Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 IV 14
1647 IV 14
Sonntag Schreiben Chigis
. – Bericht Buschmanns:
Trauttmansdorff hat ihn bei d’Avaux vorstellig zu werden ersucht, nach-
dem dieser gegenüber Lüneburg und Altenburg seine Erklärung, er wider-
setze sich den protestantischen Forderungen, weil sie den Frieden verhin-
derten , dahin abgemildert hat, er werde still bleiben, wenn Trauttmans-
dorff nachgebe. Nachdem Hessen zwei Schaumburger Ämter als Satisfak-
tion abgelehnt hat, gibt Trauttmansdorff zu erwägen, ob man daneben
600 000 Reichstaler bieten soll. Buschmann hat eingewandt, ad quid solt
man dergestalt den Heßen endgegengehen, da man sich doch einiger assi-
stenz von ihnen nit zue versehen, es würden auch ihrentwegen die Schwe-
den , wan sie zum frieden sonsten lust hetten, im krieg gewiß nit verpleiben.
Wegen Osnabrück will Trauttmansdorff es beim Stand von 1624 lassen,
wegen Minden hält er den Versuch, das Stift wenigstens auf Lebenszeit für
W zu retten, für aussichtlos
Tatsächlich war in der an diesem Tag herausgegebenen ksl. Gravaminaerklärung (vgl.
unten [ S. 842 Anm. 4 ] ) der die Alternation in Minden fordernde Vorbehalt gestrichen.
.
W bei Trauttmansdorff/Lamberg/Krane. Trauttmansdorff: Hat heute
Löben auf die Bitte um längeres Verweilen erklärt, er werde Mittwoch
reisen; von dem Projekt, wie es morgen zugestellt werden solle, könne er
nicht abweichen, stimme man ihm zu, könne es zur Unterschrift nach
Münster geschickt werden. [...] Auf die Forderung, Minden müsse W auf
Lebenszeit bleiben, hat Löben nicht eingehen wollen. W: Es were woll
der anfang der rechten martyrwoch, indeme man sie also unverschüldeter-
weise von land und leuthe zu setzen und gleichsamb mitt einem weißen
staab davon schicken woltte. Causam et interesse religionis bedawrten sie
ahm meisten dabey, und würde man noch große rechenschafft davon zu
geben haben. Brandenburg, welcher etwas von Pommern verließe, hette
man wie andern auch ihre satisfaction geben, ihro hette man bereits das
stifft Verden genohmmen, Minden und die graffschafft Schaumburg gienge
auch hinwegk, Hachenburg würde andern auch zugeeignet, und were nicht
quaestio, ihro etwas wieder zu geben, sondern ob auch noch den stifft
Oßnabruck behaltten soltten? Sie vermainten, ein solches von Ihrer
Kayserlichen Maiestet und dem gemainen weesen, deme sie also getrewlich
und bestendig beygestanden, nicht verdient zu haben. Wie dan eben die
protestirende bey dem comte d’Avaux letzter tagen die motiva gebraucht,
warin Franckreich ihro zue erhalttung der stiffter favorisiren woltte, dahe
sie doch Ihrer Kayserlichen Maiestet gegen Franckreich eußeristen krafften
und vermögen nach assistirt. Herr graff von Trautmansdorff: Was von
anbetrohung der schweren verandtworttung angedeuttet, wüßte nicht,
wehn I. H. G. damitt maineten. Er seinestheilß hette gethan, waß er thuen
sollen und konnen pro religione und I. H. G. stiffter, woltte es auch noch
ferner pro diocesi Osnabrugensi continuiren. Ihre Churfürstliche Durch-
laucht in Bayern hetten durch dero particular Ulmische handlung den
Kayserlichen und reichsvölcker ein 13 000 mann endzogen. Deren gesandte
trüngen teglich, man soltte schließen, und sähe auff ein solche weiße nicht,
indeme Ihre Kayserliche Maiestet verlaßen würden, wie die sachen mitt
Minden zu behaubtten und zu verfechten. Man solle doch alles ohne
passion woll überlagen und nebenst den guetten desideriis, ob die media
auch darzue zu glangen vorhanden, woll erwegen. Er laße das instrumentum
pacis itzo abschreiben, welches er gern dergestaldt verferttigen laßen, daß
er davon in keinem puncto mehr zu weichen, noch ihnnen anlaß zu geben
gedächte, daß wan er in einem wiederumb abstehen müßte, daß es in
mehrerm auch noch zu erhaltten. Und weyln er dan mitt dem stifft
Minden, damitt er den terminum anni 1624 auch mitt Oßnabruck nicht
streyttig mache, außzukommen die mittell nicht finde, so gedencke er,
allein den stifft Oßnabruck für I. H. G. et catholicis völliglich zu behaub-
tten . Sonsten auch mit I. H. G. leben und alternativam bey dem stifft
Oßnabruck zu erlangen, machte er kein große difficultet, weyln die
Schwedische albereits sich darzue theilß eingelaßen. Wegen des stiffts
Minden were es ein desperat sach, itzigen coniuncturen nach. Woltte sonst
wünschen, daß es I. H. G. ad dies vitae bleiben köntte, warzue er dan auch
gern cooperiren woltte. Sonsten würden I. H. G. bey sich hochvernünfftig
zu ermeßen haben, daß nicht in poenam deroselben die stiffter genohmmen,
sondern propter urgentem necessitatem et maiora damna evitanda anderen
müßten verlaßen werden. Der ertzherzog Leopold hette amore pacis vor
dießem Magdenburg und Brehmen ohne einigen recompens überlaßen müe-
ßen , Halberstatt gienge gleichergestaldt dahin. Das hauß Österreich hette
Elsas sambt dem Breysach den Franzosischen, den herzogen von Württen-
berg die ansehenliche pfandschafften und alle dasjenig uberlaßen, worauff
die praetensiones des gegentheilß bey dießen handlungen gestanden.
