Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 VI 20
1647 VI 20
Donnerstag Treffen der katholischen kurfürstlichen Ge-
sandten bei der Fronleichnamsprozession. Haslang: Die Schweden haben
sich bei Ernst über die bayerische Schrift zur ersten Session im Fürstenrat
beschwert [...] W: Verhandlungen mit Brandt; bittet alle katholischen
Kurfürstlichen um Unterstützung.
Pfarrer aus dem Amt Fürstenau bei W: Sind von den Schweden vertrieben
worden. – Mitteilung an die Mediatoren und Franzosen: Memorial betr.
die vertriebenen Geistlichen aus Fürstenau .
Mitteilung Kranes auf Anfrage Ws: Die Schweden haben bei der heutigen
Konferenz wieder Forderungen in der Pfälzer Sache vorgebracht und als
hessische Satisfaktion verlangt: 4 Schaumburger Ämter, 4 Ämter von
Mainz, eins von Fulda, die Paderborner oberwaldischen Güter, eine Mil-
lion Reichstaler und als Pfand die halbe Grafschaft Arnsberg, eine der
schwedischen, entsprechende Militärsatisfaktion. Wegen der Präliminarien
haben sie nur geäußert, mit Fürstenau und Wiedenbrück könne W woll ge-
holffen werden. Warauff der herr graff von Trautmanstorff geandtworttet
hette, ja etwan auff ihre weiße und meinung, daß sie Schweden dem
Kayser dießen getrewen fürsten und standt auch abschwacken woltten.
Mitteilung an Ksl., Spanier, Franzosen und Reichsstände: Memorial wegen
Bruch des Präliminarvertrages .
W an Brandt: [...] Berufung auf den Präliminarvertrag, der vom Kaiser
und den Kronen ratifiziert ist und dem gegenüber particulartractaten nur
eines generaln wenig binden unnd gültig sein. Brandt: Darauf nicht
instruiert, sondern zielete seine commission auff ein anders, unndt wehre
dieß daß final, man müeste ob morae periculum zu den ihme aufgebenen
tractaten ohne zeitverlierung schreiten oder wiedrigen falß gewertig sein,
daß der generalleutenant Konigßmarck, welcher in erwartung der resolu-
tion noch still stunde, die stadt Wiedenbruck feindtlich angrieffe, welchem
dannoch bey zeiten vorzukommen, maßen er den botten biß morgen zu
mittagh aufhalten wolte. Brandt wurde geantwortet: Es könte keine
erklerung geschehen, wan nicht zuvorn die commißion entdeckt und davon
proposition geschehe. Ille inhaerit prioribus, konte sich nicht herauß-
laßen , es wehre dan vorangedeuteter maßen eine gleiche volmacht einge-
liefert und gegen einander außgewechßlet, warbey er dannoch mit halben
munde unterlaufen liese, es konten woll öhrter neutrall gemacht und die
volcker abgefhüret werden, wie dan die Churcölnische wegen Warendorff
und sonsten von ihme erwartet würden, unndt wehren zu neutralisirung
alsolcher ohrter, auch anderer plätze alß Vörden, Witlage und sonstenn
dahe. Wegen Warendorff wehre anstandt von 3 wochen zeit gebenn, davon
eine verfloßenn und noch 14 tage ubrig, inmittelst könte noch ein ohrt
emportirt werden. Es hetten auch woll die Heßische, alß welche denn
Schwedischen mit eroberung der Vechta unndt Fürstenaw gute dienste
gelaistet undt aßistiret, etwan einen ohrt zu attaquiren begert, welches aber
annoch verweigert, ohnangesehen der Rabenhaubt schonn im marchiren
begriffenn.
sandten bei der Fronleichnamsprozession. Haslang: Die Schweden haben
sich bei Ernst über die bayerische Schrift zur ersten Session im Fürstenrat
beschwert [...] W: Verhandlungen mit Brandt; bittet alle katholischen
Kurfürstlichen um Unterstützung.
Pfarrer aus dem Amt Fürstenau bei W: Sind von den Schweden vertrieben
worden. – Mitteilung an die Mediatoren und Franzosen: Memorial betr.
die vertriebenen Geistlichen aus Fürstenau .
Mitteilung Kranes auf Anfrage Ws: Die Schweden haben bei der heutigen
Konferenz wieder Forderungen in der Pfälzer Sache vorgebracht und als
hessische Satisfaktion verlangt: 4 Schaumburger Ämter, 4 Ämter von
Mainz, eins von Fulda, die Paderborner oberwaldischen Güter, eine Mil-
lion Reichstaler und als Pfand die halbe Grafschaft Arnsberg, eine der
schwedischen, entsprechende Militärsatisfaktion. Wegen der Präliminarien
haben sie nur geäußert, mit Fürstenau und Wiedenbrück könne W woll ge-
holffen werden. Warauff der herr graff von Trautmanstorff geandtworttet
hette, ja etwan auff ihre weiße und meinung, daß sie Schweden dem
Kayser dießen getrewen fürsten und standt auch abschwacken woltten.
Mitteilung an Ksl., Spanier, Franzosen und Reichsstände: Memorial wegen
Bruch des Präliminarvertrages .
W an Brandt: [...] Berufung auf den Präliminarvertrag, der vom Kaiser
und den Kronen ratifiziert ist und dem gegenüber particulartractaten nur
eines generaln wenig binden unnd gültig sein. Brandt: Darauf nicht
instruiert, sondern zielete seine commission auff ein anders, unndt wehre
dieß daß final, man müeste ob morae periculum zu den ihme aufgebenen
tractaten ohne zeitverlierung schreiten oder wiedrigen falß gewertig sein,
daß der generalleutenant Konigßmarck, welcher in erwartung der resolu-
tion noch still stunde, die stadt Wiedenbruck feindtlich angrieffe, welchem
dannoch bey zeiten vorzukommen, maßen er den botten biß morgen zu
mittagh aufhalten wolte. Brandt wurde geantwortet: Es könte keine
erklerung geschehen, wan nicht zuvorn die commißion entdeckt und davon
proposition geschehe. Ille inhaerit prioribus, konte sich nicht herauß-
laßen , es wehre dan vorangedeuteter maßen eine gleiche volmacht einge-
liefert und gegen einander außgewechßlet, warbey er dannoch mit halben
munde unterlaufen liese, es konten woll öhrter neutrall gemacht und die
volcker abgefhüret werden, wie dan die Churcölnische wegen Warendorff
und sonsten von ihme erwartet würden, unndt wehren zu neutralisirung
alsolcher ohrter, auch anderer plätze alß Vörden, Witlage und sonstenn
dahe. Wegen Warendorff wehre anstandt von 3 wochen zeit gebenn, davon
eine verfloßenn und noch 14 tage ubrig, inmittelst könte noch ein ohrt
emportirt werden. Es hetten auch woll die Heßische, alß welche denn
Schwedischen mit eroberung der Vechta unndt Fürstenaw gute dienste
gelaistet undt aßistiret, etwan einen ohrt zu attaquiren begert, welches aber
annoch verweigert, ohnangesehen der Rabenhaubt schonn im marchiren
begriffenn.