Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1648 II 11
1648 II 11
Dienstag Schreiben aus Osnabrück
– Fricquet bei W.
Nach Mitteilung der Ksl. in Osnabrück haben Würzburg und Bamberg die
Partikullarkonferenzen
mit den Protestanten gefördert, um größere Nach-
giebigkeit als die Ksl. zu beweisen und so die feindlichen Truppen aus
Franken in die Erblande zu treiben; deshalb mußten die Ksl. ultimam
resolutionem herausgeben, worauf sich Sachsen von der Zusammenkunft
ferngehalten und Brandenburg nach sich gezogen hat. Peñaranda hat zum
dritten Mal von Terranova Nachricht, daß Churcollen abermaln, wie
beraitz offters, ahn Ihre Kayserliche Mayestet geschrieben und urgirt hab,
sich zu erklehren, daß sie dem konig in Spanien, wan sonsten fried im reich
zue stifften, nicht assistiren wolten. Nun kehme dieses billich den Spani-
schen ministris und sonderlich ihm Pinneranda, alß gegen Ihre Churfürst-
liche Durchlaucht so wol affectionirt, schmerzlich vor, und würde es auch
der konig wunderlich vernehmen, weyln er ein solches umb Ihre Churfürst-
liche Durchlaucht in specie nicht verdiehnt, mit fernerer remonstration, wie
getrewlich sein konig, auch er in particulari, was pro assistentia begert und
nur muglich gewest, zu befurdern und gleichsamb ex proprio herzugeben er
Pinneranda sich bemühet. Ja Ihre Churfürstliche Durchlaucht hetten noch
erst iungst ahn ihnen gesucht, beym erzherzogen und sonst dienlicher
orthen zu promoviren, daß pro defensione dero landen und des craises mit
ansehenlicher summa geldts mogte assistirt werden, auch ein und anders
sonst zu wiedererlangung ihrer stiffter und in specie mit Bevergern und
Reinberkh begert. Wans aber solche mainung haben und dieses der danck
sein soll, müsten sie alles dahin laßen gestelt sein. I. H. G. haben sich be-
flissen , diese imputation aufs best muglich zu entschuldigen, mit bedeutten,
daß es desto weniger glauben kondten, weyln ihro von Churcolln vor und
nach alles communicirt werd, was ahn und von Ihrer Kayserlichen Maye-
stet geschrieben, hiervon aber niemaln die geringste meldung nicht gesche-
hen . Auff welches der Bysantinische vermainen wollen, daß gleichwoln
der beschehener bericht ohne grund nicht sein wurde. I. H. G. aber
plieben beym vorigen und erpotten sich, darunter Ihre Churfürstliche
Durchlaucht gebuhrend zu berichten, begehrend, daß underdeßen gegen
dieselbe der conte Pinneranda seine gute affection und intention nicht
wolte fallen laßen. – Schreiben aus Osnabrück
Vgl. [ S. 1057 Anm. 4 ] .
.
W bei d’Avaux/Servien. Prädikanten in Wiedenbrück. Franzosen:
Wollen an die Schweden und an La Court schreiben. Versicherungen ihres
Friedenseifers trotz der Abreise Longuevilles, Vorwürfe gegen die Spanier
[...] . Stand der spanisch-französischen Verhandlungen. Darauff frag-
ten I. H. G., wie es dan mitt dem Teutschen frieden stunde? Ob man sol-
chen nit auch erheben werde, sonderlich noch vor angehender campagna?
Darauff der d’Avaux, I. H. G. ansehend, gleichsamb auff den Servient
mitt den augen gedeutet, Servient aber alßbald die schulter gezogen und
nichts darauff geandtworttet. Alß nun I. H. G. weitter bedeutet, die
Kayserliche hetten sich ihres vernehmens weith und entlich herauß-
gelaßen , also stehe es nit auff dieser seitten. Servient aber declinirte das
propositum und redete mitt dem d’Avaux lauth, darauff der d’Avaux
sagend, die mediatoren weren 2 mahl bey ihnen gewest, wans ihme Servient
alßo gefällig, so woltten sie morgen dieselbe besuchen. Und weiln I. H.
G. vermerckt, daß Servient vom frieden keinen discurs machen oder hören
woll, haben sie damitt den abschied genohmmen, dabei Sprenger empfeh-
lend , den d’Avaux morgen anhören will. Bey der gutschen sagtt der
d’Avaux zue I. H. G., er wolle dieser tagen zue ihro kommen etc.