I. H. G.: Weyln sie in passione recht weren und ihro dieselbe recht ange-
than würden, so köntten sie ohne passion, indeme sie leyden müßten, nicht
woll rheden. Mitt dem ertzherzogen Leopold hette es ein andere
beschaffenheit, und were es gleichwohl sehr betaurlich, daß wegen der
Churbayerischen privathandlung man der catholischen religion zue nach-
theil noch mehrere geistliche fürstenthumber uberlaßen soltte. Sie hetten
von selbigen tractaten so viell nachrichtung, daß Ihre Churfürstliche
Durchlaucht in Bayern sich außtrucklich vorbehaltten, daß sie damitt
nichts gegen ihre pflicht, allwohmitt sie Ihrer Kayserlichen Maiestet und
dem reich verbunden, woltten gehandlet haben, welche reservation dan
auch die cronen angenohmmen. Köntte also die sache noch, wan Schweden
und die protestirende einen religionkrieg formiren woltten, noch beßer, alß
man itzo vermainte, außschlagen, weyln Franckreich auch solchen falß seine
subsidia an volck und geld den Schwedischen zu endziehen resolvirt. Dazu
Mitteilung eines Schreibens von Kurköln an Buschmann und Nachrichten
über den bayerischen Vorbehalt. Bey dem instrumento pacis sähen sie nicht,
warumb nicht, wie ratione canonicorum gesetzet, denselben ad dies vitae
die praebenden zu laßen, es ebenfalß mitt dem noch lebendigen bischoff zu
haltten. Herr graff von Trautmansdorff: Ihre Churfürstliche Durch-
laucht zue Cölln schrieben woll recht daran, daß man Ihre Kayserliche
Maiestet nicht zu verlaßen, sonsten hetten sie zeittung, daß Churbayern die
ihme anvertrawte plätze dem gegentheill bereits würcklich einraumete und
Churcölln durch den graven von Fürstenberg
de ratificatione illorum trac-
tatuum facienda tractiren laße. Daß nun I. H. G. den stifft Minden ad dies
vitae behaltten möchten, daßelbe woltte er gern beförderen, indem Volmar
versuchen soll, es bei den Bestimmungen über die Kanonikate hinzuzu-
fügen . I. H. G. würden woll thuen, wan sie mitt dem comte d’Avaux auch
deßwegen redeten, damitt er sich der sachen mitt einem nachtruck
annehme, dan er nunmehr in dem instrumento nicht gern etwas wiederumb
in einigem puncto wolle enderen und ihnen dardurch die hoffnung beneh-
men , daß etwas weiters zu erhaltten. Wegen der Hessen Caßelischen satis-
faction und Darmbstettischen vergleich were man auch in fleißiger arbeid.
Zu einem Teilungsvorschlag d’Avaux’ über Marburg stehen die Erklärun-
gen Darmstadts und Kassels noch aus; kaiserlicherseits will man sich nicht
widersetzen, allerdings auch nicht gegen das frühere Urteil daran mitarbei-
ten . Im übrigen woltte er den Caßelischen die 2 Schaumburgischen ämbtter
oder die 600 000 reichsthaler an platz deren offeriren. Satisfactio militiae
machte ihme auch sorgliche gedancken, derentwegen er es dan alles woll
überschlagen laßen, waß es mitt den craißen vor ein beschaffenheit. Ins-
gesamt für die Teilung des Aufkommens eines jeden Kreises zwischen Ksl.
und Schweden. Und alß hierüber de diversitate circulorum et statuum
verscheidene erinnerungen und sonderlich dießes zu beobachten gebetten
worden, daß denjenigen, welche zue der Caßelischen satisfaction zue
contribuiren, soviell sie darzue außlegtten, anderwerts zue statten kommen
möchte, hatt der herr graff von Trautmanstorff solches nit gern annehm-
men wollen, mitt vermelden, man müßte gedencken, wie viell man itzo
monatlich und daß jahr durch gebtte, und wamitt man endlich auß dem
krieg und beschwernuß kommen köntte. Hierbey ist abermalß die große
unbillig- und ungleicheitt mitt mehrerem remonstrirt, und der Trierischen
clagtten wegen der Lottringischen einquartierung auff der Spanischen an-
halten geschehen, davon die herrn Kayserliche ihrestheilß nichts wißen
wollen. Mitteilung des gestern von Chigi gekommenen Schreibens. Mili-
tärische Anstalten in Böhmen.
