Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 II 23

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1648 II 23
Sonntag

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1–13 Kombt – einfinden] am Rande: subducta ad electorem Bavariae omittuntur.
Kombt ein schreiben von den gesambten herrn
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Kayserlichen auß Osnabrugk ahn der herrn catholischen chur-, fursten und
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stendt alhier zu Munster anwesende gesandten

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Ksl. in Osnabrück an katholische Stände in Münster 1648 II 21 ( Halv. III fol. 1453ff)
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mit Einladung zur Teilnahme an den neuen Verhandlungen in Osnabrück.
per expressum, welches
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I. H. G. erbrochen und den herrn Osterreichischen mit der bedeutung zuge-
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schickt , ob sie per dictaturam den ubrigen communication davon thun und
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morgen vormittag umb 8 uhren, die andtwort zu deliberiren, zusammen
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vermogen wolten. Der herr graff von Wolckenstein endtschuldigte sich
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wegen beiden, besorgendt, daß das Churmaintzische directorium empfinden
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möchten, wolten aber ihrestheils darbey zu erscheinen kein bedenckens
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haben. Warauf I. H. G. eine notturfft befunden, die notification einem
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yeden a part zu thun und ihren gueten willen wegen der zusammenkunfft
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zu vernehmen, wavor sie sich sambtlich bedancktt, und ist veranlast, bey
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den patribus societatis morgen gegen 9 uhren sich einfinden

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Das Protokoll dieser Sitzung, bei der Buschmann im Namen Kurkölns den Vorsitz
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führte, Halv. III fol. 1461ff.
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Landsberg bei Peñaranda. Mitteilung von Donias Anbringen für den Fall,
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daß Empfehlungsschreiben erbeten werden. Sey diß wesen zu keinem andern
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angesehen, alß die Kayserliche und waß volckern die underhaltsmittel zu be-
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nehmen . Es sey ye kein ursach, warumb Churcollen, deren landen nun so
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viel jahren dem gemeinen wesen zum besten contribuiret, deterioris condi-
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tionis alß andere stend sein sollen, da sonst diese contributionsforderung
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nichts newes, zumaln ieziger Churfürstlichen Durchlaucht herr vatter selbe
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unwaigerlich reichen laßen. Peñaranda: Will sich der Sache als nur das
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Reich betreffend nicht annehmen. Nachrichten von Terranova, daß mit
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den übrigen Kurfürsten auch Kurköln beim Kaiser sollicitieren ließen,
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pacem in imperio rege Hispaniarum secluso zu schließen, quasi rex de
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imperio non esset. Er ließ die ganz erbare welt judiciren, was gleichwoln
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Spanien und der Burgundische craiß beym reich durante hoc bello mit zu-
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schickung ganzer kriegshöer geleistet, vieler hundertthausender, so ahn geld
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geschoßen, zu geschweigen, wie auch was sein konig zu translation der
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churwurde beym hauß Bayern gethan, dan auch beym Truchsaßischen
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krieg pro recuperatione et salvatione des erzstiffts Collen, neben dem daß
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Churcollen ietzo mit geldmittelen beygestanden, gestalt noch dieser tagen
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schreiben auß Spanien erhalten, darinnen, daß fur Ihre Churfürstliche
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Durchlaucht 150 000 reichsthaler gegen Ostern zu bezahlen, gewilliget.
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Falß nun bey diesem allem undanckbarkeit der lohn, wer es zeit, ahn sich
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zu halten, da ohnedaß der konig der gelder iezigen zustand nach ahn
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andern funff orthen wol zu gebrauchen wüste. Solchem nach erwehnete,
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was sein konig mit dem justizpunct, autonomiae und gravaminibus im reich
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zu schaffen, alß in consideration die allgemein catholische religion und die

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anbewandte benachtparte zue conserviren. Neben diesem vernehm er
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beschwerlich, daß Churbayern von dero bediehnten auß Oßnabruck der
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wahn gemacht, alß wan der Brün sich zu Oßnabruck verlautten laß, Spa-
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nien konte die Churpfalz pro Palatinis beym Kayser leicht zuwegpringen,
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da er bey dem Gott, quem in venerabili adorasset, hodie versichern kondt,
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daß davon die geringste gedancken weder er noch der Dr. Brün gehabt. Et
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quis crederet, daß die Spanische ministri einem ihrem konig so nah anver-
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wandten und catholischen herrn landen sollen ab- und den uncatholischen
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zusprechen; daher auch wol verhoff, Churbayern wurd auf solch einseittige
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information nit alspald derenthalb Caesarem et electores mit so weit aus-
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sehenden sachen bemühet haben; der duca di Terranova bericht ihnen, daß
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der cammerpraesident Mandel

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Mändl.
nit gnug sagen konnen, wie Churbayern
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diesen ungleichen bericht genommen. Probst Landsperg hat sich end-
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schuldigt , daß er von dergleichen nichts vernommen etc. etc.

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