Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 VIII 8
1648 VIII 8
Samstag Lintz bei Chigi. Keine neuen Nachrichten. –
Lintz beim Savoyer Gesandten. Verabschiedung. – Lintz bei Nassau. Die
Ksl. in Osnabrück halten die Sache für geschlossen, doch hat er Piccolomini
gewarnt, zu sehr darauf zu vertrauen.
Trierer Sekretär bei Lintz. Die Abberufung von Anethanus ist wohl von
einigen Gesandten in Osnabrück wegen seiner heftigen Äußerungen ver-
anlaßt worden; so hat er gesagt, er glaub, wan von verläugnung Gottes
proponirt, daß es ahn leuthen nit manglen würde, die darin zuschlugen etc.
Der gewalt sey alspald in dem avocationsschreiben mit auff gehebt, besor-
gentlich , damit nicht herr canzler contra electoris intentionem in den drey
Franzosischen postulatis nimium Austriazaret. Daß die singulorum vota,
wohl alle mehr pro Gallo alß Caesare sein würden, ja liesen sich etliche
vernehmen, wan de futuro rege Suecico in Romanorum Imperatorem eli-
gendo et moderno deponendo proponirt, daß darzu, frieden zu erlangen,
votum geben würden.
Schreiben aus Osnabrück 1648 VIII 8 mit den formulae ratificationis. –
Lintz bei Chigi. Mitteilung der Exekutions- und Assekurationsaufsätze, der
geforderten ksl. Antwort und der Ratifikationsformel. Chigi: Daß er
aus dem Oßnabruckischen Schluß
Am 6. August war der schwedische Vertrag in Osnabrück fertiggestellt worden. Vgl.
J. G. Meiern VI S. 119 –124 (mit den Ratifikationsformeln), S. 128–172 (Vertragstext).
nichts mache, sey auf ein condition
restringirt, die sich nicht werde purificiren laßen. Herrn Kayserliche seyen
austrucklich befelcht, nicht zue weichen, und hochst unbillich sey, summo
capiti zu verwehren, was der geringste stand im reich hat. Halte wohl, daß
zu den protestirenden noch catholische seyen, die sagen würden, man müst
pro bono pacis laßen uber sich gehen. Kond die sachen nit zusammen-
reymen , daß solche friedensimpressiones gemacht würden und doch die
intention bey den coronen und Hessen sey, wie er gewisse nachricht hab,
ante annum 1649 nichts verbindlichs einzugehen. Kondte sich der Chur-
mainzischen proceduren, in specie des von Vorburgs, nit gnugsamb verwun-
dern , gedachte auch, der humor, sitten und weesen Ihrer Churfürstlichen
Durchlaucht zu Mainz, daß alles Franzosisch seye.
[...]
Lintz beim Savoyer Gesandten. Verabschiedung. – Lintz bei Nassau. Die
Ksl. in Osnabrück halten die Sache für geschlossen, doch hat er Piccolomini
gewarnt, zu sehr darauf zu vertrauen.
Trierer Sekretär bei Lintz. Die Abberufung von Anethanus ist wohl von
einigen Gesandten in Osnabrück wegen seiner heftigen Äußerungen ver-
anlaßt worden; so hat er gesagt, er glaub, wan von verläugnung Gottes
proponirt, daß es ahn leuthen nit manglen würde, die darin zuschlugen etc.
Der gewalt sey alspald in dem avocationsschreiben mit auff gehebt, besor-
gentlich , damit nicht herr canzler contra electoris intentionem in den drey
Franzosischen postulatis nimium Austriazaret. Daß die singulorum vota,
wohl alle mehr pro Gallo alß Caesare sein würden, ja liesen sich etliche
vernehmen, wan de futuro rege Suecico in Romanorum Imperatorem eli-
gendo et moderno deponendo proponirt, daß darzu, frieden zu erlangen,
votum geben würden.
Schreiben aus Osnabrück 1648 VIII 8 mit den formulae ratificationis. –
Lintz bei Chigi. Mitteilung der Exekutions- und Assekurationsaufsätze, der
geforderten ksl. Antwort und der Ratifikationsformel. Chigi: Daß er
aus dem Oßnabruckischen Schluß
Am 6. August war der schwedische Vertrag in Osnabrück fertiggestellt worden. Vgl.
J. G. Meiern VI S. 119 –124 (mit den Ratifikationsformeln), S. 128–172 (Vertragstext).
restringirt, die sich nicht werde purificiren laßen. Herrn Kayserliche seyen
austrucklich befelcht, nicht zue weichen, und hochst unbillich sey, summo
capiti zu verwehren, was der geringste stand im reich hat. Halte wohl, daß
zu den protestirenden noch catholische seyen, die sagen würden, man müst
pro bono pacis laßen uber sich gehen. Kond die sachen nit zusammen-
reymen , daß solche friedensimpressiones gemacht würden und doch die
intention bey den coronen und Hessen sey, wie er gewisse nachricht hab,
ante annum 1649 nichts verbindlichs einzugehen. Kondte sich der Chur-
mainzischen proceduren, in specie des von Vorburgs, nit gnugsamb verwun-
dern , gedachte auch, der humor, sitten und weesen Ihrer Churfürstlichen
Durchlaucht zu Mainz, daß alles Franzosisch seye.
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