Als W d’Avaux aufsuchen will, trifft er La Court an: Frankreich wird
Osnabrück nicht aufgeben, wenn die Ksl. fest bleiben. Unbilligkeit der
hessischen Satisfaktion, wobei La Court jedoch seine affection gegen die
Caßelische nicht verbergen und contra ipsam rationem ihnen zu favorisiren
nicht underlaßen können.
Bericht Buschmanns: Trauttmansdorff hat Krane zu Volmar geschickt,
damit in dem Instrument Minden W auf Lebenszeit reserviert wird.
Milonius war bei Trauttmansdorff wegen der Marburger Sache und der
hessischen Satisfaktion; auch auf Osnabrück hat er wieder bestanden unter
Anführung der Verbitterung der Stadt gegen W. Man möge deshalb
d’Avaux bewegen, den Schweden zuzusprechen.
W bei d’Avaux. Empfehlung der Stifter. Hessische Maßnahmen gegen die
Jesuiten in Neuss. D’Avaux: Hat gestern mit Oxenstierna/Salvius
und heute mit Salvius gesprochen; hat dabei Oxenstierna im Beisein von
Salvius vorgehalten, daß er selbst vor einigen Tagen auf Osnabrück nicht
so hart bestanden habe. Schlechtes Verständnis der Schweden unterein-
ander . [...] Hat über die hessische Satisfaktion mit Hessen und Schweden
gesprochen; beide bestehen noch auf Landabtretungen und meinen, bis zur
Erledigung dieser Frage sei Frankreich vertraglich zur Unterstützung
Schwedens verpflichtet. Das Angebot Schaumburgs verwerfen die Schwe-
den , die damit wohl noch andere Absichten haben, dan der Oxenstirn mitt
solchem hochmuht und praesumptuositet rhedete, alß wan er in tribunali
gesetzet würde ad iudicandum duodecim tribus Israel, wie er under anderen
auch dieße formalia gebraucht, den stifft Oßnabruck hab ich den Braun-
schweig - und Lünneburgischen geben. Die Caßelische, welche yezo den
Schwedischen sehr flattirten, ubernehmen sich auch nicht wenig und
woltten, daß man auff ihre fürstin eben so viele reflexion, alß wan es eine
königin were, machen solle. Sie berufen sich darauf, daß Sachsen die
Lausitz, Bayern die Oberpfalz und Brandenburg Halberstadt und Magde-
burg erhalten habe. W: Erinnert an die früheren Klagen wegen Neuss.
Si hoc in viridi, quid in arido futurum sit. Chursachßen hette die Laußnitz
wegen dero dem Kayser zue anfang der Bohemischen rebellion zugefürten
ansehenlichen succursus abgetreten [!], Churbayern hette pro Caesare so
viele millionen außgelagtt, und hette es mitt den Caßelischen seinem andeu-
ten nach viell ein andere beschaffenheit, da sie zehenmahl mehr schaden zu-
gefüegtt alß selbsten erlitten. D’Avaux: Will wegen Neuss mit den hessi-
schen Gesandten reden, die gestern mit ihm sehr unzufrieden waren, weil er
in Beisein der Schweden geäußert hat, Frankreich sei nicht verpflichtet, für
ihre übermäßigen Forderungen den Krieg fortzusetzen, und widerstrebe der
Abtretung katholischer Gebiete. Als sie Religionsversicherungen in Aussicht
stellten, hat er sie auf die Praxis in Hersfeld verwiesen. Schließlich haben
sie die Grafschaft Arnsberg aufgegeben, die übrigen Forderungen aber
behauptet. In der Marburger Sache sind Franzosen und Schweden sich
einig, es fehlt aber noch die Zustimmung beider hessischen Linien. Es were
guett, daß I. H. G. und die andere Churcöllnische den herrn graffen von
Trautmanstorff erinnerten, damitt er den punctum Hassicae satisfactionis
doch vergliche und den Schwedischen die ursach benehme, derentwegen bey
Franckreich ihre subsidia weiter an geld und volck zue praetendiren, wie
sie dan deßwegen bey ihme instantias gemacht, Franckreich würde dieß
jahr noch alsolche continuiren, dahero man abzunehmmen, daß sie mehr
zue fortsetzung des kriegs alß friedens geneigtt. Seythero daß die Ulmische
tractaten geschloßen, vermerckte er ein große alternation bey den pro-
testirenden , dan sie dardurch sehr wild und hochmütig worden. Er woltte
seinestheilß 1000 cronen darumb geben, daß man die sachen anderst ange-
fangen , damitt die protestirende sich dießer handlung nicht also gegen die
catholische bedienten. Das beste were gewesen, daß Churbayern mitt
Franckreich allein geschloßen hette, warzue man in Franckreich woll
