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4. Oktober 1627
[Treaty]
Hauptakkord zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt wegen der strittigen Marburger Erbfolge. Hessen-Kassel verzichtet darin auf ganz Oberhessen und die Niedergrafschaft Katzenelnbogen. 1644 erklärt Landgräfin Amalia Elisabeth diesen Hauptakkord aus formalen Mängeln und naturrechtlichen Gründen für nichtig. Die Streitsache wird erst durch den Westfälischen Frieden geschlichtet. Bis 1648 ist der Konflikt zwischen den beiden hessischen Linien Teil des Dreißigjährigen Krieges
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6. März 1629
[General]
Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt. Es soll Streitfragen, die über die Auslegung des Augsburger Religionsfriedens entstanden sind, autoritativ entscheiden. Auf dem Westfälischen Friedenskongress fordern die Protestanten seine Kassation in ihren Gravamina (= Beschwerden), die sie am 25. Dezember 1645 vorlegen (siehe dort)
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17. Juni 1630
[Politics ; Treaty]
Niederlande, Den Haag: Frankreich und die Niederlande schließen einen Allianz- und Subsidienvertrag
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6. Juli 1630
[Military]
König Gustav II. Adolf von Schweden landet in Pommern. Sein Kriegsmanifest, das 1630 in Stralsund lateinisch und in deutscher Übersetzung als Flugschrift publiziert wird, dient der Rechtfertigung des Krieges, enthält aber keine formelle Kriegserklärung (VD17: 23:301821G; 14:004223W; 14:004236A; 14:004211Z – und weitere Drucke)
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datiert auf den 20. Juli 1630, tatsächlicher Abschluss: 4. September 1630
[Treaty]
Stettin (heute Szczecin, Polen): König Gustav II. Adolf von Schweden und Herzog Bogislaw XIV. von Pommern schließen einen Bündnisvertrag. Der umstrittene, vom Herzog nie unterschriebene Artikel XIV sieht bei Aussterben des pommerschen Herzogshauses vor, Pommern so lange unter schwedische Verwaltung zu stellen, bis der erbberechtigte Kurfürst von Brandenburg den Vertrag ratifiziert und Schweden die Kriegskosten erstattet hat
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11. August 1630
[Treaty]
Magdeburg: Schweden sowie Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg einerseits und die Stadt Magdeburg andererseits schließen einen Bündnisvertrag. Christian Wilhelm ist ein Verwandter des schwedischen Königs Gustav II. Adolf. Als der Markgraf 1628 wegen Verletzung der Wahlkapitulation vom Magdeburger Domkapitel als Administrator des Erzstifts Magdeburg abgesetzt wurde, begab er sich nach Schweden und kehrte im Juli 1630 mit dem schwedischen König nach Deutschland zurück, um sich im Einvernehmen mit ihm wieder in den Besitz Magdeburgs zu bringen. Durch eine List dringt der Markgraf in die Stadt ein und schließt wenige Tage später den Bündnisvertrag
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13. Oktober 1630
[Politics ; Treaty]
Regensburg: Gedrängt von den Kurfürsten, schließt Kaiser Ferdinand II. einen Friedensvertrag mit Frankreich, der den Mantuakrieg beenden soll. Dieser wurde um die Ende 1627 aktuell gewordene Erbfolge in den Herzogtümern Mantua und Montferrat geführt. Die französischen Gesandten haben nur ungenügende Vollmachten. Das nimmt Frankreich zum Anlass, den Vertrag nicht zu ratifizieren. Ursache ist Artikel 1, der die Verpflichtung des Kaisers und Frankreichs vorsieht, die Feinde des Vertragspartners nicht zu unterstützen. Am Kaiserhof betrachtet man ihn dennoch als rechtskräftig (siehe weiter unter dem 6. April 1631)
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21. November 1630
[Treaty]
Stralsund: König Gustav II. Adolf von Schweden und Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel schließen einen vorläufigen Bündnisvertrag (eine sogenannte Eventualkonföderation). Er enthält die Verpflichtung des Königs, keinen Frieden ohne Restitution und Satisfaktion für Hessen-Kassel zu schließen. In erster Linie handelt es sich um ein offensives Militärbündnis, das sich gegen die Liga und den Kaiser richtet
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23. Januar 1631
[Politics ; Treaty]
Bärwalde (heute Mieszkovice, Polen): Frankreich und Schweden schließen einen Bündnisvertrag. Schweden geht darin die Verpflichtung ein, nur mit Zustimmung Frankreichs Frieden zu schließen
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20. Februar bis 12. April 1631
[Military]
Leipzig: Tagung des von Kursachsen einberufenen Konvents. Die protestantischen Reichsstände beraten über das gemeinsame politische Vorgehen und beschließen die Aufstellung eigener Truppen zur Umsetzung einer bewaffneten Neutralität zwischen dem Kaiser und Schweden
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31. März 1631
[Politics ; Treaty]
Cherasco (Piemont, Italien): Geheimvertrag zwischen Frankreich und dem Herzog von Savoyen: Der Herzog verkauft die Festung Pinerolo (westlich von Turin gelegen) an Frankreich. Die Genehmigung des Lehnsherrn (des Kaisers) liegt dazu nicht vor. Kaiser und Reich treten erst in § 72 des kaiserlich-französischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648 die Festung Pinerolo an Frankreich ab
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6. April 1631
[Politics ; Treaty]
Cherasco: erster kaiserlich-französischer Friedensvertrag über das Herzogtum Montferrat. Dieser Vertrag wird in § 92 des kaiserlich-französischen Friedens vom 24. Oktober 1648 bestätigt mit Ausnahme der Bestimmungen über die Festung Pinerolo
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14. Mai 1631
[Military]
Ein kaiserliches Avocatorialmandat leitet den Reichskrieg gegen König Gustav II. Adolf von Schweden ein
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20. Mai 1631
[Military]
Die Stadt Magdeburg brennt fast völlig nieder, als kaiserliche Truppen unter Tilly sie plündern. Zuvor hatte sich der Rat der Stadt geweigert, sich den kaiserlichen Truppen zu ergeben. Markgraf Christian Wilhelm von Brandenburg wird bei der Einnahme der Stadt durch Tillys Truppen gefangengenommen. 1632 konvertiert er zum Katholizismus und wechselt damit auf die Seite des Kaisers. Auf dem Westfälischen Friedenskongress sind seine Versorgungsansprüche mehrfach Beratungs- und Verhandlungsthema. Sie basieren auf Zahlungszusagen, die dem Markgrafen im Prager Friedensvertrag 1635 gemacht wurden. Seine Entschädigung für den Verzicht auf Magdeburg ist geregelt in Artikel XIV des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648
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19. Juni 1631
[Politics ; Treaty]
Cherasco: zweiter kaiserlich-französischer Friedensvertrag, der den ersten vom 6. April bestätigt und um Ausführungsbestimmungen erweitert
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22. August 1631
[Treaty]
Werben (an der Elbe): König Gustav II. Adolf von Schweden und Landgraf Wilhelm V. von Hessen-Kassel schließen ein förmliches Militärbündnis. Es entspricht in wesentlichen Punkten der Eventualkonföderation vom Juli 1630. Die österreichischen Erblande werden aber nicht mehr als Angriffsziel genannt
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29. Februar 1632
[Treaty]
Frankfurter Vertrag zwischen Schweden und Mecklenburg: Die Hafenstadt Wismar wird faktisch an Schweden abgetreten, obwohl die Hoheitsrechte der Herzöge von Mecklenburg formell gewahrt bleiben. Durch Artikel X,6 des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648 treten Kaiser und Reich Stadt und Hafen Wismar an Schweden ab
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16. November 1632
[Politics]
Kursachsen, südwestlich von Leipzig: In der Schlacht bei Lützen fällt König Gustav II. Adolf von Schweden. Ein Regentschaftsrat übernimmt die Regierung für seine unmündige Tochter Christina, die erst ab Dezember 1644 die Regierungsgeschäfte führt
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23. April 1633
[Treaty]
Gründung des Heilbronner Bundes. Ihm gehört einerseits Schweden an und andererseits die meisten protestantischen Reichsstände aus dem Kurrheinischen, Oberrheinischen, Schwäbischen und Fränkischen Reichskreis. Eine Reihe von reichsständischen Gesandten, die später am Westfälischen Friedenskongress beteiligt sind, nimmt schon an den Beratungen des Heilbronner Bundes teil oder ist mit ihm in irgendeiner Weise verbunden. Beispiele sind der württembergische Gesandte Varnbüler oder der pfälzische Gesandte Streuff von Lauenstein
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26. August 1634
[Treaty]
Frankfurt: Vertrag zwischen Schweden und dem Heilbronner Bund einerseits und Frankreich andererseits über die Festung Philippsburg (Hochstift Speyer): Frankreich sichert Truppenhilfe zu und erhält dafür die Festung als Sicherheit. Bei einem allgemeinen Friedensschluss sollen die Verbündeten die Festung von Frankreich zurückerhalten
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4.-5. September 1634
[Military]
Bei Nördlingen: Die schwedische Armee erleidet eine vernichtende Niederlage. Als Folge löst sich der Heilbronner Bund in den kommenden Monaten auf
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1. November 1634
[Politics ; Treaty]
Frankreich, Paris: Bündnisvertrag zwischen Frankreich, Schweden und dem Heilbronner Bund: Für den Fall eines Kriegseintritts Frankreichs sollen das linksrheinische Elsass und weitere Orte, darunter Breisach, von Frankreich besetzt werden; bei Friedensschluss sollen sie restituiert werden
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8. Februar 1635
[Politics ; Treaty]
Frankreich, Paris: Frankreich und die Niederlande schließen einen Allianz- und Subsidienvertrag ab
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26. März 1635
[Politics]
Trier: Die Spanier nehmen den Trierer Kurfürsten, Sötern, wegen seiner profranzösischen Politik gefangen, verbringen ihn in die Spanischen Niederlande und überstellen ihn später dem Kaiser. Sötern bleibt zehn Jahre lang in Gewahrsam. Frankreich nimmt seine Gefangennahme zum Anlass, Spanien den Krieg zu erklären (siehe weiter unter dem 19. Mai 1635)
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28. April 1635
[Politics ; Treaty]
Frankreich, Compiègne: Frankreich und Schweden schließen einen Bündnisvertrag
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19. Mai 1635
[Politics]
Spanische Niederlande, Brüssel: Frankreich erklärt Spanien den Krieg. Hingegen wird der Krieg zwischen Frankreich und dem Reich nie förmlich erklärt. Die französische Kriegserklärung an Spanien nennt die Gefangennahme des Trierer Kurfürsten Sötern am 26. März 1635 als Kriegsgrund
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30. Mai 1635
[Treaty]
Böhmen, Prag: Friedensschluss zwischen dem Kaiser und Kursachsen, dem die meisten Reichsstände beitreten. Ausnahmen sind jene Reichsstände, die namentlich aus der kaiserlichen Amnestie ausgeschlossen sind, zum Beispiel Hessen-Kassel. Entscheidend ist, dass Schweden und Frankreich sich nicht anschließen. Daher verfehlt der Prager Friede sein Ziel: die allgemeine Befriedung des Reiches. Schweden kann bei den Westfälischen Friedensverhandlungen durchsetzen, dass der Prager Friede im kaiserlich-schwedischen Vertrag vom 24. Oktober 1648 nicht erwähnt wird
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Herbst 1635
[Preliminaries]
Friedensverhandlungen zwischen Schweden und Kursachsen, das als Vermittler zum Kaiser fungiert: Schweden fordert dabei Satisfaktion, Amnestie der aus dem Prager Frieden ausgeschlossenen Reichsstände und deren Restitution sowie die Bezahlung der schwedischen Armee in Deutschland (später schwedische Armeesatisfaktion genannt): Die Verhandlungen enden erfolglos nur mit einem „Projekt“ (siehe unter dem 28. September 1635)
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12. September 1635
[Politics ; Treaty]
Stuhmsdorf (heute Sztumska wieś, Polen): Der schwedisch-polnische Waffenstillstand wird verlängert bis zum 11. Juli 1661. Der Vertrag kommt unter Vermittlung des französischen Gesandten d'Avaux zustande, der ab März 1644 in Münster an der Aushandlung des kaiserlich-französischen Friedensvertrags beteiligt ist
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28. September 1635
[Treaty ; Preliminaries]
Schönebecker Projekt zwischen Schweden und Kursachsen. Der Kurfürst von Sachsen wird dabei als bevollmächtigter kaiserlicher Kommissar bezeichnet. Im Projekt ist vorgesehen, dass Schweden eine Entschädigungssumme erhält, die von den protestantischen Reichsständen aufgebracht werden soll. Bei den Westfälischen Friedensverhandlungen beziehen sich die Kaiserlichen in ihrer Responsion (= Antwort auf schwedische Friedensvorschläge) vom 25. September 1645 auf das Schönebecker Projekt. Sie wollen damit Schweden daran erinnern, dass die Krone 1635 nur Geld und keinen territorialen Zugewinn gefordert hat
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12. Dezember 1635
[Treaty]
Sababurg (Burg im Norden Hessens): Kurköln und Hessen-Kassel handeln einen Vertrag aus: Hessen-Kassel soll dem Prager Frieden beitreten; die hessischen Truppen sollen teilweise aus Westfalen abgezogen werden; Hessen-Kassel soll 50.000 Reichstaler erhalten. Die Zustimmung des Kaisers wird vorbehalten. Da der Kaiser nicht zustimmt, tritt der Vertrag nicht in Kraft. Kaiser Ferdinand III. versucht aber im April 1645, an diesen Vertrag anzuknüpfen, um mit Hessen-Kassel in direkten Kontakt zu treten
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ab Beginn 1636
[Politics]
Papst Urban VIII. versucht, einen Friedenskongress in Köln in Gang zu setzen. Dort soll unter Vermittlung des Heiligen Stuhls über die Differenzen zwischen den katholischen Mächten Frankreich und Habsburg verhandelt werden
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30. März 1636
[Politics ; Treaty]
Wismar: französisch-schwedischer Bündnisvertrag: Schweden erhält französische Subsidien für den Krieg im Reich und verpflichtet sich, nur gemeinsam mit Frankreich Frieden zu schließen. Schweden verzögert die Ratifikation des Vertrages zwei Jahre lang, weil sich die Krone andere Optionen offenhalten will
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Oktober 1636
[Preliminaries]
Köln: Der päpstliche Legat Kardinal Ginetti trifft ein, um sich für den geplanten Friedenskongress bereit zu halten
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4. Oktober 1636
[Military]
Bei Wittstock: Die schwedische Armee unter Johan Banér bringt der kaiserlich-sächsischen Reichsarmee eine schwere Niederlage bei
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31. Oktober 1636
[Treaty]
Wesel: Frankreich und Hessen-Kassel schließen einen Bündnisvertrag
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23. November 1636
[Preliminaries]
Regensburg: Die Kurfürsten legen dem Kaiser ein Gutachten vor, das die Entschädigung für die schwedische Armee und die schwedische Krone behandelt, also Fragen, die schließlich auf dem Westfälischen Friedenskongress entschieden werden. Die Kurfürsten raten dem Kaiser: Äußerstenfalls soll die schwedische Armee ein oder zwei Monate Sold Abfindung erhalten. Die Krone Schweden soll ebenfalls mit einer Geldsumme zufriedengestellt werden. Das Geld sollen jene protestantischen Reichsstände aufbringen, die sich von Schweden haben helfen lassen. Falls Schweden ein Pfand bis zur Bezahlung des Geldes verlangt, soll eher ein mecklenburgischer als ein pommerscher Ort gewählt werden, und zwar ein solcher, der nicht am Meer liegt. Kursachsen gibt folgendes Sondervotum ab: Die schwedische Satisfaktion soll von Brandenburg, Pommern und Mecklenburg ausgehandelt werden
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22. Dezember 1636
[Politics]
Regensburg: Die Kurfürsten wählen den Sohn Kaiser Ferdinands II. zum Römischen König (siehe weiter unter dem 15. Februar 1637)
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15. Februar 1637
[Life]
Wien: Kaiser Ferdinand II. stirbt. Ihm folgt sein Sohn als Kaiser Ferdinand III.
