Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 II 26

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1647 II 26
Dienstag Schreiben Landsbergs mit Protokoll der branden-
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burgischen Werbung bei den Trierern wegen Minden

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(Landsberg an W 1647 II 25) fehlt.
.

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W bei Volmar. Erkundigung nach den spanischen Verhandlungen. Vol-
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mar
: Nassau gibt gute Hoffnung zum Abschluß, doch weiß man noch
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nichts Sicheres; man hat Peñaranda an die Vorteile eines baldigen Ab-
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schlusses
für die Religion erinnert. W: Auch d’Avaux sieht das, wie
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dan auch die Schwedische etwas tractabler sich würden bezaigen, wan sie
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spühreten, daß Franckreich ihrer assistenz zumaln nicht mehr nötig. Wegen
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der gestern mitgeteilten braunschweigischen Forderungen auf Osnabrück,
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Minden und die Hildesheimer Koadjutorie sind die Rechte, für die Satis-
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faktion
verlangt wird, zu prüfen: Die jetzt angeblich in Magdeburg erwor-
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bene
Koadjutorie

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Vgl. oben S. 662.
ist gleichsamb in fraudem tractatum ohne Zustimmung
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des gegenwärtigen Administrators angetragen worden; in Hildesheim hat
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das Haus Bayern schon seit 12 Jahren einen ordentlich gewählten und
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bestätigten Koadjutor

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Max Heinrich von Bayern, Koadjutor in Köln, in Hildesheim zum Koadjutor gewählt
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1633 I 18.
. Daß in Halberstadt mit zwei Kanonikaten in An-
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betracht
früherer welfischer Wahlen sichere Aussichten auf das Stift be-
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ständen
, ist ein seltzsambe illation, da so Bayern auf Köln auch Anspruch
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habe, doch habe man dort ordnungsgemäß die Koadjutorie gesucht und
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erhalten. Wan ex imaginaria ista praetensione sich die Braunschweigische
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beklagten, qua fronte et ratione können und wollen sie dan einen regalisir-
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ten und gehüldigten fürsten, bischoven der stiffter Oßnabruck und Minden
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des seinigen endsetzen? Auch der Administrator von Bremen hält sich für
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den Koadjutor von Halberstadt

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Die Annahme Friedrichs von Dänemark war die Bedingung, unter der 1623 der
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bisherige Halberstädter Administrator Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel auf
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das Stift verzichtet hatte; auf seine katholischerseits nicht anerkannten Ansprüche hatte
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der dänische Prinz im Lübecker Frieden verzichten müssen.
. Wegen Hildesheim soll eine schriftliche
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Begründung gegeben werden. Volmar: Wegen Magdeburg haben die
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Braunschweiger auf den Einwurf der Unzulässigkeit der Wahl geantwortet,
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da der Administrator gegen seine Kapitulation heiraten wolle, könne das
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Kapitel wählen. Wegen Halberstatt hetten sie die Kayserliche ihnnen die

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anzaigung gethan, daß der ertzherzog pro pace promovenda von den stiff-
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tern et non in favorem aliorum et locum aliis pro successione dando abste-
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hen würde. I. H. G.: Wan dieße mitt der Magdeburger nicht gehaltte-
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ner capitulation die Braunschweigische sich behelffen woltten, so hetten sie
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viellmehr die von den sämbtlichen gebrüedern bey fürst Christian zue Min-
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den beschehener election heraußgegebenen reversalen zue deferiren und die
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catholische dießes stiffts halber nicht zue impugniren. Und wie es an den
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rationibus nit ermanglete, in dergleichen unbefuegsamkeitt ihnnen zu be-
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gegnen , also woltten I. H. G. auch hoffen, es würden die herrn Kayserliche
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ihnnen hierinnen woll ernstlich wißen zuzusprechen. Verlangt Hessen-
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Kassel
die ganze Grafschaft Schaumburg oder nur die mit Minden stritti-
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gen
Ämter? Volmar: Nach seiner Meinung nur letztere. Verliest das
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Konzept der ksl. Antwort zur hessischen Satisfaktion

