Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 III 15
1647 III 15
Freitag Mitteilung der Mainzer: Halten eine Vorberatung
mit Kölnern und Bayern über die von den Ksl. aus Osnabrück geschickte
Proposition zur Pfälzer Frage
Druck: J. G. Meiern IV S. 383ff.
für nötig. W: Stimmt zu, doch darf die
Hauptberatung nicht verschoben werden; besonders die Brandenburger
sind dazu zeitig zu laden, damit sie keinen Entschuldigungsgrund haben,
ferner dürfen die Städte Köln und Aachen nicht fehlen, da auch Protestanten
zum Städterat hierherkommen.
Vor der Zusammenkunft W zu Haslang: Für Hildesheim wird Stein in
Osnabrück votieren, auch Leuchselring bleibt dort, damit die Katholiken im
Städterat vertreten sind. Haslang: Neuerdings haben die Trierer stren-
gen Befehl erhalten, ihr Votum vorerst nicht abzulegen, dem sie trotz
mainz-bayerischer Gegenvorstellungen glauben folgen zu müssen. Longue-
ville will heute mit ihnen deshalb noch einmal reden. – Konferenz
Mainz/Köln/Bayern (vgl. demnächst APW III A 4,2).
Longueville bei W. [...] Dank Ws für die Unterstützung in Sachen seiner
Stifter und Bitte um weitere Hilfe, die Longueville zusagt. Auf die Frage,
welche Unterstützung er bei den Ksl. finde, antwortet W, diese seien zur
Behauptung der Stifter bereit, doch könne die militärische Unterstützung,
die Frankreich noch der Gegenseite gewähre, den Kaiser zu weiterem
Nachgeben zwingen. Und ob zwarn solches gegen der cron Franckreich
intention seye, der catholischen religion alsolchen schaden dardurch zuzu-
fügen , so erfolge doch darauß ein solcher böser effectus und scheine, alß
lang Franckreich mitt Spanien keinen frieden mache, daß die Französische
wapffen und consilia sich auch noch den catholischen in Teutschland wie-
drig bezaigen, dahero woll zu wünschen, daß der fried zwischen beeden
cronen bald erfolgen möchte. Duc de Longeville: Franckreich woltte
alsolchen frieden gern fortgesetzet sehen, es weren aber die Spanier schlech-
te leuthe zum tractiren, und scheine, daß sie sich bey ihrem unglück und
necessitet gantz verliehren woltten. In ihrer Erklärung sind mehrere Sachen
übergangen, er hat geantwortet und erwartet die Gegenantwort. Wan sie
aber bey dem vorigen agendi et procedendi modo verblieben, so würde er
ursach gewinnen, der cron Franckreich postulata zue extendiren. W:
Müßte man die wiedrige impressiones und verbitterung, die man gegen-
einander hette, zue fortsetzung des friedens fahren laßen und die hand
recht an das werck schlagen. Longueville: Will wegen der Pfälzer
Sache den Trierern ein Schreiben an den Kurfürsten geben, in dem er sie bei
diesem vertritt, und auf Ws Rat auch ein Ermahnungsschreiben an die
Gesandten selbst richten.
Chigi bei W. Diskussion über den Verhandlungsstand. – Weihbischof von
Münster
Vgl. oben [ S. 463 Anm. 3 ] .
bei W. Bedrohung von Geistlichen durch die Lippstädter Garni-
son wegen in Warendorf festgehaltener hessischer Untertanen. – Pader-
borner Prälaten bei W: Drohender Anmarsch Königsmarcks. W: Hat
mit d’Avaux darüber geredet und an Kurköln, Kurbayern und Melander
deshalb geschrieben. – [...]
mit Kölnern und Bayern über die von den Ksl. aus Osnabrück geschickte
Proposition zur Pfälzer Frage
Druck: J. G. Meiern IV S. 383ff.
Hauptberatung nicht verschoben werden; besonders die Brandenburger
sind dazu zeitig zu laden, damit sie keinen Entschuldigungsgrund haben,
ferner dürfen die Städte Köln und Aachen nicht fehlen, da auch Protestanten
zum Städterat hierherkommen.
Vor der Zusammenkunft W zu Haslang: Für Hildesheim wird Stein in
Osnabrück votieren, auch Leuchselring bleibt dort, damit die Katholiken im
Städterat vertreten sind. Haslang: Neuerdings haben die Trierer stren-
gen Befehl erhalten, ihr Votum vorerst nicht abzulegen, dem sie trotz
mainz-bayerischer Gegenvorstellungen glauben folgen zu müssen. Longue-
ville will heute mit ihnen deshalb noch einmal reden. – Konferenz
Mainz/Köln/Bayern (vgl. demnächst APW III A 4,2).
Longueville bei W. [...] Dank Ws für die Unterstützung in Sachen seiner
Stifter und Bitte um weitere Hilfe, die Longueville zusagt. Auf die Frage,
welche Unterstützung er bei den Ksl. finde, antwortet W, diese seien zur
Behauptung der Stifter bereit, doch könne die militärische Unterstützung,
die Frankreich noch der Gegenseite gewähre, den Kaiser zu weiterem
Nachgeben zwingen. Und ob zwarn solches gegen der cron Franckreich
intention seye, der catholischen religion alsolchen schaden dardurch zuzu-
fügen , so erfolge doch darauß ein solcher böser effectus und scheine, alß
lang Franckreich mitt Spanien keinen frieden mache, daß die Französische
wapffen und consilia sich auch noch den catholischen in Teutschland wie-
drig bezaigen, dahero woll zu wünschen, daß der fried zwischen beeden
cronen bald erfolgen möchte. Duc de Longeville: Franckreich woltte
alsolchen frieden gern fortgesetzet sehen, es weren aber die Spanier schlech-
te leuthe zum tractiren, und scheine, daß sie sich bey ihrem unglück und
necessitet gantz verliehren woltten. In ihrer Erklärung sind mehrere Sachen
übergangen, er hat geantwortet und erwartet die Gegenantwort. Wan sie
aber bey dem vorigen agendi et procedendi modo verblieben, so würde er
ursach gewinnen, der cron Franckreich postulata zue extendiren. W:
Müßte man die wiedrige impressiones und verbitterung, die man gegen-
einander hette, zue fortsetzung des friedens fahren laßen und die hand
recht an das werck schlagen. Longueville: Will wegen der Pfälzer
Sache den Trierern ein Schreiben an den Kurfürsten geben, in dem er sie bei
diesem vertritt, und auf Ws Rat auch ein Ermahnungsschreiben an die
Gesandten selbst richten.
Chigi bei W. Diskussion über den Verhandlungsstand. – Weihbischof von
Münster
Vgl. oben [ S. 463 Anm. 3 ] .
son wegen in Warendorf festgehaltener hessischer Untertanen. – Pader-
borner Prälaten bei W: Drohender Anmarsch Königsmarcks. W: Hat
mit d’Avaux darüber geredet und an Kurköln, Kurbayern und Melander
deshalb geschrieben. – [...]