Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 XII 7

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1647 XII 7
Samstag D’Avaux bei W. [...] Streng vertraulich so-
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wohl
in Hinblick auf seine Kollegen als auf die Protestanten: 1. Circa
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materiam gravaminum hetten sich underschiedtliche auß den uncatholi-
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schen laßen vernehmen, daß, wan die catholische noch weitere difficultet
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ratione perpetuitatis machen und daß bona conscientia nicht nachzugeben
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vermögten, beharren solten, sie in dieselbe derenthalben weiters nicht zu
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tringen noch gegen das gewissen, so wenig es auch dieselbe von ihnnen den
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catholischen gewertig sein wolten, zu graviren und dardurch die tractatus
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noch lenger aufzuziehen gedächten; wurden sich auch im ubrigen auf
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schiedtlichen wegen finden laßen, in specie von der autonomia abweichen,
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nur daß sie noch wolten abwarten und sehen, was gutes vor sie Churbayern
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starcke instantz bey den catholischen richten werde; dabey er sich in dis-
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cursu vernehmen ließ, daß nicht allein wegen I. H. G. stiffter die vorschläg,
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sondern noch woll ein mehrers von den religions gravaminibus verhoffent-

[p. 1037] [scan. 377]


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lich zue erhalten, da Churbayern mit allen catholischen sich, solches ernst-
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lich zu befurderen, angelegen sein liesen. Sonsten auf den fall man alles
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dergestalt, wie es in proiectis endthalten, den protestirenden, gleich es seines
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vernehmens der Kayser, Maintz, Bayern, Bamberg und Wurtzburg vor-
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haben , nachgeben wolten, gebe er zu bedencken, was fur ursach die Frant-
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zosische plenipotentiarii haben konnen, solchem sich zu widdersetzen und
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dasyenig ihren alliirten abzusprechen, was dergestalt so vornehme catho-
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lische haubter nachzugeben in conscientia thunlich befinden. Wegen der
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Hessisch-Casselischen satisfaction hatt er sich so weith heraußgelaßen und
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deutlich bekendt, daß selbige die landtgravin also mehr, wie sie vorhin
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praetendirt, ya wie sie im proiect begriffen, nicht wurde verfolgen. Den
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Casselischen gesandten hab ers offter trewlich vorgesagt und gerathen,
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anfangs sowoll, wie die summa der 600 000 reichsdaler bewilligt, alß auch
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nachgehendts, da die Schaumburgische embter noch hinzugeben, sich dar-
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mit zu ersettigen und zuzuschlagen und nicht durch lengern aufzug des
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friedens in gefahr zu setzen, absonderlich ietzt, da Churcollen sich so starck
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opponirt, benebenst Franckreich ietzigem churfursten zu Maintz

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Johann Philipp von Schönborn, vgl. oben [ S. 157 Anm. 3 ] ; gewählt 1647 XI 19.
mehrers
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alß dem vorigen obligirt und zu assistiren willig seye, alß daß von geist-
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lichen gutern der landtgravinnen nichts werden wurde, wan man an dieser
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seiten nur standthafftig verpliebe und sich einmutig widdersetzen thete.
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Für die Stagnation der spanischen Verhandlungen die Spanier verantwort-
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lich
. W: Hat mit Peñaranda geredet, nachdem Montbas in Bonn den
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üblen Willen der Spanier beklagt und der Kurfürst daraufhin entspre-
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chende
Vorstellungen anbefohlen hat. Peñaranda hat seinen guten Willen
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beteuert und darauf verwiesen, daß weitere Artikel geschlossen seien und
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man über andere in Verhandlung stehe. Hofft, daß man in den sachen noch
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weiter werde kommen konnen, allermaßen sie dan darzu alle guete neigung
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beym conte Pinneranda verspurt hetten. D’Avaux: Die abgehandelten
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Punkte sind von geringer Bedeutung, in der Hauptsache kommt man nicht
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weiter. [...]

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