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Endgültige Fassung in der Erklärung der Ksl. an die Schweden 1647 II 26 (Druck:
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J. G. Meiern IV S. 424 f.).
und fügt auf Ws Er-
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innern
hinzu, daß kein Stiftsbesitz überlassen und die schaumburgischen
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Ämter spezifiziert werden sollen. Und stünde er auch in nachdenckung der
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sachen dienlicher zu sein, daß man mitt dem puncto gravaminum et satis-
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factionis nit also zu eylen, sondern die endscheidung der Pfälzischen sach
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erst vornehmmen und völliglich vergleichen soltte, dan wan die sachen zu-
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gleich , wie man sie vorbracht, soltten verfolglich tractirt werden, so würde
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man in einem oder andern etwas nachzugeben gleichsamb genöhtigt wer-
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den . Da die Schweden vor der ksl. Antwort zur hessischen Satisfaktion ihre
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Erklärung zur Pfälzer Sache nicht herausgeben wollen, soll das Konzept
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möglichst heute noch mundiert und ausgeliefert werden, damit man die
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Erklärung zur Pfälzer Sache erhält und möglichst bald in den Reichsräten
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behandeln kann; die Sachsen sind bereit, zur Vervollständigung des Kur-
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kollegs
nach Münster zu reisen. Wegen der württembergischen Klöster und
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der Kirchen in der Stadt Augsburg haben die Ksl. noch keine Konzessionen
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gemacht, um Mittel zum Druck auf die Protestanten zu behalten, von
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denen die meisten in der Pfälzer Sache satis tractabiles sind. W: Auch
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dafür, daß die Pfälzische sach vor allem vorzunehmmen und der punctus
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Hassicae satisfactionis et gravaminum insoweith außzustellen, damitt der
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dabey besorgende nachtheill und mercantia möchten verhüetet werden.

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W bei den Bayern. Diesen hat d’Avaux versprochen, bei seinen früheren
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Zusagen zu bleiben, doch haben die Schweden bei ihm mit verschiedenen
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Vorschlägen auf die Alternation hinsichtlich Rang und Votum im Kur-
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kolleg
gezielt; er hat abgelehnt und auf Oxenstiernas Frage bestätigt, daß
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Longueville und Servien darin mit ihm übereinstimmten, worauf dieser ge-
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klagt
hat, daß Frankreich sich ohne seinen Verbündeten nicht so hätte fest-
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legen
dürfen. W: Erfreut, daß die Franzosen also bestendig zu verbleiben
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sich veranließen und möchte wünschen, daß wan die Schwedische mehrers
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mitt dem verweiß aufgezogen kehmen, [...] daß ihnen die Franzosen dießes

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vorhieltten, wie sie daran kehmen, daß indeme er comte d’Avaux sich mitt
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beederseits belieben und beschehenes ersuchen mitt der cron Schweden und
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Brandenburgischen satisfaction wegen Pommeren bemühet und den schluß
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gemacht, daß sie nachgehends hinder ihme her in die Kayserlichen also
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starck gedrungen, daß sie Churbrandenburg den stifft Minden sub condi-
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tione illa, wan denselbigen die catholische nit behaltten köntten, verspre-
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chen müeßen. Will d’Avaux die Sache empfehlen und bittet um bayerische
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Unterstützung wegen der Stifter [...].

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W bei d’Avaux. Braunschweigische Forderungen. D’Avaux: Klage
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über die Kleinmütigkeit der Ksl., von denen Trauttmansdorff wegen der
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Stifter gleichsamb per modum traittenementi also kaldsinnig mitt ihme
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gerehdet, daß er sich daruber verwunderte und einen mehrern eyffer desi-
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derirte . W: Die Ksl. versichern, daß sie für die Stifter allen fleiß, ernst
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und eyffer anwenden woltten. Das gleiche haben die Bayern versprochen.

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D’Avaux: Man soltte sich hierin nicht so viell auff die Kayserlichen und
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Churbayerischen verlaßen, wie er gleichfalß nicht allerdings dem könig-
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lichen hoff zue Paryß auch noch trawen köntte, und müste er es eben recht
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heraußer sagen, wie es höchlich zu bedauren, daß man principaliter in
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Teutschland itzo mehr auff das privatum alß das gemaine interesse religio-
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nis ein absehens hette. Er köntte es erfahren und erkennen, weiln man bey
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ihme gleichsamb die beichte, dah man seiner nöthig, tacite thette. I. H.
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G.: In causa Palatinatus seye auch die religion mitt interessirt, und kehme
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alle diß unglück in Teutschland (wan mans recht sagen soltte), in quantum
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es die religion betrifft, von den Franzosischen wapffen her. Comte
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d’Avaux: Die Teutsche fürsten hetten große schuld, und möchten die
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Franzosen auch woll auff ihr hertz schlagen und sagen, mea culpa. Man
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hette es anfencklich in Franckreich, daß die catholische bey dießem krieg
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underdrucket werden soltten, wie er dan auch selbsten nicht recht erkandt.
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Itzo befünde er es anderß und thette derowegen alsolche remonstrationes
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nacher dem königlichen hoff, damitt er in seinem gewißen frey sein und der
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catholischen religion nützen schaffen möchte. Mitteilung seines gestrigen
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Schreibens nach Paris. Möchte wünschen, daß die Kayserliche einen glei-
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chen eyffer bezaigten, und wie sie wegen der erbländen woll starck zu spre-
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chen und gar die ruptur anzutrohen wißen, daß sie es in causa ecclesiastica
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auch also thetten, alßdan würde es beßer gehen. Die Pfaltzische sach,
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allwoh die religion mitt interessirt, were ihme eine anglegene sach, wie dan
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solches die Schwedische und andere woll wüsten und allerhand artificia
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brauchten, ihnen auff ein anderen wegh zu bringen. Salvius hat versucht,
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zur Verhinderung der katholischen Majorität im Kurkolleg ein zweites
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sächsisches Votum einzuführen. Auch in der Marburger Sache setzen die
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Schweden sich stark für die Lutheraner gegen die Calvinisten ein. Er sage
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ihnnen öffters bey alsolchem religionseyffer, daß sie Franckreich nit zu
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verdencken hetten, wan sie für die catholische und deren conservation rede-
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ten . Dem herrn graffen von Trautmansdorff hette er gestern gesagt, daß er

