Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 X 12
1647 X 12
Samstag W bei Chigi. Klage über die Vertreibung des
Pfarrers von Gütersloh. Chigi: Verspricht Unterstützung bei den Fran-
zosen . Beklagt die Erwähnung der Mediatoren in der bayerischen Rechtfer-
tigungsschrift wegen Kündigung des Stillstandes; die Franzosen werden ihn
deshalb der Parteilichkeit bezichtigen, zumal sie ihn ohnehin für Bayern
und sogar für Spanien voreingenommen halten. Vorwürfe Serviens bei der
letzten Zusammenkunft wegen der Einmischung in die Stillstandssache und
Antwort Chigis. In den spanisch-französischen Punkten ist man weiter-
gekommen , in der lothringischen Sache haben die französischen Gesandten
sich so unterschiedlich geäußert, daß er sie gemahnt hat, sich einer Meinung
zu vergleichen; darauf haben sie erklärt, den Punkt bis zum Schluß
verschieben zu wollen. Da man hierüber schon vor Monaten übereingekom-
men war und nur auf Wunsch der Franzosen die Reihenfolge verändert
hatte, sieht man, daß es den Franzosen nur um Verzögerungen geht; sie
haben keine rechten Instruktionen und Vollmachten, sondern müssen stän-
dig in Paris rückfragen. Lob der Verhandlungsführung Peñarandas. Noch
Aussichten für den spanisch-französischen Frieden, sofern es wegen
Mailand keine neuen Hindernisse gibt. Nachrichten, wonach vor Ende der
Kampagne weder Schweden noch Franzosen abschließen wollen. Hoffnung
auf Nachgeben der Staaten in dem einzig noch strittigen Religionspunkt.
– [...]
Pfarrers von Gütersloh. Chigi: Verspricht Unterstützung bei den Fran-
zosen . Beklagt die Erwähnung der Mediatoren in der bayerischen Rechtfer-
tigungsschrift wegen Kündigung des Stillstandes; die Franzosen werden ihn
deshalb der Parteilichkeit bezichtigen, zumal sie ihn ohnehin für Bayern
und sogar für Spanien voreingenommen halten. Vorwürfe Serviens bei der
letzten Zusammenkunft wegen der Einmischung in die Stillstandssache und
Antwort Chigis. In den spanisch-französischen Punkten ist man weiter-
gekommen , in der lothringischen Sache haben die französischen Gesandten
sich so unterschiedlich geäußert, daß er sie gemahnt hat, sich einer Meinung
zu vergleichen; darauf haben sie erklärt, den Punkt bis zum Schluß
verschieben zu wollen. Da man hierüber schon vor Monaten übereingekom-
men war und nur auf Wunsch der Franzosen die Reihenfolge verändert
hatte, sieht man, daß es den Franzosen nur um Verzögerungen geht; sie
haben keine rechten Instruktionen und Vollmachten, sondern müssen stän-
dig in Paris rückfragen. Lob der Verhandlungsführung Peñarandas. Noch
Aussichten für den spanisch-französischen Frieden, sofern es wegen
Mailand keine neuen Hindernisse gibt. Nachrichten, wonach vor Ende der
Kampagne weder Schweden noch Franzosen abschließen wollen. Hoffnung
auf Nachgeben der Staaten in dem einzig noch strittigen Religionspunkt.
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