würde verstanden haben, dan die Schweden allein auch mitt Chursachsen
die neutralitet geschloßen
, maßen sie auch woll würden zuefrieden gewest
sein, wan ad partem Bayeren mitt Franckreich tractirt hette. Itzo meineten
die Schweden und protestirende ein großen vorthell gegen die catholische
erhaltten zu haben, weyln sie per enumerationem partium in imperio
keinen finden, deßen wapffen und armatur sie zue apprehendiren. Der
Oxenstirn nehme sich der Braunschweigischen und Lünneburgischen prae-
tendirter satisfaction auch gar starck ahn, und woltte Franckreich damitt
engagiren, weyln dießes ihr postulatum wegen der Brandenburgischen satis-
faction herkehme. Darauff er ihnen geandtworttet, daß solches longe
petita, und wan man mitt dergleichen herfürkommen woltte, so were
Schweden der cron Franckreich obligirt noch zue assistiren, damitt den
ertzhertzogen zue Inspruck wegen des Elsas und Breysach auch satisfaction
gegeben würde, zue allwelchem end sie dan Magdeburch und Lübeck
begeren wollen. Sie soltten doch etwas zuruckdencken, waß auß derglei-
chen ihrem vorbringen endlich für confusiones und weitterung endstehen
würden. Die cron Schweden hette ihre satisfaction, und die Brandenburgi-
sche hingegen die recompens, den Casselischen were gnug angetragen,
dahero sein könig noch die cron lenger nicht im krieg zu stehen gedächte.
I. H. G.: Es were zu wunschen, daß man in Franckreich recht den bösen
vorsatz und willen derjenigen, die den krieg noch zue continuiren suchten,
erkennete. Sie weren dießen morgen beym herrn graven von Trautmans-
torff gewesen, bey welchem sie verstanden, daß der punctum Hassicae
satisfactionis gern zum schluß bringen woltten, darbey sich gleichwoll
beklagtt, daß man an der anderen seithen sich so gar zue keiner billigkeitt
verstehen wolle. Wegen des stiffts Oßnabruck hette er ihro auch die ver-
sicherung gethan, daß er bey der negativa bestendig verbleiben woltte.
Comte d’Avaux: Es were guett, daß er die bestendigkeitt bezeigtte, und
es nicht allein auff ihnen verwiese. Dan alß er letztmaln bey den Schwedi-
schen gewesen, und der stifft Oßnabruck anfengklich woll verfochten,
hette er doch bey genohmmenem abschiede, alß er auffgestanden, mitt bee-
den händen gedeutet, sie soltten deßwegen mitt dem comte d’Avaux hand-
len . Dieser modus gehörte nicht zur nötiger bestendigkeitt, dan es sonsten
gehen würde wie mitt Minden, wabey bereits, er vernehme, alternativam
auch fahren laßen. I. H. G.: Sie hetten dergleichen auch wegen Minden
verstanden und deßwegen sich höchlich zu beschweren, daß man sie bey
ihrem leben so gar verstoßen wolle. Hetten derentwegen dem herrn graven
von Trautmanstorff zugesprochen, der endlich dem instrumento pacis noch
beyzusetzen sich erbotten, daß es ihr ad dies vitae verbleiben soltte.
Comte de’Avaux: Es were beßer, daß der herr graff von Trautmans-
torff Minden nicht fahren ließe, biß die Schwedische von Oßnabruck auch
abwichen, dan man sonsten keinen nützen davon haben würde, wie dan
dienlich, daß man deßwegen den herrn graffen erinnerte. Wegen Oßna-
bruck hette er den Salvium wiederumb woll disponirt, der ihme dan
gesagtt, nicht undienlich zu sein, daß I. H. G. die bürgermeister wie auch
absonderlich die vornehmbste von den praedicanten zue sich kommen ließe
und ihnen allerhand böse impressiones und argwohn benehme, hette auch so
gar meldung gethan, ihnen etwa mitt einer verehrung, wie auch etlichen
von der protestirenden gesandten, die es woll anzunehmmen pflegtten, zu
begegnen. I. H. G.: Zue den bösen impressionibus hette keiner ursach,
dan die amnistia alle versicherung thette. Sie woltten gleichwohl deßwegen
auch mitt dem herrn graffen von Trautmanstorff rheden, und waß wegen
Minden erinnert, vorbringen. Comte d’Avaux: Der syndicus Hambur-
gensis , welcher under I. H. G. propter religionem gewichen, were ihme gar
vertrawt. Von demselben vernehme er woll so viell, daß gleichwohl daran
glegen, der bürgerey den argwohn zu benehmmen, daß sie in ihrer religion
nit soltten beschwert und turbirt werden.