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10. März 1637
[Life]
Tod Herzog Bogislaws XIV. von Pommern. Damit stirbt das pommersche Herzogshaus aus und der Erbfall tritt ein. Erbberechtigt ist Kurbrandenburg. Doch Pommern ist schwedisch besetzt, und der Erwerb Pommerns gehört zu den schwedischen Kriegszielen
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Anfang April 1637
[Preliminaries]
Köln: Die kaiserlichen Gesandten Questenberg und Krane treffen ein. Der Kaiser hat sie für die geplanten Friedensverhandlungen mit Frankreich instruiert. Sie sollen gemeinsam mit dem Fürstbischof von Bamberg und Würzburg, Franz von Hatzfeld, für Kaiser und Reich verhandeln. Questenberg wird später durch Graf Nassau ersetzt (siehe weiter unter dem 6. November 1638)
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2. April 1637
[General]
Stockholm: schwedische Instruktion zu Separatverhandlungen mit dem Kaiser für den schwedischen Generallegaten in Deutschland Bielke und dessen Beigeordneten Salvius. Die Instruktion enthält drei Kernforderungen Schwedens: Amnestie (für die Reichsstände), Satisfaktion für die schwedische Krone und Bezahlung der schwedischen Armee in Deutschland. Damit entspricht diese Instruktion bereits in wesentlichen Punkten der Hauptinstruktion des Jahres 1641. Die Verhandlungen scheitern. Salvius ist später einer der beiden schwedischen Gesandten, die in Osnabrück den Westfälischen Frieden aushandeln
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6. November 1638
[Preliminaries]
Köln: Graf Nassau trifft ein und ersetzt Questenberg als kaiserlichen Gesandten. Die geplanten Friedensverhandlungen mit Frankreich sind bislang nicht zustandegekommen, da Frankreich keine Gesandten nach Köln abgeordnet hat. Nassau und Krane werden 1643 nach Münster und Osnabrück geschickt, um dort die Verhandlungen vorzubereiten bzw. zu führen (siehe weiter unter dem 21. Mai und 30. Juli 1643)
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6. März 1638
[Politics ; Treaty]
Hamburg: Frankreich und Schweden schließen einen auf drei Jahre befristeten Allianzvertrag. Schweden verpflichtet sich darin, nur gemeinsam mit Frankreich Frieden zu schließen. Der schwedische Gesandte Salvius beginnt dennoch Geheimverhandlungen mit dem kaiserlichen Gesandten in Hamburg, Kurz, die aber zu keinem Ergebnis führen
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22. August 1638
[Treaty]
Dorsten: Frankreich und Hessen-Kassel erneuern ihren knapp zwei Jahre zuvor geschlossenen Bündnisvertrag
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1640
[Politics]
Beginn des Aufstandes in Portugal, das seit 1580 in Personalunion mit der kastilischen Krone verbunden ist. 1640 wird Herzog Johann von Braganza von den Aufständischen zum König von Portugal erhoben (als König von Portugal Johann IV.). Aus Sicht des Königs von Spanien und des Kaisers ist er ein Rebell. König und Königreich Portugal werden in den kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag von 1648 auf der Seite Schwedens eingeschlossen. Im kaiserlich-französischen Friedensvertrag werden sie nicht genannt
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1. Februar 1640
[Treaty]
Lippstadt: Frankreich und Hessen-Kassel schließen einen Vertrag über militärische Zusammenarbeit
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11. September 1640
[Politics ; Treaty]
Stockholm: Schweden und die niederländischen Generalstaaten schließen einen gegenseitigen Beistandspakt
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13. September 1640
[Preliminaries]
Regensburg: Die kaiserliche Proposition eröffnet den Reichstag. Folgende Themen sollen behandelt werden: 1. die Wiederherstellung des Friedens, 2. die Fortsetzung des Kriegs bis zum Friedensschluss, 3. die Reform des Reichsjustizwesens
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2. Oktober 1640
[General]
Kaiser Ferdinand III. stellt einen Generalpass für die deutschen Verbündeten Schwedens aus, damit diese sicher zu den geplanten kaiserlich-schwedischen Verhandlungen nach Lübeck oder Hamburg kommen können. Dieser Pass enthält die Formulierung „foederati status et adhaerentes per Germaniam“, die den Kreis der Betroffenen nicht eindeutig definiert. Nach kaiserlicher Auslegung sind damit all jene nicht gemeint, die den Prager Frieden von 1635 angenommen oder sich auf andere Weise mit dem Kaiser ausgesöhnt haben
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1. Dezember 1640
[General]
Königsberg/Ostpreußen (heute: Kaliningrad/Russland): Herrschaftsantritt Kurfürst Friedrich Wilhelms von Brandenburg
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16. Dezember 1640
[Politics ; Treaty]
Barcelona: Bündnisvertrag zwischen Frankreich und Katalonien, das zum Königreich Aragon (also zur spanischen Krone) gehört. 1641 wird Katalonien einem französischen Vizekönig unterstellt
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Februar 1641
[Politics]
Süddeutschland: In Reaktion auf den Aufstand in Portugal wird Eduard (Duarte) von Braganza, Infant von Portugal, der in der kaiserlich-spanischen Armee dient, auf Ersuchen des spanischen Gesandten in kaiserlichen Gewahrsam genommen und an Spanien ausgeliefert. Spanien wirft dem portugiesischen Prinzen Hochverrat vor. Ab Sommer 1642 wird der Prinz bis zu seinem Tod am 3. September 1649 in Mailand in Gefangenschaft gehalten, obwohl sich Frankreich und Schweden für seine Freilassung einsetzen
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12. Juni 1641
[Politics ; Treaty]
Niederlande, Den Haag: Die Niederlande und Portugal schließen einen Waffenstillstands-, Handels- und Allianzvertrag für 10 Jahre ab
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30. Juni 1641
[Politics ; Treaty]
Hamburg: Der französisch-schwedische Allianzvertrag verlängert das französisch-schwedische Bündnis bis zum Universalfrieden; Schweden erhält von Frankreich jährliche Subsidien. Als Kongressorte werden erstmals Münster und Osnabrück vorgesehen. Zuvor sollten die kaiserlich-schwedischen Verhandlungen in Hamburg oder Lübeck und die kaiserlich-französischen Verhandlungen in Köln stattfinden
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24. Juli 1641
[Treaty]
Schweden und Kurbrandenburg vereinbaren einen Waffenstillstand. Trotz fehlender Ratifikation bleibt er faktisch bis zum Westfälischen Frieden vom 24. Oktober 1648 in Kraft. Aufgrund dieses Waffenstillstands bleiben zahlreiche Städte schwedisch besetzt, darunter Stendal, Tangermünde, Frankfurt/Oder und Krossen. Frankfurt und Krossen werden allerdings im Juli 1644 von den Schweden geräumt, doch behalten sie sich zwei Drittel der Kontributionen vor
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20. August 1641
[General]
Kaiser Ferdinand III. erlässt eine Generalamnestie, die aber bis zur tatsächlichen Aussöhnung aller Reichsstände mit dem Kaiser suspendiert (aufgehoben) bleibt. Die meisten protestantischen Reichsstände sind damit unzufrieden, denn sie fordern eine Amnestie, die den Besitzstand von 1618 in weltlicher und geistlicher Hinsicht wiederherstellt. Das kaiserliche Amnestieedikt vom 20. August wird in den Regensburger Reichsabschied vom 10. Oktober 1641 aufgenommen
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30. September 1641
[Preliminaries]
Regensburg, Reichstag: Beginn von Ausgleichsverhandlungen über die Pfalzfrage (also über die Forderung der Nachkommen des „Winterkönigs“ nach Amnestie und Restitution [=Wiedereinsetzung]). Sie werden auf Initiative des Kaisers im November in Wien fortgesetzt, scheitern aber
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10. Oktober 1641
[Military]
Regensburg: Reichsabschied. Er enthält eine Abmahnung jener, die im Dienst des Feindes stehen. Außerdem hebt er jede vom Kaiser nicht genehmigte Neutralität auf und verbietet sie. Die §§ 6-7 betreffen die vom Kaiser gewährte Amnestie (siehe unter dem 20. August 1641). In § 90 verschiebt der Reichsabschied die eigentlich für den Reichstag vorgesehene Behandlung des Reichsjustizwesens auf einen Reichsdeputationstag. Dieser nimmt im Februar 1643 in Frankfurt seine Arbeit auf
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15. Oktober 1641
[General]
Stockholm: Hauptinstruktionen für die schwedischen Bevollmächtigten Johan Oxenstierna, Salvius und Ture Bielke für die Westfälischen Friedensverhandlungen. Bielke tritt sein Amt als Gesandter bei den Friedensverhandlungen nicht an, sodass die Instruktion später faktisch nur für Oxenstierna und Salvius gilt
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25. Dezember 1641
[Treaty ; Preliminaries]
Hamburger Präliminarverträge zwischen Kaiser und Schweden sowie zwischen Kaiser und Spanien einerseits und Frankreich andererseits: Für die allgemeinen Friedensverhandlungen, die in drei Monaten beginnen sollen, werden Münster und Osnabrück als Tagungsorte bestimmt. Trotz der Aufteilung auf zwei Verhandlungsstädte soll es sich um einen einheitlichen Kongress handeln. Neben Münster und Osnabrück soll auch der Verbindungsweg zwischen beiden Städten neutralisiert werden. Zwischen Kaiser und Schweden soll Dänemark als Vermittler (Mediator) eingeschaltet werden, während die Republik Venedig und der Heilige Stuhl zwischen den katholischen Verhandlungsparteien vermitteln sollen. Ferner wird festgelegt, für wen die Verhandlungsparteien Geleitbriefe ausstellen sollen
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15. Januar 1642
[Treaty]
Stockholm: Die schwedische Regierung ratifiziert den kaiserlich-schwedischen Hamburger Präliminarvertrag
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16. Januar 1642
[Treaty]
Goslarer Akkord (Präliminarvertrag) zwischen dem Kaiser und dem Haus Braunschweig-Lüneburg. Der Braunschweiger Hauptrezess datiert vom 19. April 1642. Zwar nicht rechtlich, aber faktisch erreichen die Braunschweiger Herzöge durch den Vertrag den Stand der Neutralität, den sie stets erstrebt haben
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Anfang Februar 1642
[Military]
Kaiserliche Truppen überschreiten die Elbe bei Tangermünde. Ein Vorstoß in Richtung Wismar an die Ostsee scheint möglich
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25. März 1642
[Preliminaries]
Geplanter Beginn des Westfälischen Friedenskongresses (nach den Hamburger Präliminarverträgen vom 25. Dezember 1641). Der Termin kann nicht eingehalten werden
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31. März 1642
[Military]
Bei Schweidniz (in Niederschlesien, der Böhmischen Krone zugehörig, heute: Świdnica in Polen): Eine schwedische Armee unter Torstenson besiegt eine kaiserliche Armee. In seinen eigenen Erblanden bedrängt, entschließt sich Kaiser Ferdinand III. zur Ratifikation des Hamburger Präliminarvertrags (siehe unter dem 22. Juli 1642)
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22. Juli 1642
[Treaty]
Ratifikation des Hamburger Präliminarvertrags durch den Kaiser
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2. November 1642
[Military]
Kursachsen, in der Nähe Leipzigs: bei Breitenfeld schwedischer Sieg über kaiserliche und sächsische Truppen
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4. Dezember 1642
[Politics]
Frankreich: Tod Kardinal Richelieus; sein Nachfolger als französischer Prinzipalminister wird Kardinal Mazarin
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Februar 1643
[Preliminaries]
Frankfurt/Main: Der 1641 beschlossene Reichsdeputationstag tritt zusammen. Er soll über die Reform des Reichsjustizwesens beraten, doch wird die Zulassung sämtlicher Reichsstände zum Friedenskongress das politische Hauptthema
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3. April 1643
[Preliminaries]
Hamburg: Austausch der Ratifikationsurkunden und Geleitbriefe. Der Beginn des Westfälischen Friedenskongresses wird auf den 11. Juli 1643 festgelegt
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14. Mai 1643
[Politics]
Frankreich: Tod König Ludwigs XIII.
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Mitte Mai 1643
[Politics ; Military]
Schweden, Stockholm: Der schwedische Reichsrat beschließt, Dänemark in den nächsten Monaten anzugreifen. Schweden will damit die ihm gefährlich erscheinende Vermittlung Dänemarks beim Friedenskongress ausschalten. Denn Schweden sorgt sich, dass Dänemark seine Vermittlungstätigkeit nur dazu nutzen wird, um Schweden am Erwerb Pommerns zu hindern. Als Vorwand zu diesem Krieg sollen alte Streitigkeiten um den Sundzoll dienen
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19. Mai 1643
[Military]
Frankreich, Champagne: bei Rocroi großer französischer Sieg über spanische Truppen
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21. Mai 1643
[Travel]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Krane trifft ein. Er hat die Aufgabe, die strukturellen Vorbereitungen in den Kongressstädten zu treffen, also die Neutralisierung durchzuführen, das Postwesen zu verbessern, für Unterbringungsmöglichkeiten und ausreichende Lebensmittelzufuhr zu sorgen
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27. Mai 1643
[Military]
Krane erklärt die Stadt Münster für neutral
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Juni 1643
[General]
Die pommerschen Stände entsenden Eickstedt und Runge zum Westfälischen Friedenskongress nach Osnabrück. Die pommerschen Stände haben ein besonderes Interesse an den Friedensverhandlungen, weil sie für die Zukunft Pommerns entscheidend sind: Wird der Kurfürst von Brandenburg seinen Erbanspruch durchsetzen können, oder wird Schweden das von ihm besetzte Land behalten?
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5. Juni 1643
[Preliminaries]
Münster: Krane veranlasst bei der Gräfin Alexandrine von Taxis, dass der nach Hamburg laufende Postkurs verlegt und über Münster geführt wird
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18. Juni 1643
[Military]
Osnabrück: Krane erklärt die Stadt für neutral
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25. Juni 1643
[General]
Instruktion König Philipps IV. für die spanischen Bevollmächtigten auf dem Westfälischen Friedenskongress
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11. Juli 1643
[Preliminaries]
Geplanter Beginn des Westfälischen Friedenskongress. Der Termin verstreicht, ohne dass sich die Gesandten der Hauptmächte eingefunden hätten
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13. Juli 1643
[Travel ; Politics]
Niederlande, Den Haag: Der portugiesische Gesandte Botelho de Moraes trifft ein. Er hat den Auftrag, die Generalstaaten für die Sache Portugals einzunehmen und um Assistenz zu bitten. Von Den Haag reist er nach Hamburg und von dort nach Schweden, wo er sich im September 1643 aufhält
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15. Juli 1643
[General]
Kaiserliche Hauptinstruktion für die Gesandten auf dem Westfälischen Friedenskongress
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18. Juli 1643
[Military]
Osnabrück: Schweden erklärt die Stadt für neutral. Daraufhin zieht die schwedische Garnison ab. Mit ihr weicht Graf Gustaf Gustafsson af Vasaborg/von Wasaburg, ein Halbbruder der schwedischen Königin. Er hatte Hochstift und Stadt Osnabrück im Januar 1634 als schwedische Donation erhalten, aber erst im April 1643 seine Residenz in Osnabrück genommen. Seine Entschädigung gehört zu den Verhandlungsgegenständen des Friedenskongresses
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30. Juli 1643
[Travel]
Münster: Ankunft des kaiserlichen Primargesandten Graf Nassau, dem Münster als Verhandlungsort zugewiesen ist
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1. August 1643
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des kaiserlichen Primargesandten Graf Auersperg, dem Osnabrück als Verhandlungsort zugewiesen ist
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2. September 1643
[Travel]
Minden: Die schwedischen Gesandten Johan Oxenstierna und Salvius treffen in der schwedisch besetzten Stadt ein. Sie haben Befehl, nicht vor den französischen Gesandten in die Kongressstädte zu reisen. Alle Schuld für erneute Verzögerungen sollen sie auf die Gegenseite und auch auf Frankreich abwälzen. Rosenhane, der als schwedischer Resident in Münster fungieren soll, wird in den nächsten Tagen nach Osnabrück abgeordnet
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5. September 1643
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der dänischen Gesandten, die als Mediatoren für die Verhandlungen in Osnabrück vorgesehen sind
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8. September 1643
[Travel ; Public]
Osnabrück: Der schwedische Resident Rosenhane trifft als erster der schwedischen Diplomaten ein und wird durch die Bürgerschaft am Stadttor feierlich empfangen. Mit Rosenhanes Ankunft ist der Kongress aus schwedischer Sicht nach überlanger Vorbereitungszeit in sein Anfangsstadium getreten
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20. September 1643
[General]
Vollmacht König Ludwigs XIV. für die französischen Bevollmächtigten
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23. September 1643
[General]
Fernere geheime Instruktionen Ferdinands III. für die kaiserlichen Bevollmächtigten in Münster und Osnabrück
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30. September 1643
[General]
Französische Hauptinstruktion für die Gesandten auf dem Westfälischen Friedenskongress
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22. Oktober 1643
[Travel ; Public]
Münster: Der Stadtrat beschließt, wie die Gesandten gekrönter Herrscher bei ihrer Ankunft in der Stadt offiziell begrüßt werden sollen. Auch die Gesandten der Republik Venedig und die der Generalstaaten (Niederlande) sollen mit Ehrensalven begrüßt werden
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27. Oktober 1643
[Travel]
Münster: Die spanischen Gesandten Zapata und Brun treffen ein. Sie kommen aus Köln, wo sie vergeblich auf das Zustandekommen des Kölner Kongresses gewartet haben
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6. November 1643
[Travel]
Münster: Der spanische Gesandte Saavedra trifft ein
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16. November 1643
[Politics ; Treaty]
Vertrag von Weißenburg/Székesfehérvár zwischen Schweden und Siebenbürgen: Siebenbürgen verpflichtet sich gegen Subsidien zum Kampf gegen den Kaiser
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16. November 1643
[Travel]
Münster: Ankunft des Venezianers Contarini, der (neben dem päpstlichen Nuntius Chigi) als Mediator fungiert
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24. November 1643
[Military]
Württemberg, bei Tuttlingen: verlustreiche Niederlage der Franzosen gegen die kaiserliche und bayerische Armee. Dennoch ist die militärische Gesamtsituation günstig für Frankreich, denn das Elsass, Freiburg, Breisach und Überlingen sind französisch besetzt
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24. November 1643
[Travel ; Preliminaries]
Minden: Schweden lädt die protestantischen Reichsstände zur Teilnahme am Friedenskongress ein und wirbt dabei mit der Maxime: quod omnes tangit, ab omnibus approbari debet (was alle angeht, muss von allen genehmigt werden). Salvius, der das Einladungsschreiben unterzeichnet hat, begibt sich kurz darauf nach Osnabrück
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27. November 1643
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des schwedischen Gesandten Salvius
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12. Dezember 1643
[Politics ; Military]
Schweden eröffnet seinen Mitte Mai 1643 beschlossenen Krieg gegen Dänemark mit einem Einfall in Holstein und besetzt neben Holstein auch Schleswig und Jütland (siehe weiter unter dem 16. Januar 1644)
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16. Januar 1644
[Politics ; Military]
Die offizielle schwedische Kriegserklärung an Dänemark wird am 16. Januar 1644 ausgefertigt. Am 18. Januar wird sie an König Christian IV. von Dänemark geschickt, der die Annahme verweigert
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1. März 1644
[Politics ; Treaty]
Niederlande, Den Haag: Frankreich und die Niederlande schließen einen Allianzvertrag ab, in dem sie die Ziele ihres Bündnisses und die beiderseitigen Rechte mit Blick auf die Westfälischen Friedensverhandlungen neu bestimmen
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17. März 1644
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des französischen Gesandten d'Avaux. Die kaiserlichen und spanischen Gesandten schicken ihm ihre Kutschen entgegen. Am 18. März bedankt sich d'Avaux für den gebührenden Empfang. Analoge Formen der feierlichen Einholung werden bei allen Einzügen gewahrt, wobei von den Betroffenen stets aufmerksam beobachtet wird, wer in welcher Form dem Ankömmling zur Begrüßung entgegenzieht
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19. März 1644
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des päpstlichen Nuntius Chigi. Er fungiert bei den Verhandlungen katholischer Mächte (Reich, Frankreich, Spanien) als Mediator und verkehrt auf offizieller Ebene nicht mit Protestanten. Die kaiserlichen Gesandten und d'Avaux schicken Chigi zur Begrüßung ihre Kutschen entgegen. Die spanischen Gesandten verzichten darauf, damit es nicht zum Präzedenzstreit (Streit um den Vorrang) mit d'Avaux kommt
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2. April 1644
[Life]
Münster: Der spanische Gesandte Zapata stirbt nach kurzer Krankheit. Die kaiserlichen Gesandten berichten dem Kaiser, dass der französische Gesandte d'Avaux den übrigen spanischen Gesandten aus diesem Anlass einen fast vierstündigen Kondolenzbesuch abstattet
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5. April 1644
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des französischen Gesandten Servien. In seinem Gefolge befindet sich der portugiesische Gesandte Pereira de Castro, der keinen offiziellen Status genießt, da der König von Portugal aus spanischer und kaiserlicher Sicht ein Rebell ist. Pereira de Castro lebt in Münster unter französischem Schutz. Die kaiserlichen Gesandten, der Mediator und päpstliche Nuntius Chigi, die spanischen Gesandten und der venezianische Mediator Contarini schicken Servien ihre Kutschen entgegen
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6. April 1644
[Travel ; Public]
Osnabrück: Einzug des schwedischen Gesandten Johan Oxenstierna, der nach Ansicht des kaiserlichen Gesandten Auersperg sehr prachtvoll ist. Die kaiserlichen Gesandten schicken Oxenstierna zum Empfang ihre Kutsche entgegen
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6. April 1644
[General]
Erste Einladung Frankreichs an die Reichsstände zur Teilnahme am Friedenskongress
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10. April 1644
[General]
Kaiser Ferdinand III. weist seine Gesandten in Osnabrück an, mit dem portugiesischen Vertreter Botelho de Moraes, dessen Ankunft in Osnabrück erwartet wird, keinerlei Kontakt zu pflegen
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10. April 1644
[Public]
Münster: Prozession zur Erflehung des Friedens. Unter den Teilnehmern sind der Mediator Chigi, der kaiserliche Gesandte Nassau und der französische Gesandte d'Avaux. Auch der Rat der Stadt Münster nimmt teil
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16. April 1644
[Congress]
Austausch der Vollmachten zwischen Frankreich und dem Kaiser
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16. Mai 1644
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des portugiesischen Vertreters Botelho de Moraes. Er reist aus Minden an im Schutze eines schwedischen Konvois
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Juni 1644
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des hessen-kasselschen Gesandten Scheffer. Hessen-Kassel ist als Verbündeter Frankreichs laut Hamburger Präliminarvertrag zum Kongress zugelassen. Scheffer hält sich während des Kongresses in der Regel in Osnabrück auf, seine Kollegen Vultejus und der Primargesandte Krosigk in Münster
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7. Juni 1644
[Life]
Die geplante Konferenz zwischen den schwedischen Gesandten Oxenstierna und Salvius einerseits und den französischen Gesandten d'Avaux und Servien andererseits kann nicht stattfinden, weil d'Avaux erkrankt ist. Er liegt seit dem 31. Mai im Bett und hatte zwei Fieberanfälle. Die Konferenz sollte in Harkotten stattfinden, einem Schloss im Oberstift Münster
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Juli 1644
[Travel]
Osnabrück: Die Gesandten der pommerschen Stände, Eickstedt und Runge, reisen zurück, da sich der Beginn der Verhandlungen verzögert
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Juli 1644
[Military]
Katalonien: Spanien nimmt die strategisch wichtige Festung Lérida ein und verteidigt sie in den kommenden Jahren
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16. Juli 1644
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des braunschweig-lüneburgischen Gesandten Lampadius. Mit ihm kommt der erzstiftisch magdeburgische Gesandtschaftssekretär Werner an, der als Protokollführer reichsständischer Beratungen 1646 und 1647 eine wichtige Rolle spielen wird. Lampadius kehrt am 10. August 1644 vorübergehend nach Braunschweig-Calenberg (Hannover) zurück, trifft am 27. November 1644 wieder in Osnabrück ein und bleibt fortan bis zu seinem Tod im März 1649 auf dem Kongress. Unter den protestantischen Gesandten aus dem Fürstenrat ist er einer der wichtigsten
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29. Juli 1644
[Life]
Papst Urban VIII. (Maffeo Barberini) stirbt
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August – September 1644
[Military]
Linke Rheinseite: Frankreich erobert Landau, Speyer, Worms, Oppenheim, Mainz und Bingen. Der Kurfürst von Mainz flieht im September 1644 nach Frankfurt/Main und bleibt dort bis zu seinem Tod im Oktober 1647. Da Speyer Sitz des Reichskammergerichts ist, bitten die Kameralen in den folgenden Jahren immer wieder verschiedene Reichsinstitutionen um Unterstützung, damit die Kriegseinwirkungen auf dieses oberste Reichsgericht abgestellt werden
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September 1644
[Military]
Katalonien: Die Franzosen unter dem französischen Vizekönig in Katalonien, La Mothe, müssen die im August begonnene Belagerung der Küstenfestung Tarragona ergebnislos abbrechen. Anschließend fallen noch einige kleinere Orte in die Hand der Spanier. Insgesamt verläuft das Jahr 1644 für die französischen Waffen in Katalonien sehr schlecht
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9. September 1644
[Military]
Hochstift Speyer: Frankreich erobert die Festung Philippsburg
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11. September 1644
[Congress]
Austausch der Vollmachten zwischen Schweden und dem Kaiser
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15. September 1644
[Politics]
Rom: Giambattista Pamfili wird (als Nachfolger Papst Urbans VIII.) zum Papst gewählt und nennt sich Innozenz X.
