, daß Ihre Maiestet ratione loci keine grose difficultet machen
würden. Den punctum assistentiae belangend, seye es, man nehm ihn auch
wie man wolle, materia spinosa et difficilis, und mochten daher Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht gern in vertrawen berichtet sein, ob nicht einige
temperamenta zu finden und sie herrn Kayserliche daruber instruirt weren,
damit nicht das ganze friedenswerck sich hierahn stecken thette. Wabey
Ihre Churfürstliche Durchlaucht dahin allezeit zu sehen sich befleißen wür-
den , damit Ihrer Kayserlichen Maiestet allergnedigste intention und
mainung in dem, was muglich, befurdert werden kondte. Nassau: Noch
am 14. und 18. August hat der Kaiser eingeschärft, daß mit den Franzosen
in Münster verhandelt werden soll und danach Mediatoren, Schweden und
Reichsstände zur Vermittlung zwischen Spanien und Frankreich zu bitten
seien. Gebe also er graff zu consideriren, wie sie aus solchen reiterirten
Kayserlichen befelchen schreitten kondten. Was den andern punct, die
temperamenta nemblich, betreffen thue, kondte er wol auffrichtig sagen,
daß Ihre Maiestet von einigen temperamentis nie nichts gemeld, desto
weniger ihn davon zu proponiren auff sich nehmen konden. Mustens zwarn
die Kayserlichen dahin laßen gestelt sein, was deßhalber die zu Oßnabruck
vornehmen mochten, würden sich darnach erklehren oder Ihrer Kayser-
lichen Maiestet daruber allerunderthenigste relation zu erstatten wissen
würden. In Wien ist Mändl ausdrücklich erklärt worden, daß deshalb
kaiserlicherseits keine Erklärung erfolgt sei. Klage, daß mit der weiß
zu handlen von den stenden zu Oßnabruck nur die zeit verlohren,
solche confusiones veruhrsacht und auf diesen weg separatio statuum a
Caesare mit fleiß producirt würde, und werde der effectus, aber leider mit
des ganzen reiches verlust, geben, daß weitt beßer die sachen hie vorge-
nommen und endzwischen inter Hispanos et Gallos die handlung zugleich
geführt und die zeit gewonnen werden konnen. [...] – Mitteilung des
Mantuaner Gesandten: Vertrag von Cherasco. – [...]
Kurkölns vor: Kurköln hätte gern gesehen, daß dero intention zu Ihrer
Kayserlichen Mayestet dienst und besten andere sich conformirt und die
französischen Punkte in Münster verhandelt worden wären, doch zeigt
sich, daß die meiste stend das werck mit dem conte Servient zu Oßnabruck
de facto vornehmen, von welchen sich Ihre Churfürstliche Durchlaucht
nicht separiren konden, damit es nicht den nahmen hab, alß thetten sie den
frieden hinderen; vermainten sonst, wan pro bono publico was gutes
geschloßen, daß Ihre Maiestet ratione loci keine grose difficultet machen
würden. Den punctum assistentiae belangend, seye es, man nehm ihn auch
wie man wolle, materia spinosa et difficilis, und mochten daher Ihre Chur-
fürstliche Durchlaucht gern in vertrawen berichtet sein, ob nicht einige
temperamenta zu finden und sie herrn Kayserliche daruber instruirt weren,
damit nicht das ganze friedenswerck sich hierahn stecken thette. Wabey
Ihre Churfürstliche Durchlaucht dahin allezeit zu sehen sich befleißen wür-
den , damit Ihrer Kayserlichen Maiestet allergnedigste intention und
mainung in dem, was muglich, befurdert werden kondte. Nassau: Noch
am 14. und 18. August hat der Kaiser eingeschärft, daß mit den Franzosen
in Münster verhandelt werden soll und danach Mediatoren, Schweden und
Reichsstände zur Vermittlung zwischen Spanien und Frankreich zu bitten
seien. Gebe also er graff zu consideriren, wie sie aus solchen reiterirten
Kayserlichen befelchen schreitten kondten. Was den andern punct, die
temperamenta nemblich, betreffen thue, kondte er wol auffrichtig sagen,
daß Ihre Maiestet von einigen temperamentis nie nichts gemeld, desto
weniger ihn davon zu proponiren auff sich nehmen konden. Mustens zwarn
die Kayserlichen dahin laßen gestelt sein, was deßhalber die zu Oßnabruck
vornehmen mochten, würden sich darnach erklehren oder Ihrer Kayser-
lichen Maiestet daruber allerunderthenigste relation zu erstatten wissen
würden. In Wien ist Mändl ausdrücklich erklärt worden, daß deshalb
kaiserlicherseits keine Erklärung erfolgt sei. Klage, daß mit der weiß
zu handlen von den stenden zu Oßnabruck nur die zeit verlohren,
solche confusiones veruhrsacht und auf diesen weg separatio statuum a
Caesare mit fleiß producirt würde, und werde der effectus, aber leider mit
des ganzen reiches verlust, geben, daß weitt beßer die sachen hie vorge-
nommen und endzwischen inter Hispanos et Gallos die handlung zugleich
geführt und die zeit gewonnen werden konnen. [...] – Mitteilung des
Mantuaner Gesandten: Vertrag von Cherasco. – [...]