Trauttmansdorff hat ihn bei d’Avaux vorstellig zu werden ersucht, nach-
dem dieser gegenüber Lüneburg und Altenburg seine Erklärung, er wider-
setze sich den protestantischen Forderungen, weil sie den Frieden verhin-
derten , dahin abgemildert hat, er werde still bleiben, wenn Trauttmans-
dorff nachgebe. Nachdem Hessen zwei Schaumburger Ämter als Satisfak-
tion abgelehnt hat, gibt Trauttmansdorff zu erwägen, ob man daneben
600 000 Reichstaler bieten soll. Buschmann hat eingewandt, ad quid solt
man dergestalt den Heßen endgegengehen, da man sich doch einiger assi-
stenz von ihnen nit zue versehen, es würden auch ihrentwegen die Schwe-
den , wan sie zum frieden sonsten lust hetten, im krieg gewiß nit verpleiben.
Wegen Osnabrück will Trauttmansdorff es beim Stand von 1624 lassen,
wegen Minden hält er den Versuch, das Stift wenigstens auf Lebenszeit für
W zu retten, für aussichtlos
Tatsächlich war in der an diesem Tag herausgegebenen ksl. Gravaminaerklärung (vgl.
unten [ S. 842 Anm. 4 ] ) der die Alternation in Minden fordernde Vorbehalt gestrichen.
W bei Trauttmansdorff/Lamberg/Krane. Trauttmansdorff: Hat heute
Löben auf die Bitte um längeres Verweilen erklärt, er werde Mittwoch
reisen; von dem Projekt, wie es morgen zugestellt werden solle, könne er
nicht abweichen, stimme man ihm zu, könne es zur Unterschrift nach
Münster geschickt werden. [...] Auf die Forderung, Minden müsse W auf
Lebenszeit bleiben, hat Löben nicht eingehen wollen. W: Es were woll
der anfang der rechten martyrwoch, indeme man sie also unverschüldeter-
weise von land und leuthe zu setzen und gleichsamb mitt einem weißen
staab davon schicken woltte. Causam et interesse religionis bedawrten sie
ahm meisten dabey, und würde man noch große rechenschafft davon zu
geben haben. Brandenburg, welcher etwas von Pommern verließe, hette
man wie andern auch ihre satisfaction geben, ihro hette man bereits das
stifft Verden genohmmen, Minden und die graffschafft Schaumburg gienge
auch hinwegk, Hachenburg würde andern auch zugeeignet, und were nicht
quaestio, ihro etwas wieder zu geben, sondern ob auch noch den stifft
Oßnabruck behaltten soltten? Sie vermainten, ein solches von Ihrer
Kayserlichen Maiestet und dem gemainen weesen, deme sie also getrewlich
und bestendig beygestanden, nicht verdient zu haben. Wie dan eben die
protestirende bey dem comte d’Avaux letzter tagen die motiva gebraucht,
warin Franckreich ihro zue erhalttung der stiffter favorisiren woltte, dahe
sie doch Ihrer Kayserlichen Maiestet gegen Franckreich eußeristen krafften
und vermögen nach assistirt. Herr graff von Trautmansdorff: Was von
anbetrohung der schweren verandtworttung angedeuttet, wüßte nicht,
wehn I. H. G. damitt maineten. Er seinestheilß hette gethan, waß er thuen
sollen und konnen pro religione und I. H. G. stiffter, woltte es auch noch
ferner pro diocesi Osnabrugensi continuiren. Ihre Churfürstliche Durch-
laucht in Bayern hetten durch dero particular Ulmische handlung den
Kayserlichen und reichsvölcker ein 13 000 mann endzogen. Deren gesandte
trüngen teglich, man soltte schließen, und sähe auff ein solche weiße nicht,
indeme Ihre Kayserliche Maiestet verlaßen würden, wie die sachen mitt
Minden zu behaubtten und zu verfechten. Man solle doch alles ohne
passion woll überlagen und nebenst den guetten desideriis, ob die media
auch darzue zu glangen vorhanden, woll erwegen. Er laße das instrumentum
pacis itzo abschreiben, welches er gern dergestaldt verferttigen laßen, daß
er davon in keinem puncto mehr zu weichen, noch ihnnen anlaß zu geben
gedächte, daß wan er in einem wiederumb abstehen müßte, daß es in
mehrerm auch noch zu erhaltten. Und weyln er dan mitt dem stifft
Minden, damitt er den terminum anni 1624 auch mitt Oßnabruck nicht
streyttig mache, außzukommen die mittell nicht finde, so gedencke er,
allein den stifft Oßnabruck für I. H. G. et catholicis völliglich zu behaub-
tten . Sonsten auch mit I. H. G. leben und alternativam bey dem stifft
Oßnabruck zu erlangen, machte er kein große difficultet, weyln die
Schwedische albereits sich darzue theilß eingelaßen. Wegen des stiffts
Minden were es ein desperat sach, itzigen coniuncturen nach. Woltte sonst
wünschen, daß es I. H. G. ad dies vitae bleiben köntte, warzue er dan auch
gern cooperiren woltte. Sonsten würden I. H. G. bey sich hochvernünfftig
zu ermeßen haben, daß nicht in poenam deroselben die stiffter genohmmen,
sondern propter urgentem necessitatem et maiora damna evitanda anderen
müßten verlaßen werden. Der ertzherzog Leopold hette amore pacis vor
dießem Magdenburg und Brehmen ohne einigen recompens überlaßen müe-
ßen , Halberstatt gienge gleichergestaldt dahin. Das hauß Österreich hette
Elsas sambt dem Breysach den Franzosischen, den herzogen von Württen-
berg die ansehenliche pfandschafften und alle dasjenig uberlaßen, worauff
die praetensiones des gegentheilß bey dießen handlungen gestanden.