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19. September 1644
[Travel]
Münster: Ankunft des kaiserlichen Primargesandten Lamberg, dem Osnabrück als Verhandlungsort zugewiesen ist. Auf kaiserlichen Befehl kommt er inkognito in Münster an, wird aber von Graf Nassau persönlich vor der Stadt empfangen. Am 21. September kommt er, ebenfalls inkognito, in Osnabrück an. Dort wird er vor der Stadt von Graf Auersperg empfangen
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27. September 1644
[Travel]
Münster: Ankunft des portugiesischen Gesandten Andrade Leitão, der bislang in Den Haag den portugiesischen König vertreten hat. Da König Johann IV. aus Sicht des spanischen Königs und des Kaisers ein Rebell ist, erhält er auf dem Friedenkongress keinen offiziellen Status als Gesandter und lebt in Münster unter französischem Schutz
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6. Oktober 1644
[Congress]
Osnabrück: Die kaiserlichen Gesandten Auersperg und Lamberg erhalten vom spanischen Gesandten Saavedra brieflich die Nachricht, dass ein neuer Papst (Innozenz X.) gewählt sei. Die Wahl Pamfilis sei gegen den Widerstand der Franzosen und der Barberini erfolgt
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7. Oktober 1644
[Travel]
Osnabrück: Der kaiserliche Primargesandte Graf Auersperg verlässt den Kongress, da er zum Obersthofmeister des Erzherzogs Ferdinand bestimmt wurde. Seine Funktion übernimmt Graf Lamberg
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14. Oktober 1644
[Congress]
Schweden lädt sämtliche Reichsstände zur Teilnahme am Friedenskongress ein
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25. November 1644
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des Kurkölner Hauptgesandten Wartenberg, der selbst Reichsfürst ist (unter anderem Fürstbischof von Osnabrück) und einer Nebenlinie der Wittelsbacher angehört. Vor dem Einzug können die Kurfürsten beim Kaiser die protokollarische Gleichbehandlung ihrer Gesandten mit dem venezianischen Mediator Contarini durchsetzen. Wartenberg tritt während des Kongresses niemals offiziell in Osnabrück auf, da die Stadt Hauptverhandlungsort für die schwedischen Gesandten ist und er infolge der schwedischen Einnahme der Stadt ab Juli 1633 nicht mehr dort hat residieren können. Durch seine Rekatholisierungsbemühungen in den Jahren 1627-1633 ist er in Osnabrück unbeliebt
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Dezember 1644 (vor dem 22.)
[Life]
Osnabrück: Der portugiesische Vertreter Botelho de Moraes stirbt. Seine Leiche soll in das schwedisch besetzte Minden gebracht werden, doch wird sie auf dem Weg dorthin von einer kaiserlichen Streife beschlagnahmt. Die kaiserlichen Gesandten veranlassen, dass sie wieder freigegeben wird
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3. Dezember 1644
[Military]
Zwischen Wittenberg und Jüterbog: Niederlage der Kaiserlichen gegen Schweden
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4. Dezember 1644
[Congress ; Negotations]
Erste kaiserliche Proposition an Frankreich und Schweden. Die Proposition an Frankreich nennt den Regensburger Vertrag vom 13. Oktober 1630 als Verhandlungsgrundlage und jene an Schweden nennt das Schönebecker Projekt vom 28. September 1635 als Grundlage
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4. Dezember 1644
[Congress ; Negotations]
Die erste französische Proposition enthält keine substanziellen Friedensvorschläge. Frankreich fordert die Zulassung aller Reichsstände zum Kongress und ihre Einbeziehung in die Friedensgarantie
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6. Dezember 1644
[Congress ; Negotations]
Auch die erste schwedische Proposition enthält keine substanziellen Verhandlungsvorschläge. Schweden fordert, ebenso wie Frankreich, die Zulassung sämtlicher Reichsstände zum Kongress
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17. Dezember 1644
[Politics]
Stockholm: Volljährigkeit/Regierungsübernahme Königin Christinas von Schweden
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vor dem 29. Dezember 1644
[Travel]
Osnabrück: Die Gesandten der Hansestädte Lübeck, Hamburg und Bremen, treffen ein: Gloxin (für Lübeck und damit für das Haupt der Hanse), von Linen und Koch (für Bremen) und Meurer (für Hamburg). Gloxin vertritt im Fürstenrat Osnabrück Sachsen-Lauenburg und im Städterat Osnabrück neben Lübeck auch Nordhausen und Goslar
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Januar 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des Gesandten von Mecklenburg-Schwerin und -Güstrow, Kayser
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vor dem 2. Februar 1645
[Travel]
Osnabrück: Der Gesandte der Reichsstadt Dortmund, Kumpsthoff, trifft ein
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18. Februar 1645
[Politics]
Brömsebro (Dorf an der Grenze zwischen Schweden und Dänemark): Schweden und Dänemark beginnen mit Friedensverhandlungen. Frankreich fungiert als Vermittler
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22. Februar 1645
[Travel ; Public]
Münster: Einzug der kurbayerischen Gesandten Haslang und Johann Adolf Krebs. Wie bei allen Einzügen wird im Vorfeld geklärt, welche Gesandtschaften die Ankommenden in welcher Form willkommen heißen und ob sich Stadt und Bürgerschaft an der Begrüßung beteiligen. Im Fall der bayerischen Gesandten schicken der päpstliche Nuntius und Mediator Chigi, die kaiserlichen Gesandten, der venezianische Mediator Contarini und die französischen Gesandten ihre Kutschen zur Begrüßung entgegen. Der Kurkölner Gesandte Wartenberg fährt den Ankommenden persönlich entgegen
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24. Februar 1645
[Congress ; Negotations]
Französische Nebenproposition für die Kaiserlichen mit Forderung nach der Zulassung sämtlicher Reichsstände und speziell der Freilassung des Kurfürsten von Trier
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6. März 1645
[Military]
Böhmen, bei Jankau (heute Jankov, Tschechien): schwere Niederlage des Kaisers gegen Schweden, die Ferdinand III. zu Zugeständnissen auf dem Friedenskongress nötigt
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7. März 1645
[Congress ; Negotations]
Antwort der Kaiserlichen auf die französische Proposition
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15. März 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des Gesandten Württembergs, Varnbüler. Im Fürstenrat führt er auch die Stimme von Pfalz-Veldenz
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15. März 1645
[Travel]
Münster: Ankunft der drei Gesandten des Fränkischen Reichskreises Göbel (später für das Hochstift Bamberg und die Reichsabtei Fulda), Müller (später für Markgrafschaften Brandenburg-Kulmbach und -Ansbach) und Oelhafen von Schöllenbach (später für die Fränkischen Grafen sowie die Reichsstädte Nürnberg, Rothenburg, Schweinfurt, Windsheim und zeitweise Weißenburg im Nordgau)
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Ende März 1645
[Travel]
Ankunft des Gesandten der Stadt Straßburg, Otto, der auch für die Städte Landau, Speyer und Weißenburg (Elsass) sowie für Johann Kasimir von Salm, Wild- und Rheingraf in Kiburg, bevollmächtigt ist
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1. April 1645
[Congress]
Münster: Übergabe der französischen Nebenproposition an Spanien
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3. April 1645
[Preliminaries]
Frankfurt, Reichsdeputationstag: Im „Reichsbedenken“ raten die Kurfürstlichen zur Auflösung des Deputationstags und zur Einberufung eines Reichstags, während der Fürstenrat die Verlegung des Deputationstags nach Münster fordert
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7. April 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der Gesandten von Hessen-Darmstadt, Wolff von Todtenwart und Sinold genannt Schütz
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11. April 1645
[General]
Kaiser Ferdinand III. genehmigt die Verlegung des Reichsdeputationstags von Frankfurt/Main nach Münster
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12. April 1645
[General]
Wien: Kaiser Ferdinand III. entlässt den Trierer Kurfürsten Sötern unter französischem Druck aus seiner zehnjährigen Gefangenschaft. Sötern muss bei seiner Freilassung bestimmte vertragliche Verpflichtungen gegenüber dem Kaiser eingehen. Er reist im Mai aus Wien ab
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18. April 1645
[Congress]
Münster: Antwort Spaniens auf die französische Nebenproposition
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18. April 1645
[Congress ; Negotations]
Münster: Die kaiserlichen Gesandten beantworten die französische Nebenproposition vom 24. Februar 1645. Sie weisen die französischen Forderungen zurück und verlangen, dass Frankreich endlich seine Friedensbedingungen nennt
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19. April 1645
[Travel]
Der Gesandte der Stadt Colmar, Johann Balthasar Schneider, trifft auf dem Westfälischen Friedenskongress ein. Neben Colmar vertritt er auch die elsässischen Reichsstädte Münster im Gregoriental, Kaisersberg, Türkheim, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim und Hagenau (alle zur elsässischen Dekapolis gerhörig). Am 22. Oktober 1646 verlässt er den Friedenskongress vorübergehend und kehrt am 16. Mai 1647 zurück
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20. April 1645
[Travel ; Public]
Osnabrück: Die Kurmainzer Gesandten Cratz von Scharffenstein, Brömser und Krebs halten ihren Einzug. Die kaiserlichen und die schwedischen Gesandten schicken ihnen ihre Kutschen zur Begrüßung entgegen. Cratz, Brömser und Krebs werden von der Bürgerschaft begrüßt, auch wird Salut geschossen
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22. April 1645
[Politics ; Treaty]
Munkács: Vertrag zwischen Frankreich und Siebenbürgen: Siebenbürgen verpflichtet sich gegen Subsidien zum Kampf gegen den Kaiser
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24. April 1645
[Travel ; Public]
Osnabrück: Einzug der kurbrandenburgischen Gesandtschaft (Graf Sayn-Wittgenstein, Löben sowie die Sekundargesandten Fritze und Portmann) mit sechs Karossen. Der Kurmainzer Gesandte Cratz von Scharffenstein fährt ihnen persönlich entgegen, während die kaiserlichen und schwedischen Gesandten ihre Wagen schicken
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Mai 1645
[Travel]
Ankunft des Gesandten Baden-Durlachs, Merckelbach
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5. Mai 1645
[Military]
Bei Mergentheim (Residenzstadt des Deutschmeisters, an der Tauber): Der bayerische Generalfeldmarschall Mercy besiegt die Franzosen unter Turenne
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15. Mai 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des Gesandten Württembergs und Mitgesandten des Schwäbischen Reichskreises, Burckhardt
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25. Mai 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der Gesandten des Erzstifts Magdeburg, Einsiedel und Krull
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Ende Mai 1645
[Travel]
Münster: Ankunft der Gesandten von Pfalzgraf Karl Ludwig (dem Sohn des „Winterkönigs“), Streuff von Lauenstein, Meisterlin und Camerarius. Camerarius ist für die Verhandlungen in Osnabrück bestimmt. Zu den Beratungen der Reichskurien sind die Gesandten des Pfalzgrafen nicht zugelassen. Karl Ludwig lebt zur Zeit des Friedenskongresses in London
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6. oder 8. Juni 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des spanischen Gesandten Bergaigne
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11. Juni 1645
[Congress ; Negotations]
Münster: erste substanzielle Friedensvorschläge Frankreichs (= französische Proposition II; der Text ist in französischer Sprache abgefasst). Eine der Forderungen ist die Zulassung sämtlicher Reichsstände zum Friedenskongress
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11. Juni 1645
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: erste substanzielle Friedensvorschläge Schwedens (= schwedische Proposition II). Eine der Forderungen ist die Zulassung sämtlicher Reichsstände zum Friedenskongress. Publikation als Flugschrift mit deutscher Übersetzung des lateinischen Textes: VD17: 12:192036N; 14:006181Y
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27. Juni 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des Gesandten Nassau-Saarbrückens und der Wetterauer Grafen, Schrag
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28. Juli 1645
[Congress]
Osnabrück: Protestantische Gesandte aus Fürstenrat und Städterat beginnen mit förmlichen Beratungen
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30. Juni 1645
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des französischen Hauptgesandten Longueville. Wegen des Präzedenzstreits zwischen dem Venezianer Contarini und den Kurfürsten wird auf eine Einholung Longuevilles durch die Mediatoren und das Kurkolleg verzichtet
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5. Juli 1645
[Travel ; Public]
Münster: Einzug des spanischen Hauptgesandten Peñaranda. Es wird Salut geschossen, doch beteiligt sich die Bürgerschaft auf seinen Wunsch hin nicht an dem Empfang
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10. Juli 1645
[Congress]
Lengerich (= Ort zwischen Münster und Osnabrück, zur Grafschaft Tecklenburg gehörig): Die Gesandten von Kurmainz, Kurköln, Kurbayern und Kurbrandenburg beraten über die Art und Weise, wie die Reichsstände an den Friedensverhandlungen beteiligt werden sollen. Sie beschließen, dem Kaiser zu raten, sämtliche „getreue“ Reichsstände „cum iure suffragi“ (mit vollem Stimmrecht) zum Friedenskongress mit Frankreich und Schweden zuzulassen
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14. Juli 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des Gesandten Sachsen-Weimars, -Gothas und -Eisenachs, Heher
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14. Juli 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des Gesandten der Fürsten von Anhalt, Milagius, der zeitweise auch für Pfalz-Simmern, Pfalz-Lautern und Pfalz-Zweibrückern votiert
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August 1645
[Politics ; Military]
Kreta (Republik Venedig): Die Osmanen nehmen Kanea ein. Das bedeutet den Beginn eines langjährigen Krieges zwischen dem Osmanischen Reich und der Republik Venedig (bis 1669). Das Hauptinteresse der Osmanen ist durch diesen Krieg absorbiert
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3. August 1645
[Military]
Alerheim bei Nördlingen (Grafschaft Oettingen): Niederlage der kaiserlich-bayerischen Armee gegen Frankreich und Verbündete. Der bayerische Generalfeldmarschall Mercy findet bei dieser Schlacht den Tod
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13. August 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der Gesandten Sachsen-Altenburgs und -Coburgs, Thumbshirn und Carpzov. Sie sind am 2. August in der Residenzstadt Altenburg aufgebrochen. Thumbshirn spielt ab Herbst 1647 eine wichtige Rolle, als er das Direktorium im Corpus Evangelicorum übernimmt
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23. August 1645
[Politics ; Treaty]
Brömsebro: Schweden und Dänemark schließen Frieden
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25. August 1645
[Life]
Osnabrück: Der kurbrandenburgische Gesandte Fritze erleidet einen Schlaganfall. Sein Zustand bessert sich zwar, doch wird er nicht wieder arbeitsfähig und muss den Kongress einige Monate später verlassen
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29. August 1645
[General]
St. Pölten: Kaiser Ferdinand III. lädt die Reichsstände per Rundbrief zur Teilnahme am Friedenskongress ein
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31. August 1645
[Congress]
Münster: Der Kurfürstenrat hält seine erste förmliche Sitzung ab
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September 1645
[Congress]
Münster, Osnabrück: Die reichsständischen Gesandten beraten mehrfach über die Art und Weise, wie die drei Reichskurien in den beiden Kongressstädten ihre Beratungen durchführen sollen. Das von den Reichstagen her gewohnte Herkommen muss modifiziert werden. Die Lösung lautet: Fürstenkurie und Städtekurie bilden jeweils zwei Teilkurien und beraten in beiden Kongresstädten gleichzeitig und in Abstimmung miteinander. Die kurfürstliche Kurie berät zeitweilig in Münster, zeitweilig in Osnabrück (1645 und 1646 meist in Münster, 1648 meist in Osnabrück)
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8. September 1645
[Travel]
Münster: Die Gesandten der Wetterauer Grafen, Geißel und Heidfeld, treffen ein. Am 24. September begeben sie sich nach Osnabrück und votieren fortan im dortigen Teilfürstenrat. Zu den Wetterauer Grafen gehört auch Graf Sayn-Wittgenstein, der kurbrandenburgische Hauptgesandte
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9. September 1645
[Treaty]
Kötzschenbroda (Kursachsen, in der Nähe Dresdens): Schweden und Kursachsen schließen für 6 Monate einen Waffenstillstand
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25. September 1645
[Travel]
Osnabrück: Der kurbrandenburgische Sekundargesandte Wesenbeck trifft ein. Er votiert im Fürstenrat für Pommern-Stettin und Pommern-Güstrow
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25. September 1645
[Congress ; Negotations]
Münster, Osnabrück: Die kaiserlichen Gesandten übergeben den Reichskurien die Responsionen (= Antworten) des Kaisers auf die französischen und schwedischen Propositionen (= Friedensvorschläge) und bitten sie um ihr Gutachten. Die schwedischen Gesandten senden die kaiserliche Responsion am 29. September an den Hof nach Stockholm, die französischen Gesandten senden die Responsion am 3. Oktober an den königlichen Hof (siehe auch unter dem 16. und 22. Oktober 1645)
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10. Oktober 1645
[General]
Kaiser Ferdinand III. setzt die am 20. August 1641 zwar verkündete, damals aber suspendierte Generalamnestie aller Reichsstände in Kraft
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spätestens 11. Oktober 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des österreichischen Sekundargesandten Goll. Er ist ein Verwandter des kaiserlichen Gesandten Volmar und bezieht mit ihm ein gemeinsames Quartier. Goll führt zeitweise das Direktorium im Fürstenrat Münster und (1648) im Fürstenrat Osnabrück
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Ab 11. Oktober 1645
[Congress]
Osnabrück: Beratungen eines Ausschusses protestantischer Reichsstände zur Erstellung eines Gutachtens zu den Friedensvorschlägen
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16. Oktober 1645
[Congress ; Negotations]
Münster: offizielle Vorlage der kaiserlichen Responsion auf die französische Proposition II bei den Mediatoren Chigi und Contarini
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18. Oktober 1645
[Travel ; Public]
Münster: Einzug der Kurtrierer Gesandten. Die kaiserlichen, französischen und kurfürstlichen Gesandten schicken ihre Wagen entgegen
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vor dem 19. Oktober 1645
[Travel]
Münster: Der österreichische Gesandte Richtersberger trifft ein. Da Österreich (abwechselnd mit Salzburg) das Direktorium im Fürsternat führt, kommt ihm eine wichtige Position zu
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22. Oktober 1645
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: offizielle Vorlage der kaiserlichen Responsion auf die schwedische Proposition II bei den schwedischen Gesandten
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31. Oktober 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der Gesandten der Stände Pommerns, Eickstedt und Runge
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20. November 1645
[Congress ; Military]
Münster und Osnabrück: Die Gesandten Hessen-Kassels werden unter bestimmten Bedingungen zu den Beratungen der Reichskurien zugelassen. Zu den Bedingungen gehört, dass sie den Beratungen fernbleiben, wenn über die Belange der Landgrafschaft Hessen-Kassel beraten wird. Die Zulassung der Gesandten Hessen-Kassels ist nicht selbstverständlich, da die Landgrafschaft eine Armee unterhält und mit Frankreich und faktisch auch mit Schweden verbündet ist. Die hessen-kasselsche Armee wird mit Hilfe französischer Subsidien unterhalten
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29. November 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des kaiserlichen Hauptgesandten Maximilian Graf Trauttmansdorff, der ein Vertrauter des Kaisers ist. Daher erhofft man von ihm eine Beschleunigung der Verhandlungen, zumal ihm der Ruf vorauseilt, dass er weitreichende Vollmachten habe. Trauttmansdorff verzichtet auf einen öffentlichen Einzug. Lamberg kommt zu seiner Begrüßung am 1. Dezember nach Münster
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30. November 1645
[Travel]
Osnabrück: Der kurbrandenburgische Sekundargesandte Fromhold trifft ein. Er votiert im Fürstenrat für Pommern-Stettin und Pommern-Güstrow
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3. Dezember 1645
[Travel]
Der Trierer Kurfürst Sötern ruft seinen Sekundargesandten Breuer bereits wieder aus Münster ab und lässt ihm wegen „Verrats“ den Prozess machen
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11. Dezember 1645
[Travel]
Münster: Ankunft des Kurmainzer Gesandten Raigersperger. Er vertritt die politische Linie Kurfürst Wambolds zu Umstadt über dessen Tod am 9. Oktober 1647 hinaus