Nach Mitteilung der Ksl. in Osnabrück haben Würzburg und Bamberg die
Partikullarkonferenzen
giebigkeit als die Ksl. zu beweisen und so die feindlichen Truppen aus
Franken in die Erblande zu treiben; deshalb mußten die Ksl. ultimam
resolutionem herausgeben, worauf sich Sachsen von der Zusammenkunft
ferngehalten und Brandenburg nach sich gezogen hat. Peñaranda hat zum
dritten Mal von Terranova Nachricht, daß Churcollen abermaln, wie
beraitz offters, ahn Ihre Kayserliche Mayestet geschrieben und urgirt hab,
sich zu erklehren, daß sie dem konig in Spanien, wan sonsten fried im reich
zue stifften, nicht assistiren wolten. Nun kehme dieses billich den Spani-
schen ministris und sonderlich ihm Pinneranda, alß gegen Ihre Churfürst-
liche Durchlaucht so wol affectionirt, schmerzlich vor, und würde es auch
der konig wunderlich vernehmen, weyln er ein solches umb Ihre Churfürst-
liche Durchlaucht in specie nicht verdiehnt, mit fernerer remonstration, wie
getrewlich sein konig, auch er in particulari, was pro assistentia begert und
nur muglich gewest, zu befurdern und gleichsamb ex proprio herzugeben er
Pinneranda sich bemühet. Ja Ihre Churfürstliche Durchlaucht hetten noch
erst iungst ahn ihnen gesucht, beym erzherzogen und sonst dienlicher
orthen zu promoviren, daß pro defensione dero landen und des craises mit
ansehenlicher summa geldts mogte assistirt werden, auch ein und anders
sonst zu wiedererlangung ihrer stiffter und in specie mit Bevergern und
Reinberkh begert. Wans aber solche mainung haben und dieses der danck
sein soll, müsten sie alles dahin laßen gestelt sein. I. H. G. haben sich be-
flissen , diese imputation aufs best muglich zu entschuldigen, mit bedeutten,
daß es desto weniger glauben kondten, weyln ihro von Churcolln vor und
nach alles communicirt werd, was ahn und von Ihrer Kayserlichen Maye-
stet geschrieben, hiervon aber niemaln die geringste meldung nicht gesche-
hen . Auff welches der Bysantinische vermainen wollen, daß gleichwoln
der beschehener bericht ohne grund nicht sein wurde. I. H. G. aber
plieben beym vorigen und erpotten sich, darunter Ihre Churfürstliche
Durchlaucht gebuhrend zu berichten, begehrend, daß underdeßen gegen
dieselbe der conte Pinneranda seine gute affection und intention nicht
wolte fallen laßen. – Schreiben aus Osnabrück
Vgl. [ S. 1057 Anm. 4 ] .
W bei d’Avaux/Servien. Prädikanten in Wiedenbrück. Franzosen:
Wollen an die Schweden und an La Court schreiben. Versicherungen ihres
Friedenseifers trotz der Abreise Longuevilles, Vorwürfe gegen die Spanier
[...] . Stand der spanisch-französischen Verhandlungen. Darauff frag-
ten I. H. G., wie es dan mitt dem Teutschen frieden stunde? Ob man sol-
chen nit auch erheben werde, sonderlich noch vor angehender campagna?
Darauff der d’Avaux, I. H. G. ansehend, gleichsamb auff den Servient
mitt den augen gedeutet, Servient aber alßbald die schulter gezogen und
nichts darauff geandtworttet. Alß nun I. H. G. weitter bedeutet, die
Kayserliche hetten sich ihres vernehmens weith und entlich herauß-
gelaßen , also stehe es nit auff dieser seitten. Servient aber declinirte das
propositum und redete mitt dem d’Avaux lauth, darauff der d’Avaux
sagend, die mediatoren weren 2 mahl bey ihnen gewest, wans ihme Servient
alßo gefällig, so woltten sie morgen dieselbe besuchen. Und weiln I. H.
G. vermerckt, daß Servient vom frieden keinen discurs machen oder hören
woll, haben sie damitt den abschied genohmmen, dabei Sprenger empfeh-
lend , den d’Avaux morgen anhören will. Bey der gutschen sagtt der
d’Avaux zue I. H. G., er wolle dieser tagen zue ihro kommen etc.