Acta Pacis Westphalicae III C 4 : Diarium Lamberg: 1645-1649 / Herta Hageneder
1645 IX 25

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1645 IX 25
Montag In sacello meß gehört. Disen tag haben wir die
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proposition den reichsständen auf dem rathauß gethon. Es haben sich
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zwahr allerhand difficulteten vorher erzaigt, weilen der Schwedische
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gesande Oxenstern pro forza haben wollen, das Heßen Caßel ihr confoede-
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rirter auch admittirt werden soll

Dazu vor allem APW II C 1 Nr. 396 S. 759ff.; APW III A 1,1 Nr. 48 S. 328.
. Es ist aber gleichwoll nach langem
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disputat doch erst nach 12 uhr gemelte proposition beschechen; und haben
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die ständ von den reichscollegiiß von iedem 2 deputirte zu unß geschikht,
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unß abzuholen, alß der Churmainzische

Heinrich Brömser von Rüdesheim (vgl. oben S. 59, 1645 IV 20, Anm. 3).
und Churbrandeburgische

Johann Gf. von Sayn-Wittgenstein (vgl. oben S. 61, 1645 IV 24, Anm. 1).
, der
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fürstlich von Sachßen Altenburg 2

Wolfgang Konrad von Thumshirn und Dr. August Carpzow (vgl. oben S. 83, 1645 VIII 20,
Anm. 1 und 2).
. Von wegen der Wetterauischen graven
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Dr. Johann Geissel, fürstl. Hanauischer Vormundsrat ( APW [ III A 1,1 Nr. 48 S. 328 ] ), und
Dr. Jobst Heinrich Heidtfeldt, gfl. Dillenburgischer Rat ( APW III A 1,1 a. a. O.).
und wegen der stätt Nürnberg

Dr. Tobias Oelhafen (vgl. oben [ S. 60, 1645 IV 20, Anm. 8 ] ).
und Straßburg

Dr. Marcus Otto (vgl. oben [ S. 58, 1645 IV 12, Anm. 1 ] ).
. Wir Kayserliche gesande
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sein in der Churmainzischen carozzen, ich vorn und herr Crane ex
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opposito, der Churmainzische auf der rechten im schlag und der Churbran-
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deburgische auf der linkhen geseßen. Die burgerschafft ist den ganzen
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vormittag in der gwehr gestanden, die fahnen sein unß gesenkht worden.
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Alß wir zu dem rhathauß khommen, sein dise 8 deputirte alle abgestigen
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und unß vorgetretten. Zu höchst oben vor der thür haben die übrige ständ
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unßer erwarttet und unß empfangen. Hernach sein wir voran in die

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rhatstuben gangen und die andern nach der ordnung gevolgt; unß ist ein
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palco, 2 staffl hoch aufgericht, mit rottem tuch bedekht und 2 rott sammete
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seßl – sein mein gwesen –, gesezt worden, underhalb des palco ist der
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Churmainzische auf der rechten und der Churbrandeburgische zur linkhen
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auf penkhen, die mit rottem damast überzogen und pölster darauf, gese-
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ßen , ex opposito ist herr von Löwen allein, alß Churbrandeburgischer
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legatus secundarius, auf einer pankh, mit damast überzogen, geseßen, ad
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sinistram an der maur die fürstlichen und gräffliche gesande, hinter dem
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von Löwen der stätten abgesande. Nach abgelegter proposition und
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eingeliferten Kayserlichen credentialien hat der Churmainzische solche
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eröffnet und mit dem Churbrandeburgischen gelesen, alsdan den fürstli-
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chen solche zu überlesen geben und dise den stättischen, haben hernach
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miteinander conferirt, was unß zu antwortten, und hat der Churmainzische
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die antwortt im nammen der ständ abgelegt. Nach disem sein die ständ
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hinaußgangen, vor der thür stehn gebliben und unß reverenz gemacht, die
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deputirte aber unß widerumb nach hauß beglaittet, jede in ihr carozza.
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Dieselbe hab ich sodan bey der tafl behalten. Sein erst umb 2 uhr darzue
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und umb 6 uhr von mir gangen

Zu dieser Übergabe der ksl. Responsion auf die schwedische Proposition an die Reichsstände
vgl. Meiern I S. 615ff.; APW II A 2 Nr. 240 S. 489ff., APW [ III A 1,1 Nr. 48 S. 328–333 ] .
. Schön.

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