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16. Dezember 1645
[Travel]
Osnabrück: Der Kurmainzer Sekundargesandte Johann Adam Krebs trifft ein
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16. Dezember 1645
[Politics ; Treaty]
Österreich, Linz: Kaiser Ferdinand III. ratifiziert den im Juli 1645 ausgehandelten Friedensvertrag mit Fürst Georg Rákóczy von Siebenbürgen. Siebenbürgen scheidet damit als Faktor der Westfälischen Friedensverhandlungen aus
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16. Dezember 1645
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des Gesandten Kurkölns und Bevollmächtigten für die Hochstifte Paderborn und Hildesheim, Buschmann
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vor dem 18. Dezember 1645
[Travel]
Münster: Leuxelring trifft ein. Er vertritt den katholischen Teil des Stadtrats von Augsburg und die folgenden 15 schwäbischen Reichsstädte: Biberach, Buchau, Buchhorn, Dinkelsbühl, Gengenbach, Kaufbeuren, Offenburg, Pfullendorf, Ravensburg, Rottweil, Schwäbisch-Gmünd, Überlingen, Wangen, Weil der Stadt, Zell am Harmersbach. Ab Januar 1646 vertritt er auch noch die Schwäbischen Grafen und ab Februar 1647 die Fürstabtei Kempten. Bei den Protestanten erregt diese Votenkumulation Kritik
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25. Dezember 1645
[Congress]
Osnabrück: Reichsständische Deputierte legen die protestantischen Beschwerden (= Gravamina) den kaiserlichen und schwedischen Gesandten sowie dem Reichsdirektorium (also den Kurmainzer Gesandten) vor. Die protestantischen Reichsstände betrachten die Gravamina als den „brunquel“, die eigentliche Ursache, des langen Krieges. Interkonfessionelle reichsständische Verhandlungen über die beiderseitigen konfessionellen Gravamina setzen am 12. April 1646 ein (siehe dort)
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nach dem 28. Dezember 1645
[Congress]
Münster: Eine Deputation der protestantischen Gesandten aus Fürstenrat und Städterat übergibt den französischen Gesandten die protestantischen Gravamina in lateinischer Übersetzung. Die Deputierten sind Scheffer und Vultejus (beide Hessen-Kassel) sowie Oelhafen von Schöllenbach (Fränkische Grafen) und Schneider (Colmar und weitere Mitglieder der elsässischen Dekapolis)
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Januar 1646
[Travel]
Münster: Die erzstiftisch salzburgischen Gesandten Zauchenberger, Reiter und Motzel treffen ein. Zauchenberger ist Hauptgesandter. Salzburg führt alternierend mit Österreich das Direktorium im Fürstenrat, doch wird der regelmäßige Wechsel im Vorsitz nicht streng eingehalten
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vor dem 4. Januar 1646
[Travel]
Münster: Ankunft des Gesandten Erzherzog Leopold Wilhelms, Giffen, der eine Vielzahl katholischer Voten führt (Hochstifte Straßburg, Passau und Halberstadt, Deutscher Orden, Johanniterorden, Stifte Hersfeld, Lüders/Lure und Murbach). Er gehört zu jenen, die in konfessionspolitischen Fragen den Protestanten gegenüber eine unnachgiebige Haltung einnehmen
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7. Januar 1646
[Congress ; Negotations]
Münster, Osnabrück: Repliken (= Entgegnungen) Frankreichs und Schwedens auf die kaiserlichen Responsionen vom 25. September 1645. In der schwedischen Replik werden erstmals offiziell und detailliert die territorialen Forderungen Schwedens genannt: ganz Schlesien, ganz Pommern mit dem Hochstift Kammin, Wismar, die Insel Poel mit der Festung Walfisch, Warnemünde, das Erzstift Bremen und das Hochstift Verden. Auch die französische Replik enthält die Territorialforderungen Frankreichs
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11. Januar 1646
[Travel ; Public]
Münster: Die niederländischen Gesandten werden bei ihrem Einzug von den französischen, portugiesischen und hessen-kasselschen Gesandten eingeholt. Die Provinz Holland wird vertreten durch Pauw und Mathenesse, die Provinz Groningen durch Clant, die Provinz Friesland durch Donia, die Provinz Geldern durch Gent, die Provinz Seeland durch Knuyt, die Provinz Utrecht durch Nederhorst und die Provinz Overijssel durch Ripperda. Der niederländische Maler ter Borch hält den Einzug des Gesandten Pauw in einem Gemälde fest, das im Hintergrund die Stadt Münster zeigt
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vor dem 22. Januar 1646
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des Gesandten Hessen-Kassels, Müldener. Er ist Scheffer in Osnabrück beigeordnet und gilt als Experte für Fragen zum Herrschaftsgebiet Hessen-Marburg, das zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt strittig ist (sogenannter Marburger Erbschaftsstreit). Müldener kommt später als die übrigen hessen-kasselschen Gesandten, weil er den ursprünglich vorgesehenen Geheimen Rat Antrecht ersetzt. Er verlässt den Kongress vorzeitig (vor oder Anfang 1648), weil er in Kassel bei den Verhandlungen über den Erbschaftsstreit gebraucht wird. Diese münden im Hauptvergleich vom 24. April 1648 (siehe dort)
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26. Januar 1646
[Travel]
Osnabrück: Ankunft des Gesandten Baden-Durlachs, Merckelbach
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28. Januar 1646
[Congress]
Münster: spanische Proposition (Friedensvorschläge) für die niederländischen Gesandten
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Anfang Februar bis Ende April 1646
[Congress]
Münster, Osnabrück: intensive Beratungen der Reichskurien über das von den Kaiserlichen angeforderte Gutachten zu den bislang vorliegenden Friedensvorschlägen. Die Reichskurien beraten in dieser Zeit über fast alle Materien der späteren Friedensverträge vom 24. Oktober 1648
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8. Februar 1646
[Congress]
Münster: Gegenbeschwerden des Corpus Catholicorum, gerichtet gegen die „Gravamina“ der Protestanten
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2. März 1646
[Congress]
Münster: Beginn der kaiserlich-französischen Verhandlungen über das Elsass
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21. März 1646
[Congress]
Münster: Beginn der Verhandlungen zwischen Spanien und Frankreich / Spanische Propositionen
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26. März 1646
[Congress]
Münster: Antwort der Franzosen auf die spanische Proposition
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28. März 1646
[Congress]
Münster: Beginn der konkreten Satisfaktionsverhandlungen zwischen Kaiser und Frankreich
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6. April 1646
[Travel]
Münster: Der spanische Gesandte Saavedra verlässt den Kongress und reist zurück nach Spanien
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10. April 1646
[Military ; Treaty]
Kursachsen, Eilenburg: Schweden und Kursachsen verlängern ihren Waffenstillstand bis zum allgemeinen Friedensschluss. Kursachsen gewährt Schweden freies Durchzugsrecht, verzichtet auf eine Verstärkung seiner Armee und zahlt eine hohe monatliche Kontribution; Leipzig bleibt schwedisch besetzt
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12. April 1646
[Congress]
Osnabrück: Beginn von interkonfessionellen Gravaminaverhandlungen durch Deputierte der Reichskurien; sie werden fortgesetzt am 13., 14., 19., 21., 24. und 28. April sowie am 2. und 5. Mai. Eine Einigung wird nicht erzielt. Die Beratungen werden in anderer Form am 7. Februar 1647 fortgesetzt
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14. April 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: Erstes Elsassangebot der Kaiserlichen an Frankreich
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15. April 1646
[Travel]
Osnabrück: Ankunft der kursächsischen Gesandten Pistoris und Leuber. Ihre Instruktion legt ihnen große Zurückhaltung bei den Verhandlungen auf, weil Kursachsen durch den Prager Frieden saturiert und an den Westfälischen Friedensverhandlungen nur eingeschränkt interessiert ist. Sie beteiligen sich weder an den Beratungen noch an den Deputationen des Corpus Evangelicorum. Die kursächsische Gesandtschaft hält keinen öffentlichen Einzug in die Stadt. Die Gesandten lassen sich aber „Exzellenz“ titulieren, obwohl Kurfürst Johann Georg von Sachsen sie ursprünglich instruiert hatte, diesen (für kurfürstliche Gesandte) neuartigen und zunächst umstrittenen Titel weder zu geben noch zu verlangen
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15. April 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: Zweites Elsassangebot der Kaiserlichen an Frankreich
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16. April 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: Drittes Elsassangebot der Kaiserlichen an Frankreich
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23. April 1646
[Travel]
Osnabrück: Die Gesandten Braunschweig-Wolfenbüttels, Cöler und Schrader, treffen ein
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25. April 1646
[General]
Hessen-Kassel spezifiziert seine Territorialforderungen und erhebt Anspruch auf: Fritzlar, Naumburg, Neustadt und Amöneburg (Erzstift Mainz), Besitzungen des Hochstifts Fulda, das gesamte Hochstift Paderborn, die Grafschaft Arnsberg (Erzstift Köln), das Amt Bucholz mit der Burggrafschaft Stromberg (Hochstift Münster) sowie die Lehen der Fürstabtei Corvey: Niedermarsberg, Volkmarsen, Beverungen, Kugelberg. Sämtliche Forderungen betreffen also geistlichen Besitz
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27. April 1646
[Travel]
Osnabrück: Der Gesandte Braunschweig-Celles, Langenbeck, trifft ein
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27. April 1646
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Vorlage des (uneinheitlichen) „Bedenkens“ der Reichskurien zu den Friedensvorschlägen des Kaisers, Schwedens und Frankreichs bei den kaiserlichen Gesandten. Eine Einigung auf ein einheitliches Gutachten war nicht möglich. Somit bestehen selbst unter den Reichsständen unterschiedliche, nicht auf einen Nenner zu bringende Ansichten über den Weg, wie ein allgemeiner Friedensschluss erreicht werden kann
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28. April 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: Vorlage des (uneinheitlichen) „Bedenkens“ der Reichskurien zu den Friedensvorschlägen des Kaisers, Schwedens und Frankreichs bei den kaiserlichen Gesandten
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Mai 1646
[Travel]
Münster: Der Gesandte von Baden-Baden, Datt zu Tiefenau, trifft ein
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[1. Mai 1646]
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: kaiserliche Duplik (Gegenerklärung) an Schweden (= Antwort auf die schwedische Replik vom 7. Januar 1646)
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1. Mai 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: erster (interner) kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag
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4. Mai 1646
[Travel ; Public]
Münster: Die Gesandten Mantuas halten ihren Einzug
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5. Mai 1646
[Congress]
Festlegung des Verhandlungsmodus zwischen Spanien und den Niederlanden
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5. Mai 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: kaiserliche Duplik (Gegenerklärung) an Frankreich (= Antwort auf die französische Replik vom 7. Januar 1646)
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7. Mai 1646 bis 30. September 1647
[Congress]
Beratungsperiode der Reichskurien, in denen die Teilkurien in Münster und Osnabrück meist in Abstimmung miteinander tagen. Sie beraten anlassgebunden nur sporadisch. Besonders wichtige Beratungen sind jene über die Errichtung einer achten Kur für die Heidelberger Linie der Wittelsbacher zur Lösung der Pfalzfrage (März 1647). Ferner gehören dazu: die Exemtion Basels und der gesamten Schweizer Eidgenossenschaft (Februar 1647) sowie die französische Territorialsatisfaktion, die Abtretungen in Elsass und Lothringen vorsieht (August und September 1647)
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8. Mai 1646
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: erster kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag. Er enthält erst einen relativ kleinen Teil des späteren Instrumentum Pacis Osnabrugensis. So fehlen z.B. noch die Regelung der Religionsbeschwerden (Gravamina) und die Pfalzfrage (Restitution für den Sohn des „Winterkönigs“)
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13. Mai 1646
[Public ; Life]
Linz: Kaiserin Maria Anna stirbt. Als die Nachricht auf dem Friedenskongress bekannt wird, spekulieren die französischen und schwedischen Gesandten sogleich über eine neue Heiratsverbindung des Kaisers. Der Kurfürstenrat berät am 24. Mai 1646 in Münster über die Trauerbekundungen. Der kaiserliche Gesandte lässt Spalier, Baldachin und Samtteppiche forträumen und die Zimmer weißen. Das Gesinde erhält Trauerkleidung
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13. Mai 1646
[Congress]
Münster: Die spanischen Gesandten übergeben den niederländischen eine überarbeitete Version ihrer Proposition vom 28. Januar 1646. Die niederländischen Gesandten antworten am selben Tag mit der Vorlage von 71 Artikeln. Damit beginnen die Verhandlungen zwischen Spanien und den Niederlanden
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14. Mai 1646
[General]
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg verlässt Königsberg/Ostpreußen (heute: Kaliningrad in Russland) in Richtung Westen, um dem Friedenskongress näher zu sein
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17. Mai 1646
[Congress]
Münster: spanische Replik (Entgegnung) auf die Vorlage von 71 Artikeln durch die niederländischen Gesandten am 13. Mai
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Anfang Juli 1646
[Congress]
Münster: Die niederländischen Gesandten Pauw und Knuyt unterzeichnen 70 Artikel einer provisorischen Übereinkunft zwischen den Gesandten Spaniens und jenen der Generalstaaten
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9. Juli 1646
[Politics ; Treaty ; Life]
Heiratsvertrag zwischen dem spanischen Infanten Balthasar Karl und Erzherzogin Maria Anna, Tochter Kaiser Ferdinands III. Die Heirat wird nicht realisiert, weil Balthasar Karl überraschend stirbt (siehe unter dem 9. Oktober 1646)
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[9. Juli 1646]
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: interner Entwurf von Salvius für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag
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19. Juli 1646
[Military]
Niederrhein: Die französische Armee unter Turenne überschreitet bei Wesel (Herzogtum Kleve) in Anwesenheit der französischen Gesandten den Rhein von West nach Ost. Die schwedischen Truppen erwarten die Franzosen seit längerem, da ein gemeinsames Vorgehen geplant ist. Die französischen Gesandten erwarten bei Wesel die aus Frankreich anreisende Herzogin von Longueville, die am 21. Juli eintrifft
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26. Juli 1646
[Travel ; Public]
Münster: Die Herzogin von Longueville hält in pompöser Aufmachung ihren Einzug. Sie wird von ihrem Mann sowie von d'Avaux und Servien begleitet. Die französischen Gesandten waren am 18. Juli nach Wesel aufgebrochen, um die Herzogin dort abzuholen
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[Sommer/Herbst 1646]
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Die schwedischen Gesandten arbeiten nach und nach einen ersten schwedischen Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag aus. Dieser Entwurf wird aber den kaiserlichen Gesandten nicht übergeben, sondern bleibt intern
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5. August 1646
[General]
Prag: Der älteste Sohn des Kaisers, Ferdinand (als Römischer König 1654 Ferdinand IV.) wird zum König von Böhmen gekrönt. Der Kaisersohn ist noch unverheiratet. Auf kaiserlicher Seite bestehen Pläne, ihn mit der Infantin Maria Teresa (geb. 1638) zu verehelichen, doch kommt diese Heirat nicht zustande. Die Infantin heiratet später (1660) König Ludwig XIV. von Frankreich
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5. August 1646
[Life]
Osnabrück: Die Gemahlin Oxenstiernas, Anna Margaretha, stirbt
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10. August 1646
[Military]
Oberhessen, zwischen Gießen und Wetzlar: Vereinigung der schwedischen und französischen Armeen unter Wrangel und Turenne. Die vereinigten Armeen wenden sich nach Süden. Die kaiserliche Armee unter Erzherzog Leopold Wilhelm kann sie nicht aufhalten
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vor dem 12. September 1646
[Politics ; Travel]
Münster: Der polnische Gesandte Matthias von Krockow trifft ein. Am 12. September trägt er bei den kaiserlichen Gesandten sein Anliegen vor: Die Sicherheit Polens möge bei den Verhandlungen berücksichtigt werden. Sie sei gefährdet, falls Schweden Pommern erhalte. Krockow lässt einfließen, dass der König von Polen gern beim Friedenskongress mitgewirkt hätte, wenn er eingeladen worden wäre. Die kaiserlichen Gesandten übergehen diese Anspielung
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13. September 1646
[Congress ; Negotations]
Münster: Die kaiserlich-französischen Verhandlungen kommen voran. Es gelingt eine Einigung über jene Artikel, in denen die territorialen Zessionen (Abtretungen) an Frankreich geregelt sind. Die sogenannten Satisfaktionsartikel (auch: Septemberartikel) werden allerdings nicht veröffentlicht. Sprachlich stark überarbeitet, doch sachlich unverändert gehen sie in den kaiserlich-französischen Friedensvertrag vom Oktober 1648 ein, siehe §§ 73 und 74 des Instrumentum Pacis Monasteriensis (= IPM)
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17. September 1646
[Congress]
Münster: Spanien akzeptiert eine niederländische Vermittlung bei den spanisch-französischen Verhandlungen
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19. September 1646
[Politics]
Ungarn, Pressburg (heute Bratislava, Slowakei): Der ungarische Landtag wird eröffnet. Er tagt bis zum 17. Juni 1647. Wichtige Themen sind die Aufnahme des kaiserlich-siebenbürgischen Friedens vom 16. Dezember 1645 in den Abschied und die Restitution evangelischer Kirchen. Aus kaiserlicher Perspektive ist die Wahl Erzherzog Ferdinands zum König von Ungarn zentral (3. Juni 1647)
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22. September 1646
[Congress]
Münster: Frankreich akzeptiert de facto die niederländische Vermittlung bei den spanisch-französischen Verhandlungen
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1. Oktober 1646
[Congress]
Münster: spanische Responsion (Antwort) für Frankreich
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9. Oktober 1646
[Politics ; Life]
Spanien: Der Thronfolger und damals einzige Sohn des spanischen Königs, Infant Balthasar Karl, stirbt an Blattern; die im Juli abgeschlossenen Heiratsverhandlungen zwischen den beiden habsburgischen Linien müssen daher erneut aufgenommen werden. Die möglichen Folgen seines Todes auf die spanische und französische Politik werden auf französischer Seite in einem königlichen Memorandum vom 6. November 1646 erörtert
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12. Oktober 1646
[Military]
Schwaben: Erzherzog Leopold Wilhelm gelingt es, die Reichsstadt Augsburg zu entsetzen. Doch kann er nicht verhindern, dass die vereinigte schwedisch-französische Armee nach Süden durchbricht
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19. Oktober 1646
[Life]
Münster: Der spanische Hauptgesandte Peñaranda ist gefährlich erkrankt. Trauttmansdorff hält seinen baldigen Tod für möglich und berichtet darüber dem Kaiser. Am 20. November kann er Ferdinand III. melden, dass sich Peñarandas Zustand gebessert habe
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26. Oktober 1646
[Military]
Nach einer Liste, die der französische König an diesem Tag an seine Gesandten in Münster schicken lässt, sind folgende Orte in den Spanischen Niederlanden französisch besetzt: Im Artois: Arras, Bapaume, Arleux, Lécluse, Le Sars, Pont-à-Vendin, das Schloss von Bruay, Béthune, Lillers, Saint-Venant, Lens, Hesdin, Renty, Saint-Pol, Lirnes, Lillers, das Schloss von Haubourdin, Saint-Nicolas, Sainte-Marie-Kerque, die Festung von Léclus, Fort Philippe; in Flandern: Gravelines, Bourbourg, Linck, Waten, Bergues, Hondschoote, das Schloss von Esquelbecq, Furnes, Pollinkhove, Mardijk, Dünkirchen, Cassel, das Schloss von Olhain, La Motte.au-Bois, das Schloss von Staple, Armentières, das Schloss von Le Quesnoy, das Schloss von Comines, das Schloss von Lannoy, Courtrai, das Schloss von Ingelmunster; im Hennegau und in Luxemburg: Landrecies, Maubeuge, Bérelles, Damvillers, Jouy-aux-Arches, Thionville, Sierck, Longwy, Rodemack, Vaux, Lamorteau; in der Franche-Comté: Bletterans und Saint-Amour mit abhängigen Gebieten
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Anfang November 1646
[Military]
Oberdeutschland/Bayern: Die vereinigte schwedisch-französische Armee überschreitet den Lech und fällt in Bayern ein. Der Wintereinbruch hindert die Verbündeten, sich in Bayern festzusetzen
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11. oder 12. November 1646
[General]