I. H. G.: Weyln sie in passione recht weren und ihro dieselbe recht ange-
than würden, so köntten sie ohne passion, indeme sie leyden müßten, nicht
woll rheden. Mitt dem ertzherzogen Leopold hette es ein andere
beschaffenheit, und were es gleichwohl sehr betaurlich, daß wegen der
Churbayerischen privathandlung man der catholischen religion zue nach-
theil noch mehrere geistliche fürstenthumber uberlaßen soltte. Sie hetten
von selbigen tractaten so viell nachrichtung, daß Ihre Churfürstliche
Durchlaucht in Bayern sich außtrucklich vorbehaltten, daß sie damitt
nichts gegen ihre pflicht, allwohmitt sie Ihrer Kayserlichen Maiestet und
dem reich verbunden, woltten gehandlet haben, welche reservation dan
auch die cronen angenohmmen. Köntte also die sache noch, wan Schweden
und die protestirende einen religionkrieg formiren woltten, noch beßer, alß
man itzo vermainte, außschlagen, weyln Franckreich auch solchen falß seine
subsidia an volck und geld den Schwedischen zu endziehen resolvirt. Dazu
Mitteilung eines Schreibens von Kurköln an Buschmann und Nachrichten
über den bayerischen Vorbehalt. Bey dem instrumento pacis sähen sie nicht,
warumb nicht, wie ratione canonicorum gesetzet, denselben ad dies vitae
die praebenden zu laßen, es ebenfalß mitt dem noch lebendigen bischoff zu
haltten. Herr graff von Trautmansdorff: Ihre Churfürstliche Durch-
laucht zue Cölln schrieben woll recht daran, daß man Ihre Kayserliche
Maiestet nicht zu verlaßen, sonsten hetten sie zeittung, daß Churbayern die
ihme anvertrawte plätze dem gegentheill bereits würcklich einraumete und
Churcölln durch den graven von Fürstenberg
tatuum facienda tractiren laße. Daß nun I. H. G. den stifft Minden ad dies
vitae behaltten möchten, daßelbe woltte er gern beförderen, indem Volmar
versuchen soll, es bei den Bestimmungen über die Kanonikate hinzuzu-
fügen . I. H. G. würden woll thuen, wan sie mitt dem comte d’Avaux auch
deßwegen redeten, damitt er sich der sachen mitt einem nachtruck
annehme, dan er nunmehr in dem instrumento nicht gern etwas wiederumb
in einigem puncto wolle enderen und ihnen dardurch die hoffnung beneh-
men , daß etwas weiters zu erhaltten. Wegen der Hessen Caßelischen satis-
faction und Darmbstettischen vergleich were man auch in fleißiger arbeid.
Zu einem Teilungsvorschlag d’Avaux’ über Marburg stehen die Erklärun-
gen Darmstadts und Kassels noch aus; kaiserlicherseits will man sich nicht
widersetzen, allerdings auch nicht gegen das frühere Urteil daran mitarbei-
ten . Im übrigen woltte er den Caßelischen die 2 Schaumburgischen ämbtter
oder die 600 000 reichsthaler an platz deren offeriren. Satisfactio militiae
machte ihme auch sorgliche gedancken, derentwegen er es dan alles woll
überschlagen laßen, waß es mitt den craißen vor ein beschaffenheit. Ins-
gesamt für die Teilung des Aufkommens eines jeden Kreises zwischen Ksl.
und Schweden. Und alß hierüber de diversitate circulorum et statuum
verscheidene erinnerungen und sonderlich dießes zu beobachten gebetten
worden, daß denjenigen, welche zue der Caßelischen satisfaction zue
contribuiren, soviell sie darzue außlegtten, anderwerts zue statten kommen
möchte, hatt der herr graff von Trautmanstorff solches nit gern annehm-
men wollen, mitt vermelden, man müßte gedencken, wie viell man itzo
monatlich und daß jahr durch gebtte, und wamitt man endlich auß dem
krieg und beschwernuß kommen köntte. Hierbey ist abermalß die große
unbillig- und ungleicheitt mitt mehrerem remonstrirt, und der Trierischen
clagtten wegen der Lottringischen einquartierung auff der Spanischen an-
halten geschehen, davon die herrn Kayserliche ihrestheilß nichts wißen
wollen. Mitteilung des gestern von Chigi gekommenen Schreibens. Mili-
tärische Anstalten in Böhmen.
