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Acta Pacis Westphalicae II A 1 : Die kaiserlichen Korrespondenzen, Band 1: 1643 - 1644 / Elfriede Merla
179. Auersperg und Krane an Ferdinand III Osnabrück 1644 Februar 11

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Auersperg und Krane an Ferdinand III.


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Osnabrück 1644 Februar 11

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Ausfertigung: RK , FrA Fasz. 46e, Konv. b fol. 92–92’, 97–101’, Auflösung der Chiffre fol.
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93–95’ = Druckvorlage – Kopie: ebenda Fasz. 92 II ad nr. 170 fol. 32–32’; Giessen 203 fol.
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789–792’ – Druck: Gärtner II nr. 172 S. 449–454.

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Verlegung des Kongresses.

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Auf nr. 156. Die kaiserlichen Gesandten in Münster werden schon über das Anbrin-
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gen
des venetianischen Botschafters wegen Verlegung der Friedensverhandlungen nach
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Frankfurt berichtet haben, dhahero wir unns soviell desto empziger ümb
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deßen hindertreibung unnd verhinderung wöllen angelegen sein laßen,
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halten eß aber unmaßgeblich darfür, daß dießem unweesen ethwo dergestalt
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mögte vorgekommen und entgangen werden, |:wan deme zu Münster

[p. 271] [scan. 301]


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anwesenden Venedischen gesanten solte ahn die handt gegeben werden,
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daß, weilen zu besorgen, daß allem ansehen nach, indeme die königlich
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Dennemärckhische abgesante wie auch der Schwedische resident schon von
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hier hinweckh, diser Oßnabruggische convent sich zerschlagen, solche zer-
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schlagung aber universalruptur der friedenstractaten nach sich ziehen dörffte,
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wodurch dan die ganze betrangte christenheit über aller massen bestürzet
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und alle hoffnung zum frieden hinweckhbenommen, wo nit gar in despera-
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tion unnd eüsseriste desolation gesezet werden mögte, das er, Venedische
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gesandter, zu verhüettung alles solchen unheils sich gefallen lassen wolte,
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ein bewegliches schreiben ahn unnß, Ewer Kayserlichen Mayestät gesante,
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wie auch ahn die königlich Dennemarckhische unnd Schwedische alhie
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abgehen zu lassen, unnß unnd denselben dergleichen auf den fall der zer-
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schlagung unaußpleibliche ungelegenheit zu gemüeth füehren unnd unnß
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sambt unnd sonders zu dem convent nacher Münster einladen unnd vor-
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schlagsweise beyde conventus an einen orth ziehen und zusammen consoli-
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dieren wolte, mit dem ersuechen, das wir unnß unnd ein ieder von denen
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alhie anwesenden gesanten alsobald darauf ohne hinderbringung ahn unnsere
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gnädigste principaln der notturfft nach erkhleren wolten. Warbey wirs
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gänzlich darfür halten, das solcher vorschlag khein mensch gedenckhen
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khönten, daß zu divertierung der translation nacher Franckhfurt, sonderen
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vilmehr dahin angestelt, daß es blos unnd allein wegen der zwischen Denne-
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marckh unnd Schweden eingerissenen ruptur auß noth zu thuen seye, unnd
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wurde hiedurch erstlich die separation der tractaten an zwey ortter, so nur
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denen Pfalzgrafen zum vorthel angesehen gewest, aufgehoben unnd dem
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catholischen wesen, wan die tractaten an einem orth sein wurden, durch
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assistenz des Päbstlichen gesanten auch communication der rathschlägen
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mit catholischen chur- unnd fürsten wie auch denen Spannischen in uno
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loco mehr nachtruckh khönnen gegeben unnd denen Franzosen die gelegen-
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heit wegen gegenwart deß Päbstlichen gesanten der protestierenden faction zu
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manutenieren benommen unnd scheü unnd schreckhen eingeiagt werden,
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zudeme wurde hiedurch alle difficulteten wegen erwehlung deß loci tertii
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(davon der praeliminarvergleich meldung thuet) aufgehoben auch zu diser
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statt Oßnabrugg durch solchen standt wider ein gueter zuetritt nach ablauf
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der 6 wochen gemacht werden, indeme die Schweden dieselbe, weilen ihrer
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völckher in Holstein unnd Dennernarckh höchst bedürfftig, der gebür zu
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besezen nit mehr mechtig unnd dahero entweder Halberstatt entplösen oder
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aber diesen orth verlohren gehen lassen müesten, unnd ob sich zwar Denne-
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marckh stellet, gleichsamb er sich der interposition nit begeben wolte, so
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ists doch demselben unmöglich, sich dabey zu behaubten, wan die cron
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Schweden nit will; zudeme wissen wir Dennemarckh (sovil wir von dessen
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gesanten erfahren khönnen) anderst hiebey intentioniert, das es demselben
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nit so vil umb die interposition zu thuen, als