Niederrhein: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg erreicht Kleve und residiert dort in den folgenden drei Jahren. Der Kurfürst wird seit Monaten vom Kaiser und von den Reichsständen bedrängt, darauf zu verzichten, seinen Erbanspruch auf Pommern zu realisieren. Schweden fordert Pommern für sich. Die strittige Pommernfrage hindert ein Vorankommen in den kaiserlich-schwedischen Verhandlungen
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16. November 1646
[Politics]
Die Generalstaaten beschließen, die Waffenstillstandsverhandlungen mit Spanien als Friedensverhandlungen zu führen
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21.-22. November 1646
[Military]
Katalonien: Entsatz der französisch besetzten Festung Lérida durch spanische Truppen
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6. Dezember 1646
[Congress ; Negotations]
Zweiter (interner) kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag (ein Instrumentum Pacis Monasteriensis)
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7. Dezember 1646
[Politics ; Life]
Niederlande, Den Haag: Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg heiratet Prinzessin Luise Henriette von Oranien. Die Heirat bringt ihm nicht die erhoffte Unterstützung der Generalstaaten in seinen Verhandlungen mit Schweden um sein pommersches Erbe
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28. Dezember 1646
[Travel]
Münster: Ankunft Wettsteins, der Basel und die ganze Schweizer Eidgenossenschaft vertritt
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29. Dezember 1646
[Travel]
Münster: Abreise des französischen Gesandten Servien nach Den Haag. Er arbeitet dort (vergeblich) daraufhin, eine niederländisch-spanische Verständigung zu verhindern und das Bündnis zwischen Frankreich und den Generalstaaten fortzusetzen
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Ende 1646
[Military]
Die vereinigte schwedisch-französische Armee geht über den Lech nach Schwaben zurück und bezieht im Schwäbischen und Fränkischen Reichskreis ihr Winterquartier. Die bayerische Armee muss in Bayern überwintern
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5. Januar 1647
[Congress]
Osnabrück: Volmar trifft, aus Münster kommend, ein, damit die Verhandlungen mit Schweden intensiviert werden können. In den nächsten Wochen werden wichtige Verhandlungsfortschritte erzielt
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8. Januar 1647
[Politics]
Niederlande, Den Haag: Ankunft Serviens
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8. Januar 1647
[Public]
Münster: Unterzeichnung der niederländisch-spanischen Provisionalartikel. In den Niederlanden wird der Abschluss der Provisionalartikel fast als Friedensschluss gefeiert
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17. Januar 1647
[Congress]
Osnabrück: Die kaiserlichen Gesandten erhalten die Mitteilung, dass Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg endlich bereit ist, der Krone Schweden Vorpommern, Stettin (heute Szczecin, Polen), Gartz und die Insel Wollin zu überlassen
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25. Januar 1647
[Congress]
Französischer Gesamtentwurf für einen Friedensvertrag mit Spanien
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18. Februar 1647
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: erstes kaiserlich-schwedisches Vorabkommen zur schwedischen Territorialsatisfaktion. In einem geheimen Zusatzartikel verpflichtet sich der Kaiser, Schweden für die Räumung der Festungen im Reich und für die Rückgabe (= Restitution) der in den kaiserlichen Erblanden besetzten Gebiete 600.000 Reichstaler Entschädigung zu zahlen
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24. Februar 1647
[Congress]
Münster: spanischer Gesamtentwurf für einen Frieden mit Frankreich
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14. März 1647
[Military]
Ulm: Waffenstillstand zwischen Schweden, Frankreich, Hessen-Kassel einerseits und Kurbayern sowie Kurköln andererseits (VD17: 39:125858Z)
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14. März 1647
[Politics ; Life]
Niederlande: Der Statthalter Prinz Friedrich Heinrich von Oranien stirbt in Den Haag. Er ist der Schwiegervater Kurfürst Friedrich Wilhelms von Brandenburg
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27. März 1647
[Travel]
Münster: Die Herzogin von Longueville reist zurück nach Frankreich. Sie beteiligt sich später gemeinsam mit ihrem Mann an der Fronde gegen Mazarin
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29. März 1647
[Congress ; Negotations]
Zweiter schwedischer Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag (also für das spätere Instrumentum Pacis Osnabrugensis)
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29. März 1647
[Congress]
Osnabrück: Lamberg reist nach Münster ab, während Trauttmansdorff auf Drängen der schwedischen Gesandten noch in Osnabrück bleibt. Trauttmansdorff hat seit längerem seine Abreise vom Kongress angekündigt. Die Verhandlungen werden nun energisch vorangetrieben, um noch vor seiner Abreise einen Friedensschluss zu erreichen
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April 1647
[Politics]
Brüssel: Erzherzog Leopold Wilhelm tritt sein Amt als Statthalter in den Spanischen Niederlanden an, das ihm bereits Ende 1646 übertragen worden ist. Er hat damit auch das Kommando über die Truppen in den Spanischen Niederlanden
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2. April 1647
[Congress]
Osnabrück: Volmar kommt aus Münster zurück und berichtet Trauttmansdorff über die dortigen Verhandlungen mit den katholischen Reichsständen
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4.-5. April 1647
[Life]
Münster: Der pfälzische Gesandte Streuff von Lauenstein stirbt nach langer Krankheit
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5. April 1647
[Congress]
Osnabrück: Volmar und Oxenstierna einigen sich in den Grundzügen über Form und Artikelgliederung des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags
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6. April 1647
[Congress]
Osnabrück: Zustimmung Schwedens zum Pfalz-Artikel (Errichtung einer neuen, achten Kur für den Sohn des „Winterkönigs“; Verbleiben der ursprünglich pfälzischen Kur bei der bayerischen Linie der Wittelsbacher)
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10. April 1647
[Congress]
Osnabrück: Deputierte übergeben Trauttmansdorff das Gutachten der Reichskurien zur Pfalzfrage (Zustimmung zur Errichtung einer neuen, achten Kur)
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17. April 1647
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: dritter kaiserlicher Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis
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24. April 1647 Vormittag
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: dritter schwedischer Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis
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24. April 1647 Nachmittag
[Congress]
Osnabrück: Trauttmansdorff reist nach Münster ab
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9. Mai 1647
[Military ; Treaty]
Frankfurt/Main: Kurfürst Anselm Kasimir von Mainz erliegt dem militärischen Druck der französischen Armee und schließt mit Turenne einen Neutralitätsvertrag, der bis zum Friedensschluss gelten soll
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nach dem 9. Mai 1647
[Travel ; Life]
Münster: Der spanische Gesandte Bergaigne reist nach Brüssel ab, wo er mit Rücksicht auf seine Gesundheit den Sommer verbringt
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12. Mai 1647
[Military]
Katalonien: Beginn der erneuten Belagerung Léridas durch Frankreich
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18. Mai 1647
[Travel ; Politics]
Osnabrück: Der siebenbürgische Gesandte Ferencz Jármi trifft ein. Er soll erreichen, dass Fürst Rákóczy von Siebenbürgen in den Friedensvertrag aufgenommen wird, und überbringt den schwedischen Gesandten ein Schreiben Rákóczys vom 25. Februar 1647. Die Mission Jármis ist erfolgreich: Der Fürst von Siebenbürgen wird in Artikel 17,11 IPO am 24. Oktober 1648 auf der Seite Schwedens in den Vertrag eingeschlossen
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25. Mai 1647
[Travel ; Politics]
Münster: Der siebenbürgische Gesandte Jármi trifft ein. Er führt mehrere Gespräche mit den französischen Gesandten, die ihm zusagen, dass er im kaiserlich-französischen Friedensvertrag auf der Seite Frankreichs eingeschlossen werde (was aber unterbleibt). Jármis weiteres Anliegen betrifft eventuelle französische Subsidienzahlungen an Siebenbürgen. Er verlässt den Kongress am 14. Juni 1647 und reist über Holland weiter nach Paris
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Bis 30. Mai 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: kaiserlich-schwedische Verhandlungen über den vierten kaiserlichen Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis. Dieser Vertragsentwurf wird zeitgenössisch „proiectum Trauttmansdorffianum“ genannt, weil er unter der Verhandlungsführung des kaiserlichen Hauptgesandten Trauttmansdorff entstanden ist. Der Text wird etwa Mitte Juni in Münster diktiert und damit kongressintern veröffentlicht. Er wird zudem noch im Juni als Druck publiziert. Es sind mehrere Druckausgaben nachgewiesen (VD17: 14:006435N; 14:006376R; 23:265658D; 14:006479U). Die meisten Gesandten auf dem Friedenskongress benutzen in der Folgezeit einen der Drucke als Arbeitsexemplar
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Juni 1647
[Travel]
Der kursächsische Primargesandte Pistoris verlässt den Kongress
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4. Juni 1647
[Politics]
Ungarn, Pressburg (heute Bratislava, Slowakei): Der Kaisersohn Erzherzog Ferdinand (als Römischer König später Ferdinand IV.) wird zum König von Ungarn gewählt
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7.-8. Juni 1647
[Congress]
Münster: Oxenstierna und Salvius reisen aus Osnabrück an. Angesichts der mehrfach angekündigten Abreise Trauttmansdorffs intensivieren sich die Bemühungen um einen raschen Friedensschluss
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9. Juni 1647
[Military ; Treaty]
Schweden ratifiziert den Ulmer Waffenstillstand mit Kurbayern und Kurköln
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10. Juni 1647 Vormittag
[Public]
Münster: Trauttmansdorff nimmt Nassau im Auftrag König Philipps IV. von Spanien in den Orden vom Goldenen Vlies auf. Neben den übrigen kaiserlichen Gesandten wohnen auch die spanischen Gesandten dem feierlichen Akt bei
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11. Juni 1647
[Politics]
Ungarn, Pressburg (heute Bratislava, Slowakei): Der Kaisersohn Erzherzog Ferdinand (als Römischer König später Ferdinand IV.) wird zum König von Ungarn gekrönt. Der kaiserliche Hauptgesandte Trauttmansdorff reagiert am 18. Juni 1647 in Münster auf die freudige Nachricht von der Wahl Ferdinands und berichtet dem Kaiser gleichzeitig über den wenig zufriedenstellenden Verhandlungsstand
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11. Juni 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: dritter kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag (mit Behandlung der protestantischen Angelegenheiten, ohne Nennung der päpstlichen Vermittlung)
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12. Juni 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: vierter kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag (ohne Behandlung der meisten protestantischen Angelegenheiten, mit Nennung der päpstlichen Vermittlung)
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15. Juni 1647
[General]
Französischer Hof: Beginn der Verhandlungen der kurbayerischen Gesandten Krebs und Gronsfeld. Sie wollen eine Defensivallianz mit Frankreich aushandeln
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18. Juni 1647
[Military]
Katalonien: Abbruch der erneuten Belagerung Léridas durch Frankreich
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20. Juni 1647
[Politics]
Ungarn: Kaiser Ferdinand III. verlässt Pressburg, wo er der Krönung seines Sohnes zum König von Ungarn beigewohnt hatte, und begibt sich zum Hauptquartier der kaiserlichen Truppen nach Böhmen
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vor dem 28. Juni 1647
[Travel]
Der erzstiftisch salzburgische Primargesandte Zauchenberger verlässt den Westfälischen Friedenskongress
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Anfang Juli 1647
[Military]
Der kurbayerische Reitergeneral Jan von Werth geht in Reaktion auf den Ulmer Waffenstillstand zum Kaiser über
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4. Juli 1647
[Military]
Hessen-Kassel erobert die hessen-darmstädtische Festung Rheinfels
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5. Juli 1647
[Travel]
Der Gesandte Anhalts (Milagius) verlässt den Kongress. Das Votum der Fürsten von Anhalt wird fortan durch den Gesandten Sachsen-Weimars (Heher) geführt
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7. Juli 1647
[Politics]
Italien: Aufstand gegen die spanische Regierung im Königreich Neapel, angeführt vom Fischhändler Masaniello. Die spanische Herrschaft wird im April 1648 wiederhergestellt
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14.-15. Juli 1647
[Congress]
Münster: Die protestantischen Reichsstände drängen Trauttmansdorff, seine mehrfach angekündigte Abreise bis zum Friedensschluss zu verschieben. Der Friede scheint greifbar nah. Der sofortige Abschluss scheitert hauptsächlich an Frankreich
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16. Juli 1647
[Travel ; Congress ; Life]
Münster: Trauttmansdorff verlässt den Kongress. Fortan beeinflusst er vom kaiserlichen Hof aus als Ratgeber des Kaisers das Kongressgeschehen. Gleichzeitig mit ihm reist der österreichische Gesandte Richtersberger ab, der bis zum 10. Mai 1647 (meist) abwechselnd mit Salzburg das Direktorium im Fürstenrat Osnabrück geführt hat. Ein wenn auch untergeordneter Grund für Trauttmansdorffs Abreise ist seine gesundheitliche Labilität
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18. Juli 1647
[Military]
Böhmen: Schweden gelingt die Einnahme von Eger/Cheb. Die Stadt bleibt über den Friedensschluss hinaus schwedisch besetzt
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19. Juli 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: Der erste französische Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag (also für das spätere Instrumentum Pacis Monasteriensis) wird den Mediatoren übergeben. Dieser Entwurf nennt die Vermittlungstätigkeit des Papstes nicht. Der Text wird als Flugschrift publiziert (VD17: 39:125895C)
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20. Juli 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: Der zweite französische Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Monasteriensis wird den Mediatoren übergeben. In diesem Entwurf wird die Vermittlungstätigkeit des Papstes genannt, dafür aber alle kirchenrechtlich bedenklichen Regelungen ausgelassen. Damit ist dieser zweite Entwurf erheblich kürzer als der erste
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29. Juli 1647
[Politics ; Treaty]
Niederlande, Den Haag: Unterzeichnung des Garantievertrags zwischen Frankreich und den Generalstaaten. Darin werden bilaterale Sicherheitsgarantien gegen Agressionen auswärtiger Mächte vereinbart. Der Vertrag soll bei Unterzeichnung des französisch-spanischen Friedens (der bei den Verhandlungen in Westfalen nicht zustande kommt) in Kraft treten
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2. August 1647
[General]
Frankreich, französischer Hof: Abreise des kurbayerischen Gesandten Gronsfeld; sein Kollege Johann Adolph Krebs setzt die Verhandlungen mit dem Ziel einer Defensivallianz vorerst fort
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3. August 1647
[Travel]
Niederlande, Den Haag: Abreise Serviens und Rückkehr zum Friedenskongress
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9. August 1647
[Travel]
Münster: Rückkehr Serviens
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12. August 1647
[Congress ; Negotations]
Korrekturliste für den vierten kaiserlichen Gesamtentwurf für ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis
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15. August 1647
[Military]
Aufkündigung des Ulmer Waffenstillstands durch Kurfürst Ferdinand von Köln
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vor dem 23. August 1647
[Travel]
Münster: Der Kurtrierer Hauptgesandte von Eltz reist ab und begibt sich nach Köln. Dort schließt er sich dem Trierer Domkapitel an, das in Opposition zu Kurfürst Sötern steht
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1. September 1647
[Military]
Paderborn: Schwedische und hessen-kasselsche Truppen unter Königsmarck beginnen mit der Belagerung der Stadt
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2. September 1647
[Travel]
Münster: Der kurbayerische Primargesandte Haslang und der erzstiftisch salzburgische Gesandte Motzel verlassen den Kongress
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7. September 1647
[Military ; Treaty]
Der Kaiser und der Kurfürst von Bayern erneuern ihre Militärallianz
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9. September 1647
[Travel]
Osnabrück: Die Wetterauer Gesandten Geißel und Heidfeld wurden abberufen und reisen nach Münster ab. Von dort begeben sie sich am 13. September auf die Heimreise. Das Wetterauer Votum wird in der Folge von verschiedenen Gesandten geführt (z.B. Wesenbeck, Schrag)
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9. September 1647
[Travel]
Münster: Der württembergische Gesandte Burckhardt verlässt den Friedenskongress. Er gehört im folgenden Jahr zu den subdelegierten Vollzugskommissaren, die ab dem 19. November 1648 die für Augsburg relevanten Regelungen des Friedensvertrags in der Reichsstadt umsetzen
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10. September 1647
[Congress]
Münster: Ein französischer Textvorschlag für Artikel 1-21 eines französisch-spanischen Friedensvertrags wird den Mediatoren übergeben
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12. September 1647
[Congress]
Münster: niederländische Verhandlungsproposition für Spanien
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14. September 1647
[Military]
Kurfürst Maximilian I. von Bayern kündigt den Ulmer Waffenstillstand mit Schweden und nimmt den Konfrontationskurs gegen die nordische Macht wieder auf, will aber den Bruch mit Frankreich vermeiden
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15. September 1647
[Military]
Paderborn: Mit Hilfe Kurkölner Truppen gelingt es dem kaiserlichen Feldmarschall Lamboy, die Belagerung der Stadt durch schwedische und hessen-kasselsche Truppen zu beenden
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18. September 1647
[General]
Französisch-bayerischer Bündnisentwurf
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spätestens 21. September 1647
[Military]
Böhmen: Kaiser Ferdinand III. begibt sich vom Hauptquartier seiner Truppen nach Prag
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22. September 1647
[Congress]
Münster: spanische Responsion für die Niederlande
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27. September 1647
[Congress]
Münster: Die französischen und die spanischen Gesandten unterzeichnen die ersten 20 Artikel eines (dann doch nicht zustande kommenden) französisch-spanischen Friedensvertrags
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Ende September 1647
[Travel]
Osnabrück: Der erzstiftisch magdeburgische Gesandte Krull und der Gesandtschaftssekretär Werner verlassen den Kongress, nur ein Kanzlist bleibt zur weiteren Berichterstattung zurück. Das Direktorium im Corpus Evangelicorum geht mit der Abreise Krulls auf Sachsen-Altenburg über
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Oktober 1647
[Congress]
Der Kurmainzer Sekundargesandte Johann Adam Krebs wird vom Salzburger Fürst-Erzbischof Lodron mit der Führung seines Votums im Fürstenrat beauftragt. Mit diesem Votum ist (im Wechsel mit Österreich) das Direktorium verbunden
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7. Oktober 1647
[General]
Französischer Hof: Abschiedsaudienz des kurbayerischen Gesandten Johann Adolph Krebs beim König; seine Abreise an den kurbayerischen Hof verzögert sich noch bis November
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7. Oktober 1647
[Congress]
Münster: Gutachten der katholischen Reichsstände zu den kaiserlichen Gesamtentwürfen für einen kaiserlich-schwedischen und einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag vom Sommer 1647. Das Gutachten lehnt zentrale Zugeständnisse der Kaiserlichen an die Protestanten ab und ist durch fundamental-katholische Positionen als Grundlage für weitere Verhandlungen unbrauchbar
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9. Oktober 1647
[Life]
Frankfurt/Main: Der Kurfürst von Mainz Anselm Kasimir Wambold zu Umstadt stirbt. Er hielt sich die letzten Lebensjahre in Frankfurt auf, weil Mainz französisch besetzt ist
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12.-17. Oktober 1647
[Military ; Treaty]
Prag, München: Ratifikation des kaiserlich-kurbayerischen Rekonjunktionsrezesses vom 7. September 1647, nachdem dieser am 29. September überarbeitet wurde
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15. Oktober 1647
[Treaty]
Frankreich, Fontainebleau: Frankreich unterzeichnet den Allianzvertrag mit den fränkischen Fürstbischöfen von Bamberg und Würzburg. Der Vertrag wird aber nicht ratifiziert und damit nicht wirksam, da sich die politische Lage mit der Wahl des Würzburger Bischofs Schönborn zum Erzbischof von Mainz ändert