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in puncto gravaminum et causa Palatiniana gantz mitt ihme einig und
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plane Caesareanissimus seye. In der Hessen Casselischen sach aber werde er
3
gegen sie die Kayserlichen sein und der Caßelischen satisfaction befördern.
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Wan die Kayserliche nun solche seine erklerung in acht nehmmen, so könt-
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ten sie sich woll in causa gravaminum et Palatina bestendig bezaigen. In
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causa Palatiniana hieltte er gleichwohl dafür, daß noch ein sumb gelds
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wegen des pfaltzgraffen brüedern und deren accommodation heraußzuge-
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ben . Darauff fragend, waß doch vor rationes zu geben und zu gebrauchen,
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damitt die catholische religion in der Underpfaltz, welche zue restituiren,
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möchten erhaltten werden. I. H. G.: Acatholici machten istam legem,
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daß cuius est regio eiusdem etiam sit religio, und daß sie dahero die under-
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thanen zue ihrer religion anzuhaltten befuegt, ex isto fundamento hetten
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die pfaltzgraffen den Lutheranismum extirpato catholicismo und endlich
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den Calvinismum eingeführt, und würde sich der pfaltzgraff bey alsolchem
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vermachten principio gern haltten wollen. Es were aber dagegen ihme und
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anderen zue remonstriren, daß er ex gratia wiederumb zue dießen landen
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kehme, und daß im reich nichts newes seye, daß die underthanen und land-
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stende , wan der landsfürst einer anderen religion, sich der ihrigen durch
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gewiße capitulationes und reversen versicheren, so bezüglich Brandenburg
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in den jülichschen Landen zugunsten der Katholiken und in der Mark
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Brandenburg und in Preußen zugunsten der Lutheraner. Die protestirende
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weren so vermeßen, daß sie den geistlichen fürsten und bischoven vor-
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schreiben woltten, ihren acatholicis subditis das exercitium zu laßen. So
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würden sie itziger beschaffenheit nach auch nicht zue impugniren haben,
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daß den Pfaltzischen catholischen underthanen die catholische religion und
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exercitia zu haltten gnugsame versicherung geschehen müßte. Comte
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d’Avaux: Dieße nachrichtung und rationes weren guett, woltte sich deren
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zu bedienen wißen, und hielte dienlich zue sein, daß causa Palatiniana
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vor dem puncto gravaminum vorgenommen und vorhin expedyrt würde,
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dan sonsten allerhand praetensiones den catholischen zue nachtheill mitt
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einlauffen möchten. W: Die Ksl. haben sich schon so entschieden; da in
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den Reichsräten darüber beraten werden muß, wäre wünschenswert, daß
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d’Avaux mit Trauttmansdorff zur Förderung des spanischen Friedens wie
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der Pfälzer Sache nach Münster ginge. D’Avaux: Dazu bereit; will
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heute mit Salvius die Antwort in der Pfälzer Sache absprechen und auch
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den Pfälzer Gesandten zureden.

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Bericht Schorlemers im Namen des Mindener Kapitels: Die Stadt hat bei
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den Schweden ein Gerichtsprivileg gegen die Rechte des Kapitels und Lan-
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desherrn herausgebracht und bemüht sich um die Einverleibung in den
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Friedensvertrag

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Anlage (Extrakt des Rezesses von Lübbecke 1573 IV 25): fehlt; vgl. A. Knoch S. 140f.
. Bitte um Rat und Unterstützung. – Mitteilung an Vol-
41
mar : Liste der Ämter des Stiftes Minden

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Anlage (Verzeichnis der Ämter des Stiftes Minden): fehlt.
.

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