Als W d’Avaux aufsuchen will, trifft er La Court an: Frankreich wird
Osnabrück nicht aufgeben, wenn die Ksl. fest bleiben. Unbilligkeit der
hessischen Satisfaktion, wobei La Court jedoch seine affection gegen die
Caßelische nicht verbergen und contra ipsam rationem ihnen zu favorisiren
nicht underlaßen können.
Bericht Buschmanns: Trauttmansdorff hat Krane zu Volmar geschickt,
damit in dem Instrument Minden W auf Lebenszeit reserviert wird.
Milonius war bei Trauttmansdorff wegen der Marburger Sache und der
hessischen Satisfaktion; auch auf Osnabrück hat er wieder bestanden unter
Anführung der Verbitterung der Stadt gegen W. Man möge deshalb
d’Avaux bewegen, den Schweden zuzusprechen.
W bei d’Avaux. Empfehlung der Stifter. Hessische Maßnahmen gegen die
Jesuiten in Neuss. D’Avaux: Hat gestern mit Oxenstierna/Salvius
und heute mit Salvius gesprochen; hat dabei Oxenstierna im Beisein von
Salvius vorgehalten, daß er selbst vor einigen Tagen auf Osnabrück nicht
so hart bestanden habe. Schlechtes Verständnis der Schweden unterein-
ander . [...] Hat über die hessische Satisfaktion mit Hessen und Schweden
gesprochen; beide bestehen noch auf Landabtretungen und meinen, bis zur
Erledigung dieser Frage sei Frankreich vertraglich zur Unterstützung
Schwedens verpflichtet. Das Angebot Schaumburgs verwerfen die Schwe-
den , die damit wohl noch andere Absichten haben, dan der Oxenstirn mitt
solchem hochmuht und praesumptuositet rhedete, alß wan er in tribunali
gesetzet würde ad iudicandum duodecim tribus Israel, wie er under anderen
auch dieße formalia gebraucht, den stifft Oßnabruck hab ich den Braun-
schweig - und Lünneburgischen geben. Die Caßelische, welche yezo den
Schwedischen sehr flattirten, ubernehmen sich auch nicht wenig und
woltten, daß man auff ihre fürstin eben so viele reflexion, alß wan es eine
königin were, machen solle. Sie berufen sich darauf, daß Sachsen die
Lausitz, Bayern die Oberpfalz und Brandenburg Halberstadt und Magde-
burg erhalten habe. W: Erinnert an die früheren Klagen wegen Neuss.
Si hoc in viridi, quid in arido futurum sit. Chursachßen hette die Laußnitz
wegen dero dem Kayser zue anfang der Bohemischen rebellion zugefürten
ansehenlichen succursus abgetreten [!], Churbayern hette pro Caesare so
viele millionen außgelagtt, und hette es mitt den Caßelischen seinem andeu-
ten nach viell ein andere beschaffenheit, da sie zehenmahl mehr schaden zu-
gefüegtt alß selbsten erlitten. D’Avaux: Will wegen Neuss mit den hessi-
schen Gesandten reden, die gestern mit ihm sehr unzufrieden waren, weil er
in Beisein der Schweden geäußert hat, Frankreich sei nicht verpflichtet, für
ihre übermäßigen Forderungen den Krieg fortzusetzen, und widerstrebe der
Abtretung katholischer Gebiete. Als sie Religionsversicherungen in Aussicht
stellten, hat er sie auf die Praxis in Hersfeld verwiesen. Schließlich haben
sie die Grafschaft Arnsberg aufgegeben, die übrigen Forderungen aber
behauptet. In der Marburger Sache sind Franzosen und Schweden sich
einig, es fehlt aber noch die Zustimmung beider hessischen Linien. Es were
guett, daß I. H. G. und die andere Churcöllnische den herrn graffen von
Trautmanstorff erinnerten, damitt er den punctum Hassicae satisfactionis
doch vergliche und den Schwedischen die ursach benehme, derentwegen bey
Franckreich ihre subsidia weiter an geld und volck zue praetendiren, wie
sie dan deßwegen bey ihme instantias gemacht, Franckreich würde dieß
jahr noch alsolche continuiren, dahero man abzunehmmen, daß sie mehr
zue fortsetzung des kriegs alß friedens geneigtt. Seythero daß die Ulmische
tractaten geschloßen, vermerckte er ein große alternation bey den pro-
testirenden , dan sie dardurch sehr wild und hochmütig worden. Er woltte
seinestheilß 1000 cronen darumb geben, daß man die sachen anderst ange-
fangen , damitt die protestirende sich dießer handlung nicht also gegen die
catholische bedienten. Das beste were gewesen, daß Churbayern mitt
Franckreich allein geschloßen hette, warzue man in Franckreich woll