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17. Oktober 1647
[Congress]
Münster: Präsentation des spanischen Entwurfs eines französisch-spanischen Friedensvertrags
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24. Oktober 1647
[Politics]
Italien: Proklamation Neapels zur Republik
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24. Oktober 1647
[Life]
Münster: Der spanische Gesandte Bergaigne stirbt
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6. November 1647
[Congress ; Negotations]
Das kaiserliche Exemtionsdekret für die Schweizer Eidgenossenschaft trifft auf dem Kongress ein. Es wurde am 9. September 1647 ausgefertigt, aber auf den 16. Mai 1647 (das Datum des Reichshofratsgutachtens) datiert. Es bestätigt den 13 Orten der Schweizer Eidgenossenschaft die geforderte Exemtion. Ein entsprechender Artikel wird 1648 in den kaiserlich-schwedischen und gleichlautend in den kaiserlich-französischen Friedensvertrag aufgenommen (siehe später Artikel 6 IPO = § 61 IPM). Faktisch scheidet die Schweiz damit aus dem Reichsverband aus
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9. November 1647
[Military]
Stockholm: Königin Christina instruiert ihre Gesandten, dass sie bei den Verhandlungen über die schwedische Militärsatisfaktion letztlich nicht mehr als 5 Millionen Reichstaler fordern sollen. Die Höhe der schwedischen Militärsatisfaktion (zur Bezahlung der schwedischen Truppen im Reich) wird erst im Sommer 1648 in Osnabrück ausgehandelt
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11.-14. November 1647
[Congress ; Negotations]
Münster: französisch-kaiserliches Vorabkommen über die französische Territorialsatisfaktion. Es entspricht weitgehend den kaiserlich-französischen Satisfaktionsartikeln vom 13. September 1646 und wird ohne Beteiligung der Reichskurien ausgehandelt. Diese sorgen sich um die Rechte der Reichsunmittelbaren in dem an Frankreich abzutretenden Gebiet und versuchen im Sommer 1648, deren Rechte nachträglich zu sichern
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16. November 1647
[Congress]
Münster: Die französischen und spanischen Gesandten unterzeichnen weitere 23 Artikel eines (dann doch nicht zustande kommenden) französisch-spanischen Friedensvertrags
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19. November 1647
[General]
Wahl des Würzburger Fürstbischofs Johann Philipp von Schönborn zum Kurfürsten von Mainz. Schönborn strebt nach einem schnellen Friedensschluss, auch wenn dieser mit Opfern verbunden sein sollte
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30. November 1647
[Congress]
Der schwedische Legationssekretär Biörenklou wird zum schwedischen Residenten in Münster ernannt und löst damit Rosenhane ab, der zum schwedischen Residenten in Frankreich avanciert
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Anfang Dezember 1647
[Life]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Graf Nassau erleidet einen schweren Gichtanfall. Er muss seine Besucher im Bett empfangen, doch wird die Gesandtschaftstätigkeit im Prinzip nicht durch seine Krankheit eingeschränkt
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6. Dezember 1647
[General]
Prag: Die kaiserliche Hauptinstruktion für die Gesandten auf dem Westfälischen Friedenskongress wird erst am 11. Dezember abgeschickt und trifft am 25. Dezember in Osnabrück ein. Sie nennt einen schnellen Friedensschluss als Verhandlungsziel und lehnt die meisten Forderungen des Gutachtens der katholischen Reichsstände vom 7. Oktober 1647 ab
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29. Dezember 1647
[Military]
Frankreich kündigt den Ulmer Waffenstillstand gegenüber Bayern auf
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5.-6. Januar 1648
[Military]
Die schwedische Hauptarmee unter Wrangel bricht bereits aus den Winterquartieren im Niedersächsischen Reichskreis auf und marschiert in Richtung auf die kaiserlichen und bayerischen Winterquartiere nach Süden. Die schwedische Armee hat sich in ihren Winterquartieren gut regenerieren können
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16. Januar 1648
[Life]
Osnabrück: Der Gesandte von Brandenburg-Kulmbach und -Ansbach, Müller, stirbt nach mehrwöchiger Krankheit. Seine Voten übernimmt einer der kurbrandenburgischen Sekundargesandten
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29. Januar 1648
[Congress]
Osnabrück: vorerst letzte Verhandlungsrunde zwischen kaiserlichen und schwedischen Gesandten. In den vergangenen Wintermonaten konnte kein relevanter Fortschritt auf dem Weg zum Friedensschluss erzielt werden
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30. Januar 1648
[Treaty]
Münster: Unterzeichnung des spanisch-niederländischen Friedens durch die spanische und die niederländische Gesandtschaft. Artikel LXXVII sieht eine zweimonatige Frist für die Übergabe der Ratifikationsurkunden vor (siehe weiter unter dem 9. Februar 1648)
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Februar 1648
[Military]
Die kaiserliche Armee verliert gegen Ende des Winters an Kampfkraft, denn sie hat sich in ihren Winterquartieren nicht gut regenieren können. Diese erstreckten sich von Frankfurt/Main im Süden über Saalfeld (Fürstentum Sachsen-Altenburg) bis in die Gegend nördlich von Kassel
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3. Februar 1648
[Travel]
Münster: Abreise des französischen Gesandten Longueville vom Kongress
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6.-7. Februar 1648
[Military]
Eine französische Armee von 6000 Mann unter Turenne überquert den Rhein und nähert sich nördlich des Mains der schwedischen Armee unter Wrangel
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zwischen dem 7. und 10. Februar 1648
[Life]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Nassau erleidet einen Schlaganfall. Die Kanzleiführung wird durch seine Krankheit beeinträchtigt. Nassaus Zustand bessert sich allmählich
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8. Februar 1648
[Congress ; Negotations]
Sechster kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag (ein Instrumentum Pacis Osnabrugensis)
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9. Februar 1648
[Travel]
Münster: Die niederländischen Kongressgesandten brechen auf, um die Ratifikationen ihres Vertrags mit Spanien einzuholen. Lediglich Donia (Friesland) reist später, am 26. Februar, ab. Nur Knuyt wird nicht zurückkehren, da die Provinz Seeland den spanisch-niederländischen Friedensvertrag nicht ratifiziert
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12. Februar 1648
[Politics]
Niederlande, Den Haag: Die Gesandten Mathenesse, Pauw, Knuyt und Clant legen vor den Generalstaaten Rechenschaft über die Unterzeichnung des spanisch-niederländischen Friedensvertrags ab
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15. Februar 1648
[Military]
Hochstift Würzburg: Die kaiserlichen Truppen weichen vor der anrückenden schwedischen Armee unter Wrangel zurück und überschreiten teils in Ochsenfurt, teils in Würzburg den Main. Am 16. Februar vereinigen sie sich bei Udenheim (Brandenburg-Ansbach) mit der bayerischen Armee. Die vereinigten Armeen ziehen in den Raum südöstlich von Nürnberg und decken von dort aus Böhmen, die Oberpfalz und Schwaben
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24. Februar 1648
[Treaty ; Military]
Prag: Kaiser Ferdinand III. unterzeichnet einen Rezess, der ihn und den Kurfürsten von Bayern bis zum Friedensschluss aneinander bindet
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27.-28. Februar 1648
[Military]
Ochsenfurt (Hochstift Würzburg): Die Hauptabteilung der schwedischen Armee überschreitet den Main und zieht weiter über Windsheim in südlicher Richtung. Die französische Armee zieht weiter westlich über Crailsheim das Jagsttal aufwärts und schwenkt bei Ellwangen nach Osten ein
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28. Februar 1648
[Politics ; Life]
Dänemark: König Christian IV. stirbt. Ihm folgt sein Sohn Herzog Friedrich II. von Schleswig und Holstein als König Friedrich III. von Dänemark und Norwegen
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Anfang März 1648
[Military]
Geseke (Grafschaft Arnsberg bzw. Kurköln): Dem kaiserlichen Feldmarschall Lamboy gelingt die Einschließung der hessen-kasselschen Truppen unter Generalleutnant Geyso
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datiert auf den 2. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Vorabkommen über die Reform der Reichsgerichte; es wird am 7. März von Krane (für Kaiser und Reich) und Salvius (für Schweden) sowie Raigersperger (Kurmainz, Direktor des Corpus Catholicorum) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg, Direktor des Corpus Evangelicorum) unterzeichnet. Es ist das erste Vorabkommen, das im Frühjahr 1648 ausgehandelt und unterschrieben wird. Zusammengenommen ergeben die im März und April zustandegekommenen Vorabkommen wesentliche Teile des kaiserlich-schwedischen Vertrags vom 24. Oktober 1648
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3. März 1648
[Politics]
Niederlande, Den Haag: Frankreich protestiert vor den Generalstaaten gegen den Abschluss des spanisch-niederländischen Friedens
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3. März 1648
[Travel]
Osnabrück: Rückkehr des kurbayerischen Gesandten Johann Adolph Krebs, der seit November 1647 zur Berichterstattung in München gewesen ist
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4. März 1648
[Politics ; Treaty]
Niederlande, Den Haag: Die Generalstaaten ratifizieren mit einem Mehrheitsbeschluss den spanisch-niederländischen Friedensvertrag vom 30. Januar 1648
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Mitte März 1648
[Military]
Geseke: Der hessen-kasselsche Generalleutnant Geyso kann mit dem Großteil seiner Truppen aus der Umschließung durch Lamboy entkommen. Frankreich unterstützt den Feldzug Hessen-Kassels, um Lamboys Truppen im Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis zu binden und damit die eigenen Truppen in Oberdeutschland zu entlasten
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17. März 1648
[Politics ; Military]
Nördliche Ägäis: Der größte Teil der venezianischen Flotte geht durch einen Orkan verloren. Das bedeutet einen Rückschlag für die Republik Venedig im türkisch-venezianischen Krieg um Kreta
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18. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Das Vorabkommen über die Autonomie der Mediatstände und Untertanen im Reich und den kaiserlichen Erblanden Schlesien und Niederösterreich wird unterzeichnet von Krane (Kaiser), Salvius (Schweden), Raigersperger (Kurmainz, Corpus Catholicorum) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg, Corpus Evangelicorum)
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18. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: zweites kaiserlich-schwedisches Vorabkommen über die schwedische Territorialsatisfaktion: Schweden erhält Vorpommern mit der Insel Rügen, die zu Hinterpommern gehörende Insel Wollin, die Odermündungen einschließlich Stettin (heute Szczecin, Polen), außerdem einen später näher zu bestimmenden Grenzstreifen rechts der Oder sowie einen Teil der Stiftspräbenden des säkularisierten Bistums Kammin sowie Stadt und Hafen Wismar mit der Festung Walfisch und dem größeren Teil der Ostseeinsel Poel sowie das Amt Neukloster (im Herzogtum Mecklenburg); ferner das Erzstift Bremen und das Hochstift Verden jeweils als Herzogtum. Pommern, Bremen und Verden gehen als Reichslehen an Schweden. Damit verbunden sind Kreisstandschaft und Reichsstandschaft. Schweden wird Mitglied des Obersächsischen, Niedersächsischen und Westfälischen Reichskreises und nimmt als Glied des Reiches künftig an den Reichstagen teil. Vergleiche Artikel X des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648. Das Vorabkommen wird unterzeichnet von Krane (Kaiser), Salvius (Schweden), Raigersperger (Kurmainz) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg)
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datiert auf den 19. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Vorabkommen über die pfälzische Frage. Es wird am 25. März unterzeichnet von Raigersperger (Kurmainz, Corpus Catholicorum) und Thumbshirn (Corpus Evangelicorum). Vergleiche Artikel IV,3 und 5 des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648 (weitgehend identisch, eine wesentliche Abweichung findet sich nur in Artikel IV,3). Die Kernpunkte der Pfalzfrage wurden schon im August 1647 von den kaiserlichen, französischen und schwedischen Gesandten abschließend behandelt. Im Frühjahr 1648 schieben die kaiserlichen und schwedischen Gesandten ihre Unterschrift nur aus verhandlungstaktischen Gründen auf
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datiert auf den 19. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Das Vorabkommen über die Entschädigung des Hauses Braunschweig-Lüneburg wird unterzeichnet von Raigersperger (Kurmainz, Corpus Catholicorum) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg, Corpus Evangelicorum). Vergleiche Artikel XIII,1-14 des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648 (fast völlig identisch)
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datiert auf den 19. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Vorabkommen über die Entschädigung Kurbrandenburgs. Dieses Vorabkommen wird am 25. März durch Raigersperger (Kurmainz, Corpus Catholicorum) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg, Corpus Evangelicorum) unterzeichnet
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23. März 1648
[Military]
Bei Öttingen: Vereinigung des französischen und schwedischen Heeres. Die Kaiserlichen weichen daraufhin unterhalb von Ingolstadt über die Donau nach Süden hin zurück
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24. März 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Das Vorabkommen über die Gravamina [ecclesiastica] wird von Krane (Kaiser), Salvius (Schweden), Raigersperger (Kurmainz) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg) sowie einem kaiserlichen und einem schwedischen Gesandtschaftssekretär unterzeichnet
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April 1648
[Politics ; Military]
Kreta: Die Osmanen beginnen mit der Belagerung der Hauptstadt Kandias, die durch die Venezianer gehalten wird. Den ganzen Sommer und Herbst über wird dieser Belagerungskrieg von beiden Seiten mit großer Entschlossenheit geführt. Dem in Münster tätigen Mediator Contarini gelingt es nicht, Frankreich vertraglich zur Assistenz gegen die Osmanen zu gewinnen
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Anfang bis Mitte April 1648
[Military]
Nachdem die kaiserlich-bayerische Armee nach Süden hin über die Donau ausgewichen ist, trennt sich die französische Armee unter Turenne wieder von der schwedischen und kehrt in die Maingegend zurück. Turenne konzentriert seine Truppen im Raum Kitzingen, Uffenheim und Ochsenfurt, um dann wieder nach Crailsheim zurückzumarschieren
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6. April 1648
[Military]
Böhmen: Entsatz von Eger/Cheb durch ein schwedisches Armeekorps
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8. April 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Das Vorabkommen über die Amnestie-, Territorial- und Armeesatisfaktion Hessen-Kassels wird von Raigersperger (Kurmainz) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg) unterzeichnet
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8.-9. April 1648
[Military]
Süddeutschland: Das kaiserlich-bayerische Heer überschreitet erneut die Donau, jetzt in nördlicher Richtung
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18. April 1648
[Travel]
Abreise d'Avaux' vom Kongress. Die Abreise seines Gefolges und seiner Dienerschaft zieht sich bis zum 7. Mai 1648 hin
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21. April 1648
[Military]
Die schwedische Hauptarmee nimmt die von einer bayerischen Besatzung verteidigte Reichsstadt Dinkelsbühl ein
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21. April 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Vorabkommen über das Friedens-, Amnestie- und Restitutionsgebot, interimistisch unterzeichnet von Meel (Kurmainz) und Thumbshirn (Sachsen-Altenburg)
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22. April 1648
[Public]
Erhebung Serviens zum Staatsminister. Als solchem steht dem französischen Gesandten eine Wache aus Gardesoldaten zu. Ab der zweiten Julihälfte lässt Servien deshalb 50 Karabiner als Garde aufziehen
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23. April 1648
[Congress]
Osnabrück: Während einer kaiserlich-schwedischen Konferenz treffen kaiserliche Befehle ein, die Regelung über die Amnestie in den kaiserlichen Erblanden so zu belassen, wie sie im kaiserlichen Entwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag von Ende Mai 1647 formuliert ist. Außerdem soll über diese Amnestieregelung vorrangig verhandelt werden. Daraufhin stocken die Verhandlungen für zwei Wochen
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24. April 1648
[Military ; Treaty ; Negotations]
Kassel: Hauptvergleich zwischen Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt über die Marburger Erbfolge und damit Ende des „Hessenkrieges“. Dieser Hauptvergleich wird im kaiserlich-schwedischen wie auch im kaiserlich-französischen Friedensvertrag vom 24. Oktober 1648 in der Form bestätigt, dass er gültig sein soll, als sei er Bestandteil des Friedensvertrags (siehe Artikel XV,13 IPO = § 58 IPM)
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um den 24. April 1648
[Travel ; Life]
Nederhorst, Gesandter der Provinz Utrecht, trifft, aus den Niederlanden anreisend, wieder in Münster ein. Er ist schwerkrank, einige meinen sogar, er sei vergiftet. Er stirbt nach seiner Rückkehr in die Niederlande am 5. Juli 1648
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vor dem 25. April 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: interner siebter kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag (das spätere Instrument Pacis Osnabrugensis)
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29. April 1648
[Travel]
Münster: Der Gesandte der Provinz Friesland, Donia, trifft, aus Den Haag anreisend, wieder ein
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Ende April 1648
[Military]
Nördlingen: Die schwedische Generalität trifft mit dem schwedischen Kriegs- und Assistenzrat Erskein zusammen, um die Operationsziele für das laufende Jahr festzulegen
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Ende April 1648
[Military]
Die schwedische und französische Armee vereinigen sich erneut. Sie ziehen im Parallelmarsch in Richtung Südwesten und nehmen ihre Quartiere im Herzogtum Württemberg (siehe weiter unter dem 11. Mai 1648)
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1.-2. Mai 1648
[Military]
Donauwörth: Die kaiserliche Armee überschreitet wiederum die Donau, dieses Mal in südlicher Richtung
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3. Mai 1648
[Travel]
Münster: Die Gesandten der Provinzen Holland und Groningen, Pauw, Mathenesse und Clant, kommen aus den Niederlanden zurück
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6. Mai 1648
[Travel]
Münster: Der Gesandte der Provinz Overijssel (Ripperda) trifft, aus den Niederlanden kommend, wieder in der Kongressstadt ein
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8. Mai 1648
[Congress]
Osnabrück: Beschluss der Teilkurien über Amnestie und Restitution in den kaiserlichen Erblanden. Die Beratung über diesen Verhandlungspunkt haben die Osnabrücker Reichsstände gegen den Willen der kaiserlichen Gesandten vorgenommen
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9. Mai 1648
[Congress]
Osnabrück: Beginn der wochenlangen, harten Beratungen und Verhandlungen der Reichsstände über die schwedische Forderung nach Militärsatisfaktion (= Geldzahlungen für die Abdankung der schwedischen Truppen in Deutschland). Außer Schweden fordern auch der Kaiser, Kurbayern, Hessen-Kassel und schließlich sogar der Herzog von Lothringen Militärsatisfaktion
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11. Mai 1648
[Military]
Schwaben: Die französische und die schwedische Armee setzen sich erneut in Bewegung
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11. Mai 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: achter kaiserlicher Gesamtentwurf für einen kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag (das spätere Instrumentum Pacis Osnabrugensis)
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12. Mai 1648
[Congress]
Osnabrück: Beschluss der Teilkurien über die Militärsatisfaktionen zu den Fragen: wer zahlt, wer erhält Geld, wie wird das Geld erlegt. Der Beschluss wird am 4. Juni 1648 als Reichsconclusum bekanntgegeben. Er besagt, dass sämtliche Reichsstände gemäß ihrem Matrikelanschlag zur schwedischen, kaiserlichen und kurbayerischen Militärsatisfaktion beitragen müssen. Außer Schweden, dem Kaiser und Kurbayern soll niemand Geld für die Abdankung seiner Truppen erhalten
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15. Mai 1648
[Politics ; Public ; Treaty]