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42 das sich nit etwa – neben Ewer Mayestät] fehlt bei Gärtner .
das sich nit etwa ipso invito
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ein ander darzue intrudiere, würdt sonst gern neben Ewer Mayestätt sich zur
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parthey darstellen; gesezt aber, das es anders gemeint sey, so ist solche ex
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parte Dennemarckh angenommene manutenenz der interposition halben
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entweder zu verhinderung, das man hinderruckhs seiner mit denen Schwe-
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den

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5 nit tractieren – Schweden angesehen] bei Gärtner : nicht schliesse oder zum vergleich
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mit Schweden angesehen.
nit tractieren solle, oder aber zur apertur zur reconciliation mit Schwe-
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den angesehen, weilen die interposition ohne vorhergehende reconciliation
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nit wider khan zu crefften khommen. Beedes khan celeri reparatione, wan
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man mit der verbündtnus diser seithen eilet, zum sicheristen gebracht unnd
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seine abhelfliche mas gegeben werden. So khönten die Pabstliche heyligkheit
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hiebey auch khein bedenckhen tragen, weiln sie die ihrige an dem orth zu
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halten gemeint, da die Hollender selbst, die doch die ergiste verfolger der
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catholischen kirchen, so under der sonnen zu finden, unnd nit allein wegen
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der kezerey, sonderen auch der offentlichen rebellion halben mehr als die
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protestierende im reich zu fliehen sein, ihre abgesante haben und halten
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werden, umb sovil desto weniger, weiln die Päbstliche heyligkheit schon
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hiebevor laut des Franzößischen gesanten bei den Wormbsischen convent

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Die Versammlung der protestantischen Stände in Worms im Dezember 1634 (nicht 1633)
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sollte den am 1. November 1634 in Paris geschlossenen Vertrag zwischen Frankreich und den
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vier oberdeutschen Kreisen und Schweden ratifizieren; vgl. M. C. Londorp IV S. 453–455
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und APW I 1 S. 361 Anm. 2. Französische Gesandte in Worms waren der Marquis de
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Feuquières und La Grange aux Ormes. J. Kretzschmar erwähnt die Andeutung des fran-
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zösischen Gesandten (wohl de Feuquières) nicht.

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der protestierenden in anno 1633 beschener andeutung in abschrifft hiebey
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sich deütlich haben vernemmen lassen, das sie darmit zufrieden, das der
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könig in Franckhreich seiner bundtsstende libertet unnd interesse bey den
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khünfftigen friedenstractaten beobachten möge, religione contraria (wie die
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formalia lauten) non obstante. Ewer Kayserlichen Mayestätt wir allein zu
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dero nachricht, nit aber, damit es dem Venedischen gesandten alß ein moti-
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vum hinderbracht werde, allerunderthenigst einschliessen, weiln es von den
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protestierenden sowol als von dem könig in Franckhreich für bekhant ange-
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nomben werden dörffte, alß hette man diesseits gleichsamb zuegeben, das
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Franckhreich sich derselben interesse zu beförderen understehen solte,
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iedoch, da es etwa bey disem vorschlag das bedenckhen haben solte, gleich-
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samb der gegentheill allerserst dardurch anlaß unnd gelegenheit nehmen
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wurde, die tractaten nach Franckhfurt zu ziehen, wie alles, was gesezt, für
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nit gesezt gehalten unnd unnß mehr vernünfftigen nachdenckhen gehor-
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sambst willigst undergeben haben wollen.

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Beilage


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[1] [ Andeutung der französischen Gesandten auf dem Wormser Konvent 1633 ] fehlt. Kopie:
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Giessen 203 fol. 792’–793 – Druck: Gärtner II nr. 173 S. 454.

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