würde verstanden haben, dan die Schweden allein auch mitt Chursachsen
die neutralitet geschloßen
sein, wan ad partem Bayeren mitt Franckreich tractirt hette. Itzo meineten
die Schweden und protestirende ein großen vorthell gegen die catholische
erhaltten zu haben, weyln sie per enumerationem partium in imperio
keinen finden, deßen wapffen und armatur sie zue apprehendiren. Der
Oxenstirn nehme sich der Braunschweigischen und Lünneburgischen prae-
tendirter satisfaction auch gar starck ahn, und woltte Franckreich damitt
engagiren, weyln dießes ihr postulatum wegen der Brandenburgischen satis-
faction herkehme. Darauff er ihnen geandtworttet, daß solches longe
petita, und wan man mitt dergleichen herfürkommen woltte, so were
Schweden der cron Franckreich obligirt noch zue assistiren, damitt den
ertzhertzogen zue Inspruck wegen des Elsas und Breysach auch satisfaction
gegeben würde, zue allwelchem end sie dan Magdeburch und Lübeck
begeren wollen. Sie soltten doch etwas zuruckdencken, waß auß derglei-
chen ihrem vorbringen endlich für confusiones und weitterung endstehen
würden. Die cron Schweden hette ihre satisfaction, und die Brandenburgi-
sche hingegen die recompens, den Casselischen were gnug angetragen,
dahero sein könig noch die cron lenger nicht im krieg zu stehen gedächte.
I. H. G.: Es were zu wunschen, daß man in Franckreich recht den bösen
vorsatz und willen derjenigen, die den krieg noch zue continuiren suchten,
erkennete. Sie weren dießen morgen beym herrn graven von Trautmans-
torff gewesen, bey welchem sie verstanden, daß der punctum Hassicae
satisfactionis gern zum schluß bringen woltten, darbey sich gleichwoll
beklagtt, daß man an der anderen seithen sich so gar zue keiner billigkeitt
verstehen wolle. Wegen des stiffts Oßnabruck hette er ihro auch die ver-
sicherung gethan, daß er bey der negativa bestendig verbleiben woltte.
Comte d’Avaux: Es were guett, daß er die bestendigkeitt bezeigtte, und
es nicht allein auff ihnen verwiese. Dan alß er letztmaln bey den Schwedi-
schen gewesen, und der stifft Oßnabruck anfengklich woll verfochten,
hette er doch bey genohmmenem abschiede, alß er auffgestanden, mitt bee-
den händen gedeutet, sie soltten deßwegen mitt dem comte d’Avaux hand-
len . Dieser modus gehörte nicht zur nötiger bestendigkeitt, dan es sonsten
gehen würde wie mitt Minden, wabey bereits, er vernehme, alternativam
auch fahren laßen. I. H. G.: Sie hetten dergleichen auch wegen Minden
verstanden und deßwegen sich höchlich zu beschweren, daß man sie bey
ihrem leben so gar verstoßen wolle. Hetten derentwegen dem herrn graven
von Trautmanstorff zugesprochen, der endlich dem instrumento pacis noch
beyzusetzen sich erbotten, daß es ihr ad dies vitae verbleiben soltte.
Comte de’Avaux: Es were beßer, daß der herr graff von Trautmans-
torff Minden nicht fahren ließe, biß die Schwedische von Oßnabruck auch
abwichen, dan man sonsten keinen nützen davon haben würde, wie dan
dienlich, daß man deßwegen den herrn graffen erinnerte. Wegen Oßna-
bruck hette er den Salvium wiederumb woll disponirt, der ihme dan
gesagtt, nicht undienlich zu sein, daß I. H. G. die bürgermeister wie auch
absonderlich die vornehmbste von den praedicanten zue sich kommen ließe
und ihnen allerhand böse impressiones und argwohn benehme, hette auch so
gar meldung gethan, ihnen etwa mitt einer verehrung, wie auch etlichen
von der protestirenden gesandten, die es woll anzunehmmen pflegtten, zu
begegnen. I. H. G.: Zue den bösen impressionibus hette keiner ursach,
dan die amnistia alle versicherung thette. Sie woltten gleichwohl deßwegen
auch mitt dem herrn graffen von Trautmanstorff rheden, und waß wegen
Minden erinnert, vorbringen. Comte d’Avaux: Der syndicus Hambur-
gensis , welcher under I. H. G. propter religionem gewichen, were ihme gar
vertrawt. Von demselben vernehme er woll so viell, daß gleichwohl daran
glegen, der bürgerey den argwohn zu benehmmen, daß sie in ihrer religion
nit soltten beschwert und turbirt werden.