Münster, im Rathaus: Die niederländische und die spanische Gesandtschaft begeben sich samt Gefolge in pompösem Aufzug zum Rathaus und beschwören dort den spanisch-niederländischen Friedensvertrag. Anschließend umarmen und gratulieren sie sich. Mit diesem Akt erlangen die niederländischen Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Groningen, Friesland, Geldern und Overijssel als Republik der Vereinigten Niederlande ihre Unabhängigkeit
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16. Mai 1648
[Military]
Pfalz-Neuburg, an der Donau: Die französische und die schwedische Armee setzen im französisch besetzten Lauingen über den Fluss
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16. Mai 1648
[Politics ; Public ; Treaty]
Münster: Der spanisch-niederländische Friedensvertrag sowie die Ratifikationsurkunden werden vor dem Rathaus feierlich verlesen und somit publiziert. Die Bürgerschaft schießt Salut und auf den Stadtwällen werden die Kanonen abgefeuert. Eine lateinische Übersetzung des Friedensvertrags nebst einer Beschreibung der Publikation erscheint 1648 bei Raesfeld in Münster als Druck (VD17: 12:199545U)
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17. Mai 1648
[Public]
Münster: Der spanische Gesandte Peñaranda lädt anlässlich des spanisch-niederländischen Friedensschlusses die Gesandten der Generalstaaten zu einem Bankett ein, wie es dem Herkommen bei Friedensschlüssen entspricht
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17. Mai 1648
[Life]
Osnabrück: Der Gesundheitszustand von Salvius verschlechtert sich weiter. Er leidet an einem fiebrigen Gichtanfall. Oxenstierna bezeichnet ihn bereits als toten Mann, setzt aber dennoch seine Reisepläne zu seiner Hochzeit in Wismar fort. Nach Beobachtung des französischen Residenten haben die Krankheit des einen und die Reisevorbereitungen des anderen negative Auswirkungen auf die schwedischen Verhandlungen
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17. Mai 1648
[Military]
Gefechte bei Zusmarshausen (im Hochstift Augsburg, westlich der Reichsstadt Augsburg) zwischen der kaiserlich-bayerischen Reichsarmee und der vereinigten schwedisch-französischen Armee. Die Reichsarmee muss über die Isar zurückweichen. Der kaiserliche Oberbefehlshaber Holzappel genannt Melander stirbt an den Folgen einer Schussverletzung, die er bei Zusmarshausen erhalten hat
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18. Mai 1648
[Military]
Flandern: Spanische Truppen nehmen Kortrijk/Courtrai ein
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18. Mai 1648
[Politics ; Congress]
Münster: nichtöffentlicher Protest Chigis im Namen des Heiligen Stuhls gegen den spanisch-niederländischen Frieden vom 30. Januar 1648
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18. Mai 1648
[Public]
Münster, Oberservantenkloster: Die spanischen Gesandten lassen anlässlich des spanisch-niederländischen Friedens eine Dankmesse feiern
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20. Mai 1648
[Politics ; Life]
König Władisław IV. Zygmunt Vasa von Polen stirbt. Die Nachricht löst auf dem Kongress Spekulationen über schwedische Truppenverschiebungen aus. Ab Ende Mai bis November 1648 amtiert in Polen als Interrex der Erzbischof von Gnesen/Gniezno
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25. Mai 1648
[Congress]
Osnabrück: Angebot der Reichsstände über ca. 1,3 Millionen Reichstaler für die Abdankung der schwedischen Truppen im Reich (= schwedische Militärsatisfaktion)
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26. Mai 1648
[Public]
Münster: Die Gesandten der Generalstaaten geben für die spanischen Gesandten ein Bankett. Das offizielle Essen aus Anlass des Friedensschlusses, der am 15. Mai 1648 in Kraft trat, ist die Gegeneinladung zum Bankett der spanischen Gesandten am 17. Mai
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27. Mai 1648
[Congress]
Osnabrück: Schweden fordert 10 Millionen Reichstaler für seine Militärsatisfaktion
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29. Mai 1648
[Military]
Flandern: Französische Truppen nehmen Ypern ein: ein Rückschlag für Spanien
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Juni 1648
[Military]
Böhmen: Einfall eines schwedischen Armeekorps'
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2. Juni 1648
[Politics ; Military]
Schweden, Stockholm: Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken wird zum Generalissimus der schwedischen Truppen in Deutschland ernannt. Karl Gustav ist ein Cousin Königin Christinas von Schweden und gilt zu diesem Zeitpunkt noch als ihr künftiger Gemahl
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5. Juni 1648
[Public]
Münster: spanisch-niederländisches Friedensfest mit Glockengeläut aller Kirchen, Feuerwerk und festlicher Illumination. Aus diesem Anlass sind alle drei kaiserlichen Gesandten, die in Osnabrück verhandeln (Lamberg, Krane und Volmar), nach Münster gekommen. Oxenstierna reist ebenfalls aus Osnabrück an und nutzt den Aufenthalt zu Gesprächen mit Servien. Auch der Kurkölner Hauptgesandte Wartenberg nutzt die Anwesenheit von Lamberg, Volmar und Krane zu politischen Gesprächen
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6. Juni 1648
[General]
Böhmen, Prag: Der Kaiserhof bricht auf und begibt sich nach Linz
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8. Juni 1648
[Military]
Kurfürst Maximilian von Bayern erreicht auf der Flucht vor der vereinigten französisch-schwedischen Armee Salzburg. Von dort aus organisiert er den Widerstand gegen die feindlichen Truppen, die große Teile Bayern besetzt halten
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10. Juni 1648
[Congress]
Münster: Die hier votierenden Reichsstände beschweren sich beim Kurfürsten von Mainz (Schönborn) als dem Reichserzkanzler über das Verhalten der Reichsstände in Osnabrück, die ihre Voten nicht berücksichtigen und eigenmächtig Verhandlungen führen
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13. Juni 1648
[Travel]
Osnabrück: Der schwedische Kriegspräsident Erskein trifft ein. Er vertritt in Fragen der schwedischen Militärsatisfaktion den Standpunkt der schwedischen Generalität, deren Forderungen höher sind als die der schwedischen Königin. Erskein berät die schwedischen Gesandten und verhandelt auch selbstständig mit den Reichsständen
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13. Juni 1648
[Congress]
Osnabrück: Die Teilkurien beschließen, Schweden 5 Millionen Reichstaler für seine Militärsatisfaktion zu zahlen
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14. Juni 1648
[Military]
Bei Grevenbroich: Hessen-Kassel besiegt die Niederrheinisch-Westfälischen Kreistruppen unter dem Befehl des kaiserlichen Feldmarschalls Lamboy. Mit dieser Schlacht enden die Kampfhandlungen in der Region, doch muss die Bevölkerung noch mehrere Jahre lang Kontributionen aufbringen, da die hessen-kasselschen Truppen erst im Juli 1651 aus ihrem Hauptquartier Neuss abziehen
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15. Juni 1648
[Congress]
Osnabrück: Schweden nimmt das Angebot der Reichsstände über 5 Millionen Reichstaler für die Abdankung der schwedischen Truppen in Deutschland an, allerdings ohne die mit diesem Angebot verbundenen Bedingungen zu akzeptieren. Dennoch ist damit ein wichtiger Verhandlungsfortschritt im Ringen um die schwedische Militärsatisfaktion erreicht
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15. Juni 1648
[Life]
Osnabrück: Salvius ist immer noch krank. Außer seiner Krankheit plagen ihn Geldsorgen. Die kontinuierliche Nachtarbeit und das ständige Sitzen behindern seine Genesung. Der Arzt rät zu einem Badeaufenthalt, doch lassen die Verhandlungen seine Abwesenheit nicht zu
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15. Juni 1648
[Congress]
Münster: Die hier votierenden Reichsstände beschweren sich beim Kaiser über das Verhalten der Reichsstände in Osnabrück, die ihre Voten nicht berücksichtigen und eigenmächtig Verhandlungen führen
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19. Juni 1648
[Military]
Bayern: Die erzstiftisch salzburgische Exklave Mühldorf wird von schwedischen Einheiten besetzt, während die französischen Truppen unter Turenne im nahen Altmühldorf ihr Quartier haben
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24. Juni 1648
[Military ; Congress]
Osnabrück: Die kurbayerischen Gesandten informieren auf Befehl Kurfürst Maximilians die kaiserlichen sowie die katholischen reichsständischen Gesandten über den schwedischen Einfall in Bayern und mahnen zu schleunigem Friedensschluss und Waffenstillstand
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29. Juni 1648
[Travel ; Politics ; Treaty]
Abreise des spanischen Hauptgesandten Peñaranda vom Kongress nach Brüssel. Damit besteht fast keine Hoffnung mehr auf einen französisch-spanischen Friedensschluss. Obwohl nicht mehr viele Punkte offen sind, kommt der spanisch-französische Friede 1648 nicht zustande, weil sowohl Frankreich als auch Spanien ihn zu diesem Zeitpunkt nicht schließen wollen. So kommt es erst 1659 zum Friedensschluss (Pyrenäenfriede vom 7. November 1659)
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30. Juni 1648
[Congress]
Osnabrück: Kursachsen lässt durch seinen Gesandten Leuber gegen die beabsichtigte religionsrechtliche Gleichstellung der Reformierten im Friedensvertrag bei den kaiserlichen Gesandten Protest einlegen
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Anfang Juli 1648
[Life]
Osnabrück: Der braunschweig-cellische Gesandte Langenbeck verletzt sich beim Sturz von einem Wagen das Bein. Bedingt durch diesen Unfall kann er zwei Monate lang nicht an den Sitzungen des Fürstenrats teilnehmen. Meist vertritt ihn der Gesandte von Braunschweig-Calenberg Lampadius
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1. Juli 1648
[Congress ; Negotations]
Münster: Der französische Gesandte Servien schickt den dritten französischen Gesamtentwurf für einen kaiserlich-französischen Friedensvertrag (also für das Instrumentum Pacis Monasteriensis) an den französischen Residenten in Osnabrück mit dem Auftrag, ihn dem Reichsdirektorium zu überreichen. Das geschieht am 3. Juli
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2. Juli 1648
[Life]
Linz: Kaiser Ferdinand III. heiratet in zweiter Ehe Erzherzogin Maria Leopoldina, eine Schwester Erzherzog Ferdinand Karls von Tirol
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4. Juli 1648
[Military]
Schweden, Stockholm: Die schwedische Königin verfügt, dass die schwedischen Truppen unter Wrangel möglichst lange in Oberdeutschland verharren sollen, damit die nördlicheren Reichskreise geschont werden. Denn diese sind dazu bestimmt, nach dem Friedensschluss die Gelder für die schwedische Militärsatisfaktion aufzubringen
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6. Juli 1648
[Military]
Bayern, Mühldorf: Die französischen und schwedischen Truppen rücken nach Norden hin ab. Die Überschreitung des Inns und die Einnahme der südlich gelegenen Teile Bayerns ist ihnen nicht gelungen
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10. Juli 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück, Rathaus: Die schwedischen Gesandten einigen sich mit den Teilkurien auf die Modalitäten bei der Zahlung der schwedischen Militärsatisfaktion (später Artikel XVI,8-9 IPO)
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10. Juli 1648 Nachmittag
[Congress ; Military]
Osnabrück: Ein reichsständischer Ausschuss verhandelt mit dem schwedischen Kriegspräsidenten Erskein über die von den Reichsständen zu leistende Verpflegung der schwedischen Truppen nach Friedensschluss. Die Reichsstände wollen weniger Verpflegung zugestehen, als Erskein verlangt. Eine Lösung wird nicht gefunden
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12. Juli 1648
[General]
Kurfürst Maximilian I. von Bayern teilt dem Kaiser mit, dass er für seine Militärsatisfaktion neben der Zuweisung des Bayerischen Reichskreises nicht länger zusätzlich auch die Zuweisung des Schwäbischen und Fränkischen Reichskreises fordert
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13. Juli 1648
[Congress]
Osnabrück: Die kaiserlichen und schwedischen Gesandten nehmen ihre Verhandlungen wieder auf
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um den 15. Juli 1648
[Travel]
Osnabrück: Der schwedische Kriegspräsident Erskein verlässt den Kongress ohne erfolgreichen Abschluss seiner Verhandlungen. Kurze Zeit später heiratet er im schwedisch besetzten Minden
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18. Juli 1648
[Politics]
Staatsbankrott in Frankreich
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21. Juli 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Krane, Volmar und Salvius beginnen mit der Kollationierung (= Verlesung und Prüfung) des kaiserlich-schwedischen Vertragstextes. Sie kommen bis zu Artikel V einschließlich des Instrumentum Pacis Osnabrugensis
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22. Juli 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück, bei Salvius: Krane, Volmar, Salvius sowie Deputierte aus allen drei Reichskurien setzen die am 21. Juli begonnene Kollationierung des Instrumentum Pacis Osnabrugensis fort. Die Reichsstände werden auf Veranlassung von Salvius beteiligt
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25. Juli 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Die Teilkurien präsentieren den kaiserlichen Gesandten Textvorschläge zu Vollzug und Sicherung des Friedens (für später Artikel XVI und XVII des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags = Instrumentum Pacis Osnabrugensis)
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26. Juli 1648
[Military]
Königreich Böhmen, Prag: Einer relativ kleinen schwedischen Truppeneinheit unter Königsmarck gelingt überraschend die Einnahme der Kleinseite (auf dem linken Ufer der Moldau)
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26. Juli 1648
[Military]
Pommern, bei Wolgast: Anlandung von 6000 neu angeworbener schwedischer und finnischer, meist junger Infanteristen unter Generalissimus Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken. Der Pfalzgraf legt die frischen Truppen in die schwedischen Garnisonen und tauscht sie gegen die erfahrenen Besatzungstruppen aus. Das nimmt geraume Zeit in Anspruch. Währenddessen erweckt die schwedische Verstärkung bei den kaiserlichen und reichsständischen Gesandten auf dem Friedenskongress Besorgnisse, zumal ihr Bestimmungsort lange unklar bleibt
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Ende Juli 1648
[Military]
Bayern, an der Isar: Das vereinigte schwedisch-französische Heer ist von den kaiserlich-bayerischen Truppen allmählich so weit zurückgedrängt worden, dass es nunmehr mit dem Rücken zur Isar steht
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1. August bis 8. September 1648
[Military]
Bayern: Die kaiserlich-bayerische Armee operiert von ihrem befestigten Lager bei Landau an der Isar aus
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2. August 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Die kaiserlichen Gesandten Krane und Volmar einerseits und der schwedische Gesandte Salvius andererseits einigen sich über Vollzug und Sicherung des Friedens (später Artikel XVI und XVII des kaiserlich-schwedischen Friedensvertrags vom 24. Oktober 1648). Volmar und Salvius kollationieren den ganzen Vertragstext
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3. August 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Die Teilkurien haben noch einige Änderungswünsche zu den am Vortag ausgehandelten Artikeln XVI und XVII des Instrumentum Pacis Osnabrugensis. Auch darüber wird eine Einigung zwischen den kaiserlichen Gesandten und ihnen erreicht. Somit besteht jetzt Konsens über diese beiden letzten Artikel des IPO
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5. August 1648
[Military]
Osnabrück: Die schwedischen Gesandten erhalten erste Nachrichten über die Einnahme der Prager Kleinseite durch Königsmarck
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6. August 1648
[Treaty ; Congress ; Negotations]
Osnabrück, 9-17 Uhr im Quartier Oxenstiernas: Das Instrumentum Pacis Osnabrugensis wird in Anwesenheit der kaiserlichen, schwedischen und reichsständischen Gesandten verlesen und per Handschlag vereinbart (stipuliert). Die Unterzeichnung aber wird von den schwedischen Gesandten mit Rücksicht auf die noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen mit dem schwedischen Alliierten Frankreich verweigert. Somit tritt der kaiserlich-schwedische Friedensvertrag noch nicht in Kraft. Bei der Stipulation sind insgesamt etwa 48 Personen anwesend, darunter etwa 37 reichsständische Gesandte (die Angaben variieren leicht). Der Vertragstext vom 6. August wird 1648 mehrfach als Flugschrift gedruckt: VD17/23:294480G; /3:013623S; /12:110982D; /3:012580Y; /3:306204F. Von der Plenarsitzung hat sich eine zeitgenössische Zeichnung erhalten: Der Gesandte von Sachsen-Weimar und Sachsen-Gotha, Achatius Heher, hat sie anfertigen lassen und legt sie seinem Bericht an die Herzöge bei. Sie visualisiert die Sitzordnung in perspektivischer Raumwiedergabe; die Gesandten sind, wenn auch in typisierender Weise, figürlich wiedergegeben. Es ist die einzige derartige Zeichnung vom Friedenskongress
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7. August 1648
[Travel]
Osnabrück: Abreise des Kurtrierer Gesandten Anethan, den der Kurfürst von Trier (Sötern) abberufen hat
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9. August 1648
[Travel]
Münster: Der Gesandte des Herzogtums Savoyen, Chabot, verlässt den Kongress
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10. August 1648
[Military]
Schwaben: Die französische und die schwedische Armee setzen sich in Bewegung (siehe dazu weiter unter dem 4. September 1648)
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10. August 1648
[Congress]
Osnabrück: Die Teilkurien beschließen gegen den Willen der kaiserlichen Gesandten und mehrfache Befehle des Kaisers, in Osnabrück mit Servien über den kaiserlich-französischen Friedensvertrag (das spätere Instrumentum Pacis Monasteriensis) zu verhandeln. Hauptsächlich geht es dabei um drei Punkte, deren Aushandlung Servien seit Monaten fordert: den Einschluss des Herzogs von Lothringen und des Burgundischen Reichskreises in den Frieden (beides vom Kaiser gefordert und von Frankreich abgelehnt) sowie die Frage, ob der Kaiser dem König von Spanien im Krieg assistieren (Hilfe leisten) darf
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zwischen dem 10. und 18. August 1648
[Travel ; Life]
Osnabrück: Oxenstierna reist ab, um in Wismar die aus Schweden anreisende Gräfin Margareta Brahe zu heiraten (die Eheschließung erfolgt am 30. August). Er hat Abreise und Heirat seit langem angekündigt. Seine Reise führt ihn über Hamburg, wo er am 18. August nachweisbar ist. Auf dem Friedenskongress besteht die Sorge, dass er nicht zurückkehrt und in Wirklichkeit andere Ziele verfolgt als die angegebenen. Doch trifft er nach etwa vierwöchiger Abwesenheit wieder in Osnabrück ein
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11. August 1648
[Congress]
Osnabrück: Eine reichsständische Deputation informiert die kaiserlichen Gesandten vom Beschluss der Teilkurien, die Verhandlungen mit Frankreich unmittelbar anschließend in Osnabrück vorzunehmen. Sie bittet die kaiserlichen Gesandten, ihre Kollegen in Münster (Nassau und Volmar) aufzufordern, deshalb nach Osnabrück zu kommen. Die kaiserlichen Gesandten legen förmlichen Protest ein gegen die Absicht der Teilkurien, die französischen Verhandlungen entgegen mehrfachen kaiserlichen Befehl in Osnabrück zu führen
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11. August 1648
[Congress]
Osnabrück: Ein Ausschuss der Teilkurien (Kurmainz, Sachsen-Altenburg, Reichsstadt Straßburg) begibt sich zu Servien und beginnt mit den Verhandlungen zum Abschluss des kaiserlich-französischen Friedensvertrags
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11. August 1648
[Congress]
Osnabrück: Der Gesandte Pfalz-Neuburgs, Caspar, begibt sich nach Münster, da dort auf kaiserlichen Befehl die französischen Verhandlungen zu Ende geführt werden sollen
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14. August 1648
[Congress]
Münster: Die hier votierenden Reichsstände, deren Exponent der Osnabrücker Fürstbischof und Kurkölner Hauptgesandte Wartenberg ist, protestieren auf Veranlassung der kaiserlichen Gesandten zum wiederholten Mal gegen die eigenmächtigen Verhandlungen der Teilkurien in Osnabrück und die Nichtbeachtung ihrer Voten. Der Protest wird 1648 zweimal als Druck (Flugschrift) publiziert (VD17: 3:601798G)
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15. August 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Die kaiserlichen Gesandten reichen beim Reichsdirektorium eine Protokollnotiz zur Nennung Portugals im kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag ein. Sie besagt, dass für den Kaiser der im Vertrag genannte König von Portugal König Philipp IV. von Spanien sei. Hintergrund ist der Aufstand Portugals gegen die spanische Krone, in deren Verlauf Herzog Johann (João) von Braganza 1640 zum König von Portugal erhoben wurde. Da er vom Kaiser nicht anerkannt wird, ist im kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag in Artikel XVII,11 nur von König und Königreich Portugal die Rede, die auf Seiten Schwedens in den Vertrag eingeschlossen seien. Der Kaiser hat vergeblich versucht, die namentliche Nennung König Philipps von Spanien als König von Portugal im Vertrag durchzusetzen, und behilft sich mit der Protokollnotiz, um seinen Standpunkt zu verdeutlichen. Die Protokollnotiz wird in den offiziösen Druck des kaiserlich-schwedischen Vertrags durch die Offizin Fischer/Heyll aufgenommen (VD17: 12:110982D)
