Acta Pacis Westphalicae III C 3,2 : Diarium Wartenberg, 2. Teil: 1647 - 1648 / Joachim Foerster
1647 I 13
1647 I 13
Sonntag Mitteilung an Chigi: Erklärungen Longuevilles und
d’Avaux’ wegen Chur. Chigi: Will mit Longueville und Peñaranda
reden; hat d’Avaux schon dargelegt, daß eine Garantie des gegenwärtigen
Zustandes beim Friedensschluß nicht genügt, da die Graubündener bis
dahin Änderungen zu ihren Gunsten vornehmen würden, vielmehr sei auf
Einhaltung des 1623/24 mit Scappi getroffenen Vergleichs
zu dringen.
–
[...]
Chigi bei W. Bericht Ws zur pommerischen Frage und über die Gespräche
mit Longueville und d’Avaux. Chigi: Der Vorschlag wegen Portugal
ein französischer Schachzug, den die Spanier ablehnen; Zweifel an der
französischen Bereitschaft zum Türkenkrieg. Die Mediatoren haben den
Franzosen dargelegt, daß ihnen Piombino und Porto Longone mehr zur
Last als zum Nutzen sein würden, es hetten aber die Franzosen darauff
nicht geandtworttet und er darauß so viell vermerckt, daß weyln dieß des
Mazarini partus und acquisto seye, müßte es solchergestaldt manutenirt
werden. Churer Sache; sieht nicht, wie sie in das Friedensinstrument zu
bringen ist, da sie mit Schweden und Spanien-Holland nicht zu tun hat, in
das spanisch-französische seye es desto beschwerlicher, daß der finis ein-
und anderer cron different. W: Zu den Religionsgravamina zu setzen,
da Chur ein Reichsstand ist, zudem wünscht Chur Wiederherstellung der
Verhältnisse von 1623/24, was ohnehin dem Normaljahr entspricht.
Welches sich der herr nuncius woll gefallen laßen. Dabey wurde weiters
movirt, daß zu besorgen, die uncatholische würden solches expresse in die
vergleichung, weyln sie darüber vorhero nicht gehört, nicht gern kommen
laßen. Warauff von I. H. G. remonstrirt, daß weiln der statt Baselischer
abgeordneter
Vgl. oben [ S. 674 Anm. 1 ] .
bey den tractaten anlangen und nahmens der uncatholischen
[...] bey den Französischen negociiren würde, die sachen wohl beobachtet
werden köntten. [...]
d’Avaux’ wegen Chur. Chigi: Will mit Longueville und Peñaranda
reden; hat d’Avaux schon dargelegt, daß eine Garantie des gegenwärtigen
Zustandes beim Friedensschluß nicht genügt, da die Graubündener bis
dahin Änderungen zu ihren Gunsten vornehmen würden, vielmehr sei auf
Einhaltung des 1623/24 mit Scappi getroffenen Vergleichs
[...]
Chigi bei W. Bericht Ws zur pommerischen Frage und über die Gespräche
mit Longueville und d’Avaux. Chigi: Der Vorschlag wegen Portugal
ein französischer Schachzug, den die Spanier ablehnen; Zweifel an der
französischen Bereitschaft zum Türkenkrieg. Die Mediatoren haben den
Franzosen dargelegt, daß ihnen Piombino und Porto Longone mehr zur
Last als zum Nutzen sein würden, es hetten aber die Franzosen darauff
nicht geandtworttet und er darauß so viell vermerckt, daß weyln dieß des
Mazarini partus und acquisto seye, müßte es solchergestaldt manutenirt
werden. Churer Sache; sieht nicht, wie sie in das Friedensinstrument zu
bringen ist, da sie mit Schweden und Spanien-Holland nicht zu tun hat, in
das spanisch-französische seye es desto beschwerlicher, daß der finis ein-
und anderer cron different. W: Zu den Religionsgravamina zu setzen,
da Chur ein Reichsstand ist, zudem wünscht Chur Wiederherstellung der
Verhältnisse von 1623/24, was ohnehin dem Normaljahr entspricht.
Welches sich der herr nuncius woll gefallen laßen. Dabey wurde weiters
movirt, daß zu besorgen, die uncatholische würden solches expresse in die
vergleichung, weyln sie darüber vorhero nicht gehört, nicht gern kommen
laßen. Warauff von I. H. G. remonstrirt, daß weiln der statt Baselischer
abgeordneter
Vgl. oben [ S. 674 Anm. 1 ] .
[...] bey den Französischen negociiren würde, die sachen wohl beobachtet
werden köntten. [...]