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Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
303. Auersperg und Krane an Nassau und Volmar Osnabrück 1644 Juni 30

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[ 300/ ] 303 /–

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Auersperg und Krane an Nassau und Volmar


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Osnabrück 1644 Juni 30

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Kopie: RK , FrA Fasz. 47a, Konv. B fol. 240–241’ = nr. 305,4 = Druckvorlage; ebenda
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Fasz. 46e, Konv. b fol. 434–436 = nr. 302,2; ebenda Fasz. 92 II nr. 318 fol. 683–684’.

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Gutachten, betreffend Überreichung des kaiserlichen Memorials und Audienz für die hessen-
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kasselschen
Gesandten.

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Auf nr. 300. So wolten wirs erstlich deß memorials halben wider die Fran-
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zößische vollmacht dafürhalten, das sich in allweeg gebüren wolle, sepositis
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omnibus considerationibus dem Kayserlichen bevelch sowol mit zurugg-
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forderung deß vorigen als überliferung dises specifice nachzugehen, weiln
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im Kayserlichen bevelch alle casus gleichsamb providiert, der status sich
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auch zu Münster seder dessen, das derselbe expediert worden, nit geändert,
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das memorial auch laut deß Kayserlichen schreiben den herren churfürsten
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communiciert, also noch in irer, noch an unser macht stehen will, ichtwas
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darwider zu enderen oder vorzuwenden. Die von herrn Spanischen abge-
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sandten angezogene rationes sein zwar an sich selbsten erheblich, aber auch
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zu hoff bey der consultation beobachtet und deren unangesechen dise reso-
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lution genommen worden, also deroselben geradt in dem puechstaben nach-
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zugehen . So kan auch die überreichung dises letstern memorials, warinn
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von denn Dennischen sachen kein meldung beschicht, von denen gegen-
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theilen zu keinem genuegsamen praetext, selbigen könig einzubilden, als
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hette man sich disseits der einschliesßung desselben interesse bey disen
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tractaten (gleichwie es die Spanischen herren gesandten befahrt) dardurch
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begeben, genommen werden, angesechen, das leicht sein kan, das die herren
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mediatores das vorige memorial neben disem behalten oder aber, da sy es
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zurugggeben, hat es wie hiebevor allezeit in rebus Danicis die mainung,
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das von denselben zu Münster allein zu gefälliger weiß und bißweiln ex
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connexitate materiae, alhie aber principaliter gehandlet würdet, und dannen-
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hero darin am allermeisten mueß consideriert und vor billich geachtet
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werden, was wir uns alhie in selbigen gegen den Schweeden erckleren,
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massen es unlengst geschechen. Zudeme haben wir die wort „hierunder,
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sovil die Franzößische vollmacht betrifft“ alles fleises also eingerichtet,
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damit die herren mediatores abnehmen mögen, das, wann uns auch mit
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verlangter correctur ein genüege geschicht, dannoch ein mehrere satisfaction
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in anderen, nemblich die admission Dennemarkh, ehe und bevor man ad
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tractatus komme, von uns tacite verstanden werde.

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Circa modum aber, wie das memorial zu übergeben und das ander zurugg-
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zubegeren , weiln die Kayserliche mayestät nichts davon vorschreiben, als
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were unsers unvorgreifflichen ermessens dahin zu gedencken, wie man ufs

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glimpflichste alles zu werkh stelle, und mögte etwo die veranlasßung aus
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vorgestrigen, mit den herren mediatoribus gehabten conferenz zu nemben,
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und die vortrag dergestalt einzurichten sein; nemblich weiln die herrn
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Kayserlichen gesandten bey selbiger conferenz verstanden, das sich die
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Franzößische gesandten solten haben verlauten lassen, das sie die vollmacht
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völlig corrigieren und destwegen erster tagen ein beykombst mit denn
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herren mediatoribus halten wellen, dabey aber auch gemeint sein sollen,
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ein schrifft zu übergeben, welche aber die herren mediatores anzunemmen
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bedencken trügen, als hetten inen die Kayserlichen herren gesandten leicht-
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lich die gedancken machen können, das villeicht die herren mediatores von
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den Franzößischen in discursu würden vernommen haben, gestalt in selbiger
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schrifft allerhandt sachen, so zur weiterung anlasß geben köndten, wurden
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wellen hineingeruckht werden. Damit dan die herren mediatores verspüren
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mögen, das auch die Kayserlichen abgesandten gern alle gelegenheit, so zur
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weitlaüfftigkeit ursach geben köndte, vermitten sechen wolten und, sovil
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die Franzößische vollmacht betrifft, anders nichts als derselben correction
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und verbesßerung suechten, als häten sie dieihenige mängl, so in selbiger
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vollmacht zu ersezen, aufs allerkürziste begriffen und denn herren media-
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toribus noch vor solcher conferenz zustellen wellen, mit ersuechen, inen
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das vorige memorial zuruggzugeben. Solte man aber das vorige memorial
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nit zurugggeben wellen, so ist einen weeg als den andern die uberreichung
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dises letstern zu vollnziechen, damit in allem irer Kayserlichen mayestät
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gemessenem bevelch allergehorsamist nachgelebt werde.

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Wegen vorlasßung der Hessen Casßlischen vermeinen wir, das der Kayser-
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lichen resolution, so nunmehr nit lang zuruggbleiben kan, zu erwarten und
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inmitlst dem Venetianischen ambassator dieihenige bedencken, warumb die
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Hesßischc audienz noch in etwas in suspenso bleiben müessen (ungeachtet
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sonsten die Kayserlichen von anfangs darzue erlaubt gewest, dise und der-
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gleichen vorkommen ze lassen), in vertrauen und bloß aber zu seiner wissen-
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schafft , nit aber zu dem ende, das er davon an die Hesßischen bringen solle,
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anzuzeigen sein, mit dem anhang, das dises nur zu irer, der Keyserlichen
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gesandten, verwahrung bescheche und in wenig tagen die resolution von
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hof einkommen werde, zumahl diser geringer ahnstandt den publicis im
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geringsten nit praeiudicieren köndte.

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