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16. August 1648
[Congress]
Osnabrück: inoffizielle (geheime) Konferenz zwischen Servien, den Reichsständen und Salvius
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18. August 1648
[Congress]
Osnabrück: Salvius übernimmt trotz gewisser Bedenken die Vermittlung zwischen Servien und den Reichsständen bei den Verhandlungen über den kaiserlich-französischen Friedensvertrag
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20. August 1648
[Military]
Flandern: Frankreich siegt bei Lens über spanische Truppen unter Erzherzog Leopold Wilhelm, dem Bruder des Kaisers. Die Nachricht von der Niederlage des Erzherzogs erreicht die kaiserlichen Gesandten in Münster am 27. August
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20. August 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Krane und Salvius kollationieren das Instrumentum Pacis Osnabrugensis erneut, um jeglichen Fehler auszuschließen
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23. August 1648
[Military]
Böhmen, südlich von Prag: Eroberung von Tabor/Tábor durch Schweden
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23. August 1648
[Congress]
Münster: Nassau und Volmar legen bei den Mediatoren Chigi und Contarini offiziellen Protest ein gegen die Verhandlungen über das Instrumentum Pacis Monasteriensis in Osnabrück durch Servien und die dortigen Teilkurien
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24. August 1648
[Congress]
Münster: Stein, der in Osnabrück das Kurkölner Votum geführt hat, trifft ein. Wartenberg hat ihn auf Drängen der kaiserlichen Gesandten am 21. August aus Osnabrück abberufen
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26.-28. August 1648
[Politics]
Frankreich: Unruhen in Paris
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27. August 1648
[Congress]
Münster: Stein, der am 24. August erst eingetroffen ist, begibt sich erneut nach Osnabrück, da Kurfürst Ferdinand von Köln ihn abermals angewiesen hat, sich an den Osnabrücker Beratungen und Verhandlungen zu beteiligen. Er lässt sich durch die Gegenvorstellungen der kaiserlichen Gesandten Nassau und Volmar nicht beeindrucken
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27. August 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück: Servien und reichsständische Deputierte kollationieren das Instrumentum Pacis Monasteriensis
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28. August 1648
[Life]
Münster: Volmar leidet an einer Nierenerkrankung und kann deshalb seinen Bericht an Trauttmansdorff nicht eigenhändig verfassen. Am 1. September geht es ihm wieder besser. Dennoch kommt Lamberg am 7. September kurzfristig von Osnabrück nach Münster und nimmt dort an einer Konferenz der Kaiserlichen mit dem spanischen Gesandten Brun teil (siehe unter dem 7. September 1648)
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30. August 1648
[Life]
Wismar: Oxenstierna heiratet Margareta Brahe
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3.-6. September 1648
[Military]
Zerbst (Fürstentum Anhalt): Der schwedische Generalissimus Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken befindet sich mit seinen Truppen auf dem Anmarsch nach Leipzig und lagert vier Tage lang in Zerbst
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4. September 1648
[Military]
Hochstift Freising, Moosburg: Das Hauptquartier der vereinigten schwedisch-französischen Armee liegt in dem Flusswinkel, den Isar und Amper bei Moosburg bilden
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7. September 1648
[Congress]
Münster, im Quartier Volmars: Konferenz der kaiserlichen Gesandten Nassau, Lamberg und Volmar mit dem spanischen Gesandten Brun. Thema ist der spätere § 3 des kaiserlich-französischen Friedensvertrags (Verbot für die Vertragspartner, Kriegsgegner der Gegenseite zu unterstützen = sogenannte Assistenzfrage)
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10. September 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück, Quartier des französischen Gesandten: Servien und je ein Vertreter der drei Reichskurien kollationieren den Text des kaiserlich-französischen Friedensvertrags
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12. September 1648
[Congress]
Osnabrück: Die Teilkurien beraten über die Differenzen, die sich bei der Kollationierung des kaiserlich-französischen Vertragstexts am 10. September ergeben haben
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12. September 1648
[Politics]
Der französische Hof verlässt Paris wegen der dort herrschenden Unruhen
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14. September 1648
[Congress ; Negotations]
Osnabrück, im Quartier Serviens: Servien, reichsständische Deputierte und Salvius (als Vermittler) kollationieren den Text des kaiserlich-französischen Friedensvertrags
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15. September 1648
[Congress]
Osnabrück, im Quartier Serviens: Der kaiserlich-französische Friedensvertrag (das Instrumentum Pacis Monasteriensis = IPM) wird beim Reichsdirektorium deponiert
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15. September 1648
[Congress]
Osnabrück: Der bambergische Gesandte Göbel begibt sich nach Münster
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15. September 1648
[Military]
Leipzig (Kursachsen): Der schwedische Generalissimus Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken trifft sich zur Beratung und zur gegenseitigen Information mit dem schwedischen Kriegspräsidenten Erskein
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16. September 1648
[Congress]
Osnabrück, im Quartier Lambergs: Das Instrumentum Pacis Osnabrugensis wird beim Reichsdirektorium deponiert. In den kommenden Wochen begeben sich nach und nach sämtliche Gesandte nach Münster
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18. September 1648
[Congress]
Osnabrück: Der braunschweig-calenbergische Gesandte Lampadius reist nach Münster ab
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19. September 1648
[Travel]
Osnabrück: Oxenstierna trifft von seiner Reise nach Wismar wieder ein
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19. September 1648
[Congress]
Münster: Die Gesandten von Sachsen-Altenburg und -Coburg, Thumbshirn und Carpzov, treffen, aus Osnabrück kommend, in Münster ein
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30. September 1648
[Congress]
Münster: Die kaiserlichen Gesandten können die Weisung des Kaisers vom 16. September aufgrund eines fehlenden Chiffreschlüssels nicht lesen. Das Problem führt zu Verzögerungen und stößt teils auf Unverständnis, teils auf Unglauben
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1. Oktober 1648
[Congress]
Osnabrück: Der kaiserliche Primargesandte Lamberg und der erzstiftisch salzburgische Sekundargesandte Reiter reisen ab und begeben sich nach Münster
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2. Oktober 1648
[Congress]
Münster: Die reichsständischen Gesandten kündigen den kaiserlichen Gesandten an, bei weiterer Verzögerung den Frieden ohne den Kaiser abschließen zu wollen
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3. Oktober 1648
[Congress ; Negotations]
Münster: Dem kaiserlichen Gesandten Volmar gelingt es, den fehlenden Chiffreschlüssel zu rekonstruieren. Somit kann die kaiserliche Weisung vom 16. September gelesen werden. Sie enthält die Zustimmung zu § 3 des kaiserlich-französischen Vertrags (IPM): Er verbietet den Vertragspartnern, den Kriegsgegnern der Gegenseite Hilfe zu leisten (sogenanntes Assistenzverbot). Das heißt bezogen auf die konkrete politische Situation: Der Kaiser darf dem König von Spanien keine Hilfe in seinem fortdauernden Krieg gegen Frankreich leisten. Das bedeutet die politische Trennung der beiden habsburgischen Linien. Damit hat Frankreich ein wichtiges Kriegsziel erreicht
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4. Oktober 1648
[Military]
Böhmen: Der schwedische Generalissimus Pfalzgraf Karl Gustav von Zweibrücken trifft vor Prag ein
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12. Oktober 1648
[Congress]
Osnabrück: Oxenstierna begibt sich zu den weiteren Verhandlungen nach Münster
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12. Oktober 1648
[Travel]
Münster: Der Gesandte Leuxelring verlässt den Kongress. Er hat den katholischen Teil der Stadt Augsburg vertreten und eine Vielzahl weiterer katholischer Voten geführt. Er vertrat dabei meist extreme katholische Positionen
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13. Oktober 1648
[Congress]
Münster: Beschluss der Reichsstände („Reichsschluss“) über die Unterfertigung der Friedensverträge: Nicht alle reichsständischen Gesandten, sondern nur Deputierte sollen die Verträge unterzeichnen; nur diese Deputierten müssen Ratifikationen beibringen. Es soll aber allen reichsständischen Gesandten, die nicht zu Deputierten ernannt werden, freistehen, die Verträge ebenfalls zu unterzeichnen
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14. Oktober 1648
[Politics ; Congress]
Münster: Der päpstliche Nuntius Chigi protestiert im Namen des Heiligen Stuhls gegen den am 6. August stipulierten kaiserlich-schwedischen Friedensvertrag
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20. Oktober 1648
[General]
Kurfürst Maximilian von Bayern kehrt aus seinem Zufluchtsort Salzburg nach Wasserburg am Inn (Bayern) zurück
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24. Oktober 1648
[Treaty ; Congress ; Negotations]
Münster: Das Instrumentum Pacis Osnabrugensis wird von den kaiserlichen Gesandten Lamberg und Krane sowie den schwedischen Gesandten Oxenstierna und Salvius, ferner von reichsständischen Deputierten unterschrieben und gesiegelt. Ferner unterschreiben weitere reichsständische Gesandte, was keine rechtliche Relevanz hat. Die kaiserlichen und schwedischen Gesandten unterzeichnen den Vertrag in ihren beiderseitigen Gesandtschaftsquartieren. Anschließend gratulieren und umarmen sie einander
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24. Oktober 1648
[Treaty ; Congress ; Negotations]
Münster: Das Instrumentum Pacis Monasteriensis wird von den kaiserlichen Gesandten Nassau und Volmar sowie dem französischen Gesandten Servien, ferner von reichsständischen Gesandten unterschrieben und gesiegelt. Die kaiserlichen Gesandten und Servien unterzeichnen den Vertrag in ihren beiderseitigen Gesandtschaftsquartieren. Anschließend gratulieren und umarmen sie einander
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25. Oktober 1648
[Public]
Münster, Osnabrück: Der Abschluss der Friedensverträge wird in beiden Städten öffentlich bekanntgegeben und in den Kirchen ein „Te Deum“ (= altkirchliches liturgisches Loblied) gesungen
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25. Oktober 1648
[Military]
Münster: Die kaiserlichen Gesandten beauftragen einen Kurier, der kaiserlichen und Reichsarmee die Nachricht vom Friedensschluss zu überbringen. Nach Empfang der Nachricht tritt der Waffenstillstand in Kraft
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26. Oktober 1648
[Politics ; Congress]
Münster: Der päpstliche Nuntius Chigi protestiert im Namen des Heiligen Stuhls gegen die beiden Friedensverträge vom 24. Oktober
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26. Oktober 1648
[Travel ; Congress]
Münster: Die schwedischen Gesandten schicken ihren Sekretär mit dem Friedensvertrag nach Stockholm, wo dieser am 12. November eintrifft
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28. Oktober 1648
[Military]
Münster: Die schwedischen Gesandten übermitteln die Nachricht vom Friedensschluss an ihre Armeen. Nach Empfang der Nachricht tritt der Waffenstillstand in Kraft
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30. Oktober 1648
[Military]
Böhmen: Der letzte schwedische Angriff auf Prag misslingt
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30. Oktober 1648
[Travel]
Münster: Schneider, Gesandter Colmars und weiterer Mitglieder der Dekapolis, reist ab
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2. November 1648
[Life]
Münster: Geburt einer Tochter des kurbrandenburgischen Hauptgesandten Sayn-Wittgenstein, die den Namen „Concordia“ erhält. Mehreren Gesandten werden während des Kongresses Kinder geboren, doch kein anderes erhält einen so „sprechenden“ Vornamen
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7. November 1648
[Treaty]
Wien: Kaiser Ferdinand III. ratifiziert das Instrumentum Pacis Osnabrugensis und das Instrumentum Pacis Monasteriensis
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17. November 1648
[General]
Bayern: Kurfürst Maximilian von Bayern kehrt von Wasserburg am Inn in seine Münchener Residenz zurück
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18. November 1648
[Treaty]
Schweden, Stockholm: Königin Christina von Schweden ratifiziert das Instrumentum Pacis Osnabrugensis
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26. November 1648
[Treaty]
Frankreich, Paris: König Ludwig XIV. von Frankreich ratifiziert das Instrumentum Pacis Monasteriensis
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ab Ende November 1648
[Military]
Böhmen, Prag: Delegierte der kaiserlichen und schwedischen Generalität verhandeln ergebnislos über die Räumung der besetzten Plätze, die Abdankung der Armeen, die Freilassung der Gefangenen und den Unterhalt der Festungsbesatzungen. Die Verhandlungen werden ab Mai 1649 auf dem Nürnberger Exekutionstag fortgeführt
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4. Dezember 1648
[Life]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Volmar leidet an „Rotlauf“ an den Füßen und muss deshalb geplante Verhandlungen mit dem schwedischen Gesandten Salvius verschieben
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22. Dezember 1648
[Congress]
Münster: Der schwedische Gesandtschaftssekretär trifft mit der ausgefertigten Ratifikationsurkunde wieder ein. Schweden wie auch Frankreich machen die Auswechslung der Ratifikationsurkunden von bestimmten Bedingungen abhängig, über die in den folgenden Wochen unter maßgeblicher Beteiligung der Reichsstände verhandelt wird
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27. Dezember 1648
[Public]
Münster: Der schwedische Gesandte Salvius gibt ein Bankett, zu dem die kaiserlichen und kurfürstlichen Gesandten geladen sind. Frankreich wird durch Servien und den Residenten vertreten. Es gibt vier warme Gänge, begleitet von Instrumentalmusik. Die Geladenen sitzen von Mittag bis zum frühen Abend zu Tisch
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6. Januar 1649
[Public]
Münster: Beim kaiserlichen Gesandten Lamberg speisen mittags neben seinem Kollegen Nassau sowie dessen ältestem Sohn Mitglieder der gräflichen Familien Sayn-Wittgenstein, Waldeck und Lippe
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7. Januar 1649
[Public]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Nassau veranstaltet eine „Bauernhochzeit“, an der auch Mitglieder der Grafenfamilien Sayn-Wittgenstein, Waldeck und Lippe teilnehmen. Graf Lamberg tritt dabei als Pfarrer auf. Es wird bis Mitternacht getanzt
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30. Januar 1649
[Politics]
England, London: König Karl I. von England und Schottland (aus dem Hause Stuart) wird hingerichtet
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17. Februar 1649
[General]
Herzogtum Württemberg: Die umfangreichen Restitutionen (Rückgaben) von weltlichen und geistlichen Gütern an den Herzog von Württemberg, die aufgrund von Artikel IV,24 IPO bzw. § 31(2) IPM erfolgen müssen, können wider Erwarten bereits jetzt abgeschlossen werden
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18. Februar 1649
[Life]
Münster, in den kaiserlichen, schwedischen und französischen Gesandtschaftsquartieren: Austausch der kaiserlichen und reichsständischen, schwedischen und französischen Ratifikationsurkunden. Nach vollzogenem Austausch umarmen die kaiserlichen Gesandten (Lamberg und Krane) und die schwedischen Gesandten (Oxenstierna und Salvius) einander. Der Austausch der kaiserlichen und der französischen Ratifikation kann nicht in derselben Weise vonstatten gehen, weil der französische Gesandte Servien unpässlich ist. Daher kommt (nur) der französische Resident zu den kaiserlichen Gesandten Nassau und Volmar. Diese begeben sich anschließend zu Servien, der im Bett liegt, und übergeben ihm die kaiserliche Ratifikationsurkunde. An beiden Akten sind auch die Reichsstände beteiligt
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19. Februar 1649
[Politics ; Congress]
Münster: Chigi protestiert im Namen des Heiligen Stuhls gegen die am 24. Oktober 1648 unterzeichneten Friedensverträge
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19. Februar 1649
[Politics ; Congress]
Gesonderter Protest Chigis gegen die konkordatsrechtlich bedenklichen Abtretungsbestimmungen über das Elsass sowie über die lothringischen Bistümer Metz, Toul und Verdun
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21. Februar 1649
[Public]
Münster: Die Ratifikation der Friedensverträge wird festlich begangen mit kirchlicher Prozession, „Te Deum“ (= altkirchliches liturgisches Loblied), Salvenschießen und abendlichem Feuerwerk. Der kaiserliche Gesandte Nassau tischt seinen Gästen spanischen Wein auf. Auch sonst wird viel Alkohol konsumiert, und ein westfälischer Adliger stirbt an übermäßigem Branntweinkonsum
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25. Februar 1649
[Politics]
Münster: Aus den Niederlanden treffen sichere Nachrichten über die Hinrichtung des englischen Königs ein
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26. Februar 1649
[Travel]
Münster: Der schwedische Gesandte Salvius verlässt den Kongress und reist über Osnabrück und Hamburg nach Schweden
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27. Februar 1649
[Travel]
Münster: Der schwedische Gesandte Oxenstierna verlässt mit seiner Frau den Kongress und reist über Osnabrück nach Minden
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10. März 1649
[Life]
Münster: Der braunschweig-calenbergische Gesandte Lampadius stirbt nach kurzer Krankheit
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19. März 1649
[Travel]
Münster: Der französische Gesandte Servien verlässt mit seiner Frau den Kongress
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29. März 1649
[Travel]
Münster: Abreise Bruns, der den spanischen König in dessen Eigenschaft als Herzog von Burgund vertreten hat
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13. April 1649
[Travel]
Münster: Der kaiserliche Gesandte Lamberg verlässt mit seiner Familie den Kongress mit Ziel Nürnberg. Nach einem Zwischenaufenthalt in der hessischen Residenz Kassel trifft er am 5. Mai dort ein
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Mai 1649 bis Juli 1650
[General]
Nürnberger Exekutionstag
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19. Mai 1649
[Travel]
Münster: Abreise des Kurmainzer Gesandten Raigersperger
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19. Juni 1649
[Travel]
Münster: Der Gesandte des Herzogtums Savoyen, Nomis, reist ab
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23. Juni 1649
[Travel]
Altenburg (Sachsen-Altenburg, heute Thüringen): Nach rund vierjähriger Abwesenheit kehren die sachsen-altenburgischen und -coburgischen Gesandten Thumbshirn und Carpzov in die Residenzstadt zurück. Beide nehmen auch an den Exekutionsverhandlungen in Nürnberg teil und reisen daher nach wenigen Wochen wieder ab
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2. Juli 1649
[Travel]
Münster: Der kaiserliche Sekundargesandte Volmar reist ab und begibt sich zur Teilnahme am Exekutionstag nach Nürnberg
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2. Juli 1649
[Travel]
Münster: Abreise des kurbayerischen Gesandten Johann Adolph Krebs
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19. Juli 1649
[Travel]
Münster: Abreise des französischen Residenten La Court
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20. Juli 1649
[Travel]
Münster: Abreise Giffens vom Kongress. Giffen hat die zahlreichen Voten Erzherzog Leopold Wilhelms geführt und im Fürstenrat Münster sein Votum abgelegt
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12. August 1649
[Travel]
Münster: Abreise des Mediators Contarini
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13. September 1649
[Travel]
Münster: Abreise des kaiserlichen Sekundargesandten Krane
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23. September 1649
[Travel]
Münster: Abreise des kaiserlichen Gesandten Nassau
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13. Dezember 1649
[Travel ; Politics]
Münster: Abreise des Mediators und päpstlichen Nuntius Chigi, der sich nach Aachen begibt. Von dort reist er Anfang Oktober 1651 nach Rom. 1652 wird er zum Kardinal ernannt, 1655 zum Papst gewählt (Papst Alexander VII.)
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26. Juni 1650
[Treaty]
Nürnberg: Hauptexekutionsrezess (= Ausführungsvertrag) zu dem Instrumentum Pacis Osnabrugensis (= kaiserlich-schwedischer Friedensvertrag) vom 24. Oktober 1648
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2. Juli 1650
[Treaty]
Nürnberg: Hauptexekutionsrezess (= Ausführungsvertrag) zu dem Instrumentum Pacis Monasteriensis (= kaiserlich-französischer Friedensvertrag) vom 